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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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die in irgendeiner Weise auf Weltuntergangstheorien abfahren … das dürfte ein verdammt starkes Feld sein. Gut überlegt, Chaosmagier.«
    Raoul fuhr sich mit den Fingern durch seinen kurzen Bart. »Und was ist mit dem Memplex-Generator? Wie könnte er damit zusammenhängen?«
    Karla schob ihren Stuhl zurück und streckte die Beine aus. Sie fühlte sich zugleich angenehm matt und unternehmungslustig. Das war immer so, wenn ihr Essentia-Spiegel wieder auf Normal-Null stand. »Warten wir ab, was Sonny anschleppt.«
    »Dann werden wir uns noch Norxis von Felsenstein ansehen«, ergänzte Raoul. »Ob uns das etwas bringt, wage ich aber zu bezweifeln. Er ist ein konservativer Drache, wenn ich Quass richtig verstanden habe.«
    »Das heißt?«
    »Er mag keine Menschen. Er findet sie unangenehm, lästig und vollkommen uninteressant.«
    Karla machte sich Notizen. »Maya-Kalender«, sagte sie. »Wo finden wir jemanden, der sich damit auskennt?«
    »Ich frage Tora. Sie kennt so ziemlich jeden Experten in diesem Land.«
    »Dann verfolgen wir den Memplex-Generator-Faden und die Verbindung zu den Versatilen.« Karla schrieb »Sonny« hinter das Stichwort. »Das Killerkommando?«
    Raoul runzelte die Stirn. »Warum sind die nur so stümperhaft vorgegangen? Sie hätten uns doch einfach abknallen können, und die Sache wäre erledigt gewesen.«
    »Da hat jemand nicht viel Geld für einen Auftrag ausgegeben«, folgerte Karla. »Oder sie sollten uns gar nicht umbringen – nur erschrecken. Eine Warnung?«
    »Die keinen Sinn ergibt, wenn man sie nicht ausspricht.«
    »Wir werden es herausfinden, wenn wir diesen Wurdelak in die Mangel nehmen.« Karla stand auf und räumte ihre Tasse in die Spülmaschine. »Ich sehe in der Bibliothek nach Literatur über die Maya. Du versuchst den Wurdelak zu finden?«
    »Warte«, hielt Raoul sie zurück, als sie zur Tür ging. »Ich habe das ernst gemeint, als ich dir die Dachwohnung angeboten habe. Willst du sie dir nicht wenigstens ansehen?«
    Karla zögerte. Es war ein wirklich nettes Angebot. Raoul war ein großzügiger Mensch. Aber wollte sie wirklich von seiner Großzügigkeit abhängig sein? »Was kostet die Wohnung?«
    Raoul seufzte. »Wenn ich jetzt sage: ›Nichts‹, wirfst du mir dein Notizbuch an den Kopf, wie ich dich kenne. Bezahl mir Strom und Heizung. Und wenn du einen Job hast, können wir über die Miete noch mal reden.«
    Karla nickte knapp. »Danke«, sagte sie und fand selbst, dass es unfreundlich klang. »Ehrlich – danke«, setzte sie wärmer hinzu. »Du bist ein Freund.«
    Raoul lächelte nicht, er sah erschreckt aus. »Ich habe keine Freunde«, verteidigte er sich.
    »Jetzt schon«, erwiderte sie. »Quass und Tora-san … und mich.« Sie lächelte ihn an. »Du hast selbst gesagt, ich sei deine Freundin und das gebe dir das Recht, dich in meine Angelegenheiten zu mischen.«
    Er wandte sich ab. Karla betrachtete ihn nachdenklich. »Warum trennst du dich nicht von ihm?«, fragte sie. »Er ist schuld daran, dass du es nicht wagst, Freundschaften zu schließen.«
    »Das verstehst du nicht«, wehrte er ab. »Die Gemeinschaft mit einem Daimon ist etwas Lebenslängliches. Unsere Persönlichkeiten sind mittlerweile so miteinander verzahnt, verschmolzen und verwachsen, dass keiner von uns beiden das noch ändern könnte, ohne ernsthafte Schäden davonzutragen. Solch eine Gemeinschaft löst sich erst mit dem Tod des Wirtes.« Er senkte den Kopf, und Karla hörte den geflüsterten Nachsatz: »Wer weiß, ob das, was sich dann von meinem Körper löst, ein neugeborener Daimon ist. Einer, der auch meine Züge trägt …«
    Karla schauderte. »Was für ein grässlicher Gedanke!«
    »Ist er das?« Raoul fuhr herum. »Weiterzuexistieren, wenn deine Zeit schon längst abgelaufen ist? Hast du niemals darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn dich dein Liebhaber vollständig umwandeln würde? Wie es sich anfühlen muss, ewig zu leben? Hat dich dieser Gedanke nicht gereizt?«
    »Nein«, erwiderte Karla empört.
    »Niemals? Auch nicht im entferntesten Winkel deines Bewusstseins?«
    Kit hatte es ihr angeboten, mehrmals. Und sie müsste lügen, wenn dieser Gedanke nicht verlockend gewesen wäre. »Ich habe darüber nachgedacht«, gab sie gereizt zu. »Aber es ist keine Option.«
    »Nun, da unterscheiden wir uns. Ich habe schon als Junge …« Raoul unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Gleichgültig. Brad und ich sind eine Person. Wenn er dir etwas Böses antut, dann musst du mich zur

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