Lassie bei den Rangers - Schneestürme
inzwischen gefunden. Dann würde er sie, das wußte
Corey, auch sicher durch die Finsternis heimbringen, mochte sie sich noch so
sehr im Schnee verirrt haben. Wenn sie nur nicht zu schwach war.
Bei den
Jeeps jedenfalls waren die Hunde nicht, wie sich herausstellte.
„Fahren Sie
doch ruhig in die Stadt zurück“, meinte Corey. „Ich suche noch ein bißchen.“
„Ich bleibe
bei Ihnen“, erklärte Parris.
Renfrow fuhr
mit dem Jeep und dem angehängten Schlitten heim.
Die beiden
Männer setzten sich in Coreys Jeep, schalteten die, Heizung ein und warteten.
Es dauerte nicht lange, da waren sie beide fest eingeschlafen. Nach einer Weile
aber fuhr Corey auf: Er hatte geträumt, Lassie sei gegen die Tür gesprungen und
habe bellend Einlaß begehrt.
Doch als er
erfreut den Schlag aufriß, erblickte er nichts als wirbelnden Schnee. Unter der
eindringenden Kälte wachte auch Parris auf.
„Sind wir
eigentlich verrückt?“ rief er aus. „Bei laufendem Motor im Wagen zu schlafen?“
Seit einer
Stunde saßen sie nun schon hier. Und noch immer konnten sie nichts anderes tun,
als weiter zu warten.
Lassie lag
neben Chinook im Schnee. Plötzlich war ihr, als höre sie Coreys Stimme. Von
ganz weit her kam sie, viel zu leise, als daß die Hündin aus ihrer halben
Ohnmacht völlig erwacht wäre. So winselte sie nur ein wenig und kuschelte sich
noch fester an Chinook.
Als es
dämmerte, sprang Chinook auf und schüttelte sich. Dann stieß er Lassie mit der
Schnauze an — bis auch sie sich endlich aufraffte. Chinook zitterte
buchstäblich vor Tatendrang: Er würde sich jetzt seinen Weg bahnen — dorthin,
wo er auf der Straße deutlich den Schneepflug hörte.
Auch Lassie fühlte
sich halbwegs wohl; trotzdem zögerte sie, als Chinook begann, sich durch den
Schnee zu kämpfen. Offenbar verband sie damit keine angenehmen Erinnerungen.
Es hatte
aufgehört zu schneien. Viel kälter war es jetzt als gestern. Und der Wind blies
Schneeplacken von den kahlen Bäumen.
Zunächst kam
Lassie hinter Chinook ganz gut voran. Doch bald wurde ihr die Anstrengung zu
viel. Gewiß bahnte der Freund ihr einen Weg, jedoch blieb das Gelände rutschig,
und immer wieder sackten von oben große Schneebrocken nach. Immer wieder mußte
Lassie springen. Und bald war es so weit, daß sie ausruhen mußte.
Nur kurz
wartete Chinook. Dann setzte er sich ungeduldig wieder in Bewegung. Als wisse
er ganz genau, wo sich die Straße befand, steuerte er sie geradewegs an. Und so
führte sein Kurs immer steiler bergan.
Das war zu
viel für Lassie. Chinook zögerte einen Augenblick und kam dann zu ihr
zurückgesprungen, als wolle er ihr beweisen, wie einfach alles sei.
Doch dann
sah er wohl ein, daß der Weg für Lassie zu steil war. Also suchte er einen
Pfad, der sogar ein wenig bergab führte. Doch auch hier hielt Lassie nicht
lange durch. Immer öfter blieb sie stehen, um sich auszuruhen.
Doch immer
wieder zwang sie sich auf die Beine. Bis es endlich völlig aus war: Trotz
Chinooks Hilfe konnte sie einfach nicht mehr aufstehen.
Besorgt
winselnd lief Chinook voran und kehrte zurück. Dann lief er wieder vorwärts,
ein gutes Stück, bis zu einer Stelle, wo er spürte, daß die Straße schon ganz
nahe war.
Doch nur
kurz zögerte er. Dann machte er kehrt und lief zu Lassie zurück.
Sie hatte
sich zusammengerollt und lag zitternd im Schnee.
Chinook
leckte ihr das Gesicht und legte sich neben sie. Wieder wehte sanfter Wind
Schnee über die beiden.
Auf Schneeschuhen
Die Sonne
ging auf. Corey spürte, daß der Tag hell, klar und kalt werden würde. Lange vor
Dienstbeginn betrat der Ranger die Revierstube. Pete Bartholomew telefonierte
gerade mit dem Sheriff.
„Da kommt er
gerade“, sagte er, als er Corey erblickte. „In ein paar Minuten rufe ich wieder
an.“
Er stand auf
und drückte dem Ranger die Hand.
„Es hat sich
schnell herumgesprochen, Corey“, sagte er. „Schon mehrere Leute haben beim
Sheriff angerufen und sich erboten, mit uns zusammen Lassie zu suchen. Haben
Sie eine Ahnung, wie viele wir überhaupt brauchen können?“
„Jedenfalls
nur solche, die sich auf Schneeschuhen bewegen können“, erklärte Corey. „Mit
Motorschlitten kommt man auf dem Gelände neben der Straße überhaupt nicht
weiter.“
„Also zehn?“
„Bestimmt
nicht mehr“, meinte Corey.
„Sie und ich
und Tommy — das macht schon drei. Tommy kümmert sich übrigens gerade um die
.Raketen’!“
„Parris
kommt bestimmt auch mit.“
„Und Jerry
Wayne hat
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