Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
vor den Spiegel und fuhr sich mit der Hand prüfend über das Kinn. »Ich betrachte das Ganze nicht als Hochzeit«, erklärte er trocken. »Ich betrachte es als Adoption eines Kindes.«
    Anthony belächelte den Scherz, und Jordan fuhr ernster fort: »Alexandra wird mein Leben nicht allzusehr verändern. Nach einem kurzen Aufenthalt in London, um Elise zu besuchen, fahre ich mit Alexandra nach Portsmouth. Dort werden wir ein bißchen die Küste entlangsegeln, damit ich überprüfen kann, wie sich unser neues Passagierschiff macht, dann bringe ich sie in mein Haus in Devon. Devon wird ihr gefallen. Das Haus ist nicht groß genug, um sie einzuschüchtern. Selbstverständlich werde ich sie von Zeit zu Zeit besuchen.«
    »Selbstverständlich«, äußerte Anthony trocken.
    Jordan griff wieder zu seinem Bericht.
    »Deiner schönen Tänzerin wird das aber gar nicht gefallen, Hawk«, meldete sich Tony nach einiger Zeit.
    »Sie wird sich einsichtig zeigen.«
    »So!« Mit diesem spitz hervorgestoßenen Wort rauschte die Herzogin in einer eleganten braunen, mit cremefarbener Spitze verzierten Satinrobe in den Raum. »Es ist dir also wirklich ernst mit dieser absurden Heirat! Du hast also tatsächlich vor, dieses Dorfkind der Gesellschaft als junge Lady von Stand und Kultur zu präsentieren.«
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Jordan mit entwaffnender Offenheit. »Ich habe vor, sie in Devon unterzubringen und dir alles andere zu überlassen. Du brauchst jedoch nichts zu überstürzen. Laß dir ruhig ein oder zwei Jahre Zeit, ihr all das beizubringen, was sie braucht, um ihre Rolle als Herzogin auszufüllen.«
    »Das ist eine Aufgabe, für die ein Jahrzehnt nicht ausreicht!« fauchte die Herzogin.
    Bisher hatte er ihre Einwände eher gelassen hingenommen, aber die letzte Bemerkung schien zuviel gewesen zu sein. Seine Stimme nahm jenen Ton an, der Diener wie Freunde gleichermaßen das Fürchten lehrte. »So schwer kann es doch nicht sein, einem intelligenten Mädchen beizubringen, sich wie eine eitle, hirnlose Gans zu benehmen!«
    Die unbeugsame alte Frau wahrte ihre eherne Gelassenheit, sah ihren Enkel aber mit einem Ausdruck an, der dem der Überraschung sehr nahe kam. »Das sind für dich also die Frauen deiner eigenen Gesellschaftsschicht? Eitel und hirnlos?«
    »Nein«, entgegnete Jordan knapp. »So sind sie für mich, wenn sie sich in Alexandras Alter befinden. Später sind die meisten von ihnen noch sehr viel unerfreulicher.«
    Wie deine Mutter, dachte sie.
    Wie meine Mutter, dachte er.
    »Das trifft keineswegs auf alle Frauen zu.«
    »Nein«, stimmte Jordan ohne große Überzeugung zu. »Vermutlich nicht.«
    Die Vorbereitungen für ihre Hochzeit kostete Alexandra und zwei Zofen drei Stunden. Die Hochzeit selbst dauerte weniger als zehn Minuten.
    Eine Stunde später stand Alexandra mit einem Kristallglas voll perlenden Champagners in der Hand mit ihrem Bräutigam mitten im Blauen Salon. Jordan goß sich Champagner nach.
    Ungeachtet ihrer Entschlossenheit, darüber hinwegzugehen, schwebte über ihrer Hochzeit eine auffällige Aura von Unwirklichkeit und Anspannung. Ihre Mutter und Onkel Monty hatten daran teilgenommen, waren aber von dem Herzog und seiner Großmutter kaum beachtet worden, obwohl Onkel Monty sein bestes Benehmen an den Tag gelegt und sich beflissen bemüht hatte, den anwesenden Damen nicht aufs Hinterteil zu schauen. Auch Lord Anthony Townsende und Mary Ellen waren anwesend gewesen, aber inzwischen befand sich jedermann längst wieder auf dem Heimweg.
    Wie eigenartig, daß sie sich gerade jetzt so unbehaglich und unsicher fühlte, obwohl sie ein sehr viel prächtigeres Kleid trug, als sie es sich je erträumt, und sehr viel hübscher aussah, als sie es je für möglich gehalten hätte. Craddock, die Zofe der Herzogin, hatte Alexandras Toilette höchstpersönlich überwacht. Unter ihrer Anweisung wurden Alexandras ungebärdige Locken gebürstet, bis sie schimmerten, und dann auf dem Kopf zusammengefaßt und mit zwei Perlenkämmen gehalten, die zu den Perlengestecken in ihren zierlichen Ohren paßten. Dann hatte man ihr das wundervolle Hochzeitskleid von Jordans Mutter übergestreift, eine Robe aus elfenbeinfarbenem, mit Perlen besticktem Satin.
    Als sich Alexandra in dem hohen Spiegel betrachtete, war sie insgeheim überglücklich gewesen. Selbst Craddock hatte eingeräumt, daß sie »in der Tat sehr gut« aussähe, »wenn man bedenkt...« Aber Jordan hatte nichts über ihr Aussehen gesagt. Er hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher