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Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Lassie bei den Rangers - Schneestürme

Titel: Lassie bei den Rangers - Schneestürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Frazee
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würde
es dunkel werden. Und irgendwo draußen im Schnee war Lassie zurückgeblieben!

Gefangen
     
    Auch Lassie war
müde. Nur zu gern ruhte sie sich im Anhänger des Schlittens aus. Ziemlich
rutschig war es ja, aber die Hündin konnte sich auf der rauhen Oberfläche der
Zeltplane einigermaßen festhalten. Und als sie den Weg erreicht hatten, fühlte
Lassie sich so sicher, daß sie sogar eine Vorderpfote hob, um sich das Eis
davon abzulecken.
    Einer der
Fahrer schaute sich mehrmals nach ihr um. Endlich aber schien er sich davon
überzeugt zu haben, daß sie bestens aufgehoben sei auf ihrem hergerichteten
Lager. So kümmerte er sich nicht mehr um den Fahrgast im Anhänger.
    Recht
behaglich fühlte sich Lassie. Plötzlich aber rutschte der Zugschlitten, geriet
ins Schleudern, und dem Anhänger ging es nicht besser. Gewiß war es nicht gar
zu schlimm, und doch erinnerte sich Lassie an eine ähnliche Stelle, wo es
rutschig gewesen war und vor der sie — und auch das junge Mädchen Barbara —
lieber ausgestiegen war.
    Lassie
sprang ab — leider nach der falschen Seite!
    Einen
Augenblick lang hielt sie sich noch schwankend am Rande des Steilhanges,
krallte sich in den weichen Schnee. Dann aber kippte sie über.
    Sie rutschte
den Steilhang hinab, kam unversehrt viele Meter tief an und versank im weichen
Schnee. Als sie sich endlich mühsam freigearbeitet hatte und zu bellen anfing,
war der Schlitten schon weit weg, und der Motorenlärm übertönte all ihre
Hilferufe.
    Lassie
schaute hinauf, wo sie die Straße wußte. Wie sollte sie dort hingelangen?
Tapfer begann sie zu klettern und erreichte tatsächlich einen ziemlich breiten Vorsprung
auf halber Höhe. Wieder bellte sie um Hilfe. Vergeblich!
    Vorsichtig
kletterte sie weiter, kam auf dem Vorsprung, der immer schmaler wurde, in
Richtung auf das nun schon ganz ferne Motorengeräusch ein gutes Stück höher.
Doch dann mußte sie vor einer mächtigen Schneeverwehung anhalten. So kehrte sie
um, versuchte es in entgegengesetzter Richtung und blieb wieder stecken. Zwar
erreichte sie eine Stelle des Hanges, wo das Gelände viel weniger steil abfiel
und wo auch Bäume wuchsen, jedoch lag hier der Schnee so hoch, daß sie
steckenblieb.
    Mühsam
arbeitete Lassie sich an den Fuß eines Baumes heran. Aus Erfahrung wußte sie,
daß rund um den Stamm stets viel weniger Schnee liegt als auf freiem Feld.
    Sie schaute
zum nächsten Baum, der zwei Meter entfernt stand. Es war nicht einfach, dorthin
zu kommen. Doch Lassie schaffte es. Dann aber kam sie bergaufwärts nicht
weiter: Erst in fünfzig Meter Entfernung wuchs der nächste Baum.
    So mußte
Lassie den Weg bergab wählen!
    Der
Erschöpfung nahe, arbeitete sie sich von Baum zu Baum, zwängte sich unter
kahlen Ästen hindurch — da plötzlich hörte sie etwas. Die Laute kamen von oben.
    Lassie
bellte.
    Ganz still
wurde es. Wieder bellte die Hündin. Und dann sah sie ein breites Hundegesicht,
das über den Straßenrand zu ihr herunterschaute: Chinook.
    Der treue
Freund hatte sie erspäht. In plumpen Sätzen bahnte er sich mit gewaltiger Kraft
einen Weg durch den Schnee, fand so etwas wie einen Fußpfad am verschneiten
Hang und kam tatsächlich zu Lassie herunter. Neben ihr blieb er am Fuße des
Baumes stehen, drängte sich erfreut an die Gefährtin und leckte ihr das
Gesicht.

    Unter seinem
ungestüm liebevollen Zuspruch schöpfte Lassie neue Kraft. Sie wollte folgen —
doch der Hang war einfach zu steil.
    Lassie gab
auf: Sie hockte sich wieder unter den Baum.
    Es war, als
habe Chinook sie verstanden. Jedenfalls bahnte er jetzt einen Weg, der bergab
führte. Zitternd vor Erschöpfung und Nässe folgte Lassie ihm. Sogar Chinook
schien allmählich müde zu werden.
    Doch sie
kamen voran, legten fünfhundert Meter zurück und ruhten dann in einem Gebüsch
aus. Zitternd lag Lassie da, und Chinook stellte sich winselnd dicht neben sie,
als wolle er ihr Mut zusprechen und sie auffordern, doch alle ihre Kraft
zusammenzureißen und ihm zu folgen.
    Obwohl es
bergab gegangen war, hatte Chinook doch die Richtung zur ebenfalls
abwärtsführenden Straße nicht verloren. Deutlich hörten die beiden Hunde über
und vor sich das Motorengeräusch verschiedener Fahrzeuge. Mit Leichtigkeit
hätte Chinook es bis dorthin schaffen können. Doch obwohl er nicht begriff,
warum Lassie einfach liegenblieb, hielt er doch treulich bei ihr aus. Und
schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als sich neben sie zu legen. Wohlig
schmiegte sich die Hündin an

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