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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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Schlamassel herumzuschlagen, den er uns eingebrockt hat. Ich hab kein Geld, irgendwelche Mafiosi rücken mir auf die Pelle– und wo ist Robbie, um mich zu beschützen?«
    Die beiden Männer starrten einander an, jeder wartete darauf, dass der andere endlich verschwand.
    Sebastian knurrte » Fuck it« und ging.
    Lily musterte William unschlüssig. » Die Kerle hätten wenigstens irgendwas kaufen können.«
    » Wenn sie wiederkommen sollten, rufen Sie mich an«, erklärte William und wandte sich zur Tür um.
    » Sie gehen?«
    Er nickte. » Ich meld mich in Kürze bei Ihnen.«
    » Ja«, sagte sie gedehnt und starrte in eine ungewisse Ferne. » Tschüss.«
    Seine Connections hatten wiederum Connections, und das öffnete ihm allmählich ein paar Türen. In diesem Metier galt das Prinzip: Eine Hand wäscht die andere. Um herauszubekommen, wo Robbie schließlich abgeblieben war, musste er mit Insiderwissen handeln. Inzwischen kannte er die Identität und den Auftrag der beiden Italiener, die bei Lily gewesen waren, damit hatte er eine Information, die er meistbietend in den Ring werfen konnte. Und er tippte darauf, dass sich zwangsläufig irgendjemand finden würde, der sich mächtig dafür interessierte, den Deal zu machen.
    Er saß in einem Pub unten am Broadway, fühlte das Stück Papier in seiner Hosentasche. Sein viertes Gedicht. Er rezitierte es leise, im Bad, wenn er durch die Straßen streifte, und auch jetzt, während er auf seinen Kontakt wartete.
    Lily wurde von einem Geräusch geweckt und klappte schläfrig die Lider auf. Sie lauschte. Otto, wirbelte es ihr spontan durch den Kopf. Der Hund versuchte bestimmt, wieder ins Haus zu kommen. Nachdem sie ihn vorsorglich im Hof eingesperrt hatte.
    Sie schwang die Beine über den Bettrand, streifte ihren Kimono über und tappte durch das Wohnzimmer in die Küche, wo sie durch das rückwärtige Fenster auf den Hof schaute.
    Der Riesenschnauzer lag indes friedlich schlafend in seiner Hundehütte. Wenn es nicht Otto war, wer war es dann? Leise Panik stieg in ihr hoch.
    Sie schluckte hörbar, sah sich hektisch nach einem Versteck um. Der Besenschrank war zu schmal, der Backofen zu klein– und wenn sie sich noch so sehr verrenkt hätte. Die Badezimmertür, entschied sie, die konnte man wenigstens vernünftig verriegeln. Sie lief auf Zehenspitzen durch das Wohnzimmer, vernahm von unten das Rascheln von Papier. Sobald sie sich im Bad eingeschlossen hätte, wollte sie William anrufen. Er bekam schließlich Geld dafür, dass ihn irgendwelche Ganoven als lebende Zielscheibe benutzten. Demnach war er einiges gewöhnt. Sie schnappte sich ihr Handy.
    Es war halb drei in der Frühe, als sie seine Nummer eintippte. Als er das Gespräch annahm, hörte sie im Hintergrund laute Musik und Stimmengewirr; er war entweder in einem Pub oder auf einer Party. Hey, wieso sollte er nicht ausgehen und sich einen schönen Abend machen? Bloß weil sie zu Hause hockte mit einem Auftragskiller, der unten schon sein Fleischermesser wetzte?
    » Ich bin’s, Lily«, flüsterte sie.
    » Was liegt an?«
    » Unten bei mir im Haus ist jemand. Ich… ich hab solche Angst, da hab ich mich vorsichtshalber im Bad eingeschlossen.«
    » Wissen Sie, wer es ist?«
    » Soll ich mal kurz runtergehen und nachfragen?«, versetzte sie sarkastisch. Statt alles stehen und liegen zu lassen und ihr zu Hilfe zu eilen, vertrödelte dieser bornierte Idiot kostbare Zeit, indem er dumme Fragen stellte!
    » Nein, ich bin in einer Minute bei Ihnen. Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Sie inspizierte ihr Gesicht im Spiegel, dabei lauschte sie auf das kleinste Geräusch. Bitte tut dem armen Otto nichts, flehte sie stumm. Und steckt bloß nicht das Haus in Brand! Und bitte, komm mir keiner auf die Idee, ausgerechnet jetzt aufs Klo zu müssen. Ihre Schultern verkrampften sich, Tränen rollten über ihre Wangen. Bitte tut meinem kleinen Schatz nichts zuleide, nicht meinem süßen kleinen Otto. Und lasst bloß die Finger von meiner Sammlung viktorianischer Nachthemden und den perlenbestickten Handtäschchen aus den 1930 er-Jahren. Oh, und natürlich auch von den antiken goldenen Ohrsteckern und der schweren Goldkette, die ich mir irgendwann in einem Anflug geistiger Umnachtung geleistet hab. Vielleicht sollte sie sich ein Herz fassen, mal fix raushuschen, die Sachen holen und sich damit im Bad verschanzen. Und vergreift euch ja nicht an meinem kupfernen Marmeladenkochtopf und meinen…
    » Lily?«
    Sie öffnete die Tür einen Spalt breit und

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