Lassie bei den Rangers - Schneestürme
Ihrer ,Rakete’ in die Stadt gefahren, um Nachschub zu holen“,
erklärte Pete. „Das war kurz bevor Sie den Jungen gefunden haben. So habe ich
ihm gefunkt, er solle heimfahren und nicht mehr herkommen. Ich selbst nehme Sie
mit nach Haus.“
„Aber
Lassie...“
„Die nehme
ich mit“, versprach Parris. „Renfrow und ich, wir haben Platz genug; wenn wir die
Schlafsäcke in den, verladenen Motorschlitten verstauen, findet die Hündin gut
auf unserem Transportwagen Platz.“ Lachend sah er Corey ins Gesicht, es war ihm
nicht entgangen, daß der Ranger zögerte. „Sehe ich etwa aus wie einer, der es
einem Hund nachträgt, daß er beim Wildern erwischt worden ist?“ fragte er. „Vor
allem einem Hund, der soeben erst einem Jungen das Leben gerettet hat?“
„Nein, so
sehen Sie nicht aus“, gab Corey bereitwillig zu. „Also, bis nachher. Vielen
Dank.“
Im
allerletzten Augenblick entschloß Parris sich doch noch, zu seinen Handschuhen
zurückzugehen. So stand, als Pete und Corey eingestiegen waren, nur noch der
Schlitten von Parris auf dem Parkplatz. Renfrow hatte den Motor bereits
anlaufen lassen und wartete auf seinen Begleiter.
Corey
berichtete, daß Parris noch einmal zurückgegangen sei, und daß Lassie mit ihnen
fahren solle.
„Gern!“
Renfrow machte sich daran, die Planen zusammenzuräumen, so daß im Anhänger
Platz wurde.
Lassie hatte
schon erkannt, daß Petes Schlitten keinen Anhänger hatte, und so winselte sie
besorgt. Kaum aber erkannte sie, was ihr zugedacht war, da sprang sie fröhlich
in den Anhänger von Parris.
„Bleib
sitzen!“ befahl Corey, während er neben Pete einstieg, und dann brummten sie
los.
Kaum waren
sie ein Stück gefahren, als Corey feststellte, daß Lassie auch bei ihnen noch
gut Platz gehabt hätte. Aber nun mochte es so bleiben.
An einer
felsigen Stelle war offenbar ein Gefährt zu weit nach oben geraten, es war
abgerutscht und hatte allerlei Schnee mit heruntergebracht. So war eine
Gefahrenstelle entstanden, die Corey ein wenig an jene Stelle erinnerte, die
Bob und Teg so tollkühn genommen hatten.
Auch Pete
konnte nicht vermeiden, daß der Schlitten ins Rutschen kam. Doch bevor Corey so
recht unwohl werden konnte, fuhren sie schon wieder geradewegs die Chaussee
entlang.
Auf dem
Parkplatz, wo die Transportwagen abgestellt gewesen waren, stand noch das
Gefährt von Pettigrew. Einer der Männer des Schneepfluges bemühte sich soeben
darum. Er berichtete, daß Pettigrew mit dem Krankenwagen in die Stadt gefahren
sei. Der Mann wollte ihm nun den Transporter nachbringen.
Chinook
hatte sich im tiefen Schnee niedergelassen. Kaum aber vernahm er Coreys Stimme,
da kam er herbeigelaufen. Eine der ,Raketen’ war inzwischen von Thompson schon
verladen worden. Nun brachten Corey und Pete auch die zweite auf dem Träger
unter und vertäuten sie sorgfältig.
„Steigen Sie
ruhig schon ein“, schlug Corey vor. „Ich muß noch ein paar Minuten auf Lassie
warten!“
Inzwischen
hatte der Fahrer Pettigrews Transporter in Gang gebracht. Es war offenbar nicht
ganz leicht gewesen.
„Fahr los,
ehe der Motor wieder aussetzt“, rief ihm sein Gefährte zu. Er befolgte den Rat
— ohne an Chinook zu denken.
Auch Corey
vergaß den struppigen Hund vollkommen — bis es zu spät war. Zwar brüllte er
noch so laut er konnte hinter dem Wagen her, aber das Motorengeräusch übertönte
seine Stimme.
Nun, es war
nicht so schlimm! Schließlich konnte er beide in seinem Jeep unterbringen.
Lange
brauchte er nicht zu warten: Bald kamen Renfrow und Parris auf dem alten
Holzweg angefahren.
Doch wo war
Lassie? Sie saß ja nicht im Anhänger!
Zornig und
von plötzlichem Mißtrauen gegenüber den beiden jungen Männern erfüllt, ging
Corey ihnen entgegen.
„Wo ist denn
Lassie?“ rief er.
Die beiden
schauten sich verdutzt um.
„Eben war
sie noch da.“ Parris schien ehrlich überrascht.
„Kurz nach
dem Abfahren hat sie bestimmt noch hinten gesessen“, erklärte auch Renfrow
aufrichtig.
Die
Erlebnisse der vergangenen Stunden hatten Coreys Nerven arg strapaziert. Doch er
riß sich zusammen.
„Sie wird
schon kommen“, meinte er ruhig.
„Auf dem Weg
kann ihr nichts geschehen“, tröstete Parris.
Während die
beiden Ranger ihre Jeeps Warmlaufen ließen, rang Chinook sich zu einem
Entschluß durch: Er lief davon, den Holzweg bergan. Und obwohl Corey nach ihm
rief, ließ er sich nicht aufhalten.
Eine volle
Viertelstunde warteten die Männer. Keiner der Hunde kehrte zurück.
Bald
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