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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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schluckte.
    » Das machst du wohl gerne?«, meinte er, während sie ihn fütterte.
    » Ja, stimmt. Komisch, nicht? Ich glaube, ich sollte mir einen Haufen Babys anschaffen«, flüsterte sie. » Wie kommst du darauf, dass du alles falsch gemacht hättest?«
    » Ich hätte mich besser zurückgehalten und erst einmal abgewartet, für wen du dich letztlich entscheidest– für Robbie oder für mich.«
    Es fehlte nicht viel, und Lily wäre der gefüllte Löffel aus der Hand gefallen.
    » Wenn ich auch nur einen Funken Verstand in der Birne hätte, hätte ich dafür gesorgt, dass du dich für mich entscheidest.«
    Lily blinzelte und zögerte. Dann fütterte sie ihn mit dem letzten Rest Suppe und legte den Löffel in die leere Schale.
    » Grundgütiger, Gunman hat echt brutal fest zugeschlagen«, konstatierte sie, während sie den Auflauf in kleine Stücke schnitt.
    » Ich liege die ganze Zeit hier und denke an nichts anderes.«
    » Weißt du, was ich in Rom gesagt hab, von wegen, dass du mir egal bist und so, das hab ich nicht wirklich so gemeint«, räumte Lily ein. Sie spießte ein Stück Auflauf auf die Gabel.
    » Ich weiß«, sagte er leise.
    Sie schob ihm den Bissen in den Mund. » Das ist gut für dich– jede Menge Eiweiß.«
    Nachdem er den Auflauf aufgegessen hatte, legte sie die Gabel weg, setzte sich auf den Bettrand und trat ihre Schuhe aus. Sie trug ein frisches Kleid – das letzte Aufgebot in ihrer Reisetasche –, ein kirschrotes Sommerkleid mit gesmokter Taille und Flatterrock. Der Rock bauschte sich um ihre Beine, als sie sich geschmeidig auf das Bett kniete.
    » Und jetzt der Nachtisch.« Sie brach ein Stückchen Schokolade ab und steckte es William mit einer zärtlich-verführerischen Geste in den Mund.
    » Es hat etwas sehr Intimes, jemanden zu füttern, findest du nicht?«, flüsterte sie.
    » Mmmh«, seufzte er mit geschlossenen Augen. » Es braucht Vertrauen.«
    Lily brach ein weiteres Stück Schokolade ab und neigte ihr Gesicht dicht über seins. Ihre Haare streiften seine Kinnbacken, und sein Atem ging schneller.
    » Ein Mund strahlt total viel Sinnlichkeit aus«, murmelte sie, während sie ihm die Schokolade auf die Zunge legte.
    Sie richtete sich über ihm auf, schwang ein Bein über seine Hüften und setzte sich auf ihn. Seine Hände glitten zu ihrem Reißverschluss, zogen ihn langsam herunter.
    Ihr Blick senkte sich in seinen. » Ein Mund kann so viel verraten.«
    Sie steckte sich ein Stückchen Schokolade in den Mund, beugte sich über sein Gesicht und küsste William, woraufhin die Schokolade sinnlich süß zwischen ihren Zungen und Lippen schmolz. Der Reißverschluss glitt auf. Während ihre Körper sich vereinigten, klebte Lilys Blick an seinem. Sie hatte ihn gerettet. Das schweißte sie irgendwie noch mehr zusammen.

19
    Ihr Arm lag quer über seiner Brust, ihr Gesicht kuschelte sich in seine Halsbeuge. Er schob sanft ihren Arm tiefer, richtete sich halb auf und schaute sie verträumt an, ehe sein Kopf auf das Kissen zurücksank.
    » Wieso ist er hier? Wie kam er ausgerechnet auf Lucca? Oder überhaupt auf Italien?«
    William seufzte. Er mochte nicht über Robbie sprechen. » Er ging vermutlich davon aus, dass es in Italien mehr Interessenten für das fragliche Buch geben könnte. Womöglich hatte er schon einen Kontakt. Keine Ahnung. Amerika wäre weitaus plausibler gewesen. Aber das kannst du ihn morgen selbst fragen.«
    Lily schloss bestürzt die Augen.
    » Muss das sein, dass wir unbedingt jetzt über ihn sprechen?«
    Ohne die Lider aufzuklappen, murmelte sie: » Deswegen sind wir schließlich hergekommen, oder?«
    Er schwieg und betrachtete ihr Gesicht, das kaum Zentimeter entfernt von seinem war, ihre gesenkten Wimpern fächerten sich blass auf ihrer hellen Haut. » Schau mich an, Lily. Hör mir zu.«
    Sie schlug die Augen auf.
    » Oh Stunde seliger Vereinung / Wo du erschienst mit holdem Gruß / Gleich einer flüchtigen Erscheinung / Der reinsten Schönheit Genius.«
    Sie lächelte und seufzte entrückt, ehe sie ihm behutsam das Haar aus der verbundenen Stirn strich. » Aha, kennst du Puschkin also doch. Ich bin beeindruckt. Versuch nicht, mir weiszumachen, du hättest es aus einem kleinen, zerfledderten Bändchen auswendig gelernt, das irgendwo auf dem Land im Sommerhaus deiner Eltern herumlag.«
    » Schön wär’s, ist aber leider nicht so. Nein, ich hab’s im Internet gefunden und für dich auswendig gelernt. Ich wollte dich damit beeindrucken.« Er legte einen Finger auf ihre

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