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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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hübsches Kettchen, was Sie da tragen«, sagte er mit sanfter Stimme. »Gehört es nicht Quass?«
    Karla konnte nicht anders, sie musste lachen. »Drachen«, sagte sie. »Sie haben einen Blick für solch unwesentliche Details, nicht wahr?«
    »Unwesentlich?« Norxis klang amüsiert, auch wenn sein schuppiges Gesicht keine Regung erkennen ließ. »Dieses Collier hat einmal mir gehört, junge Dame. Im Zuge einer Wette habe ich es an unseren gemeinsamen Freund abtreten müssen. Mich würde wirklich interessieren, wieso das Schmuckstück jetzt um den Hals einer Nachtgeborenen liegt.«
    Karla lächelte, obwohl sie innerlich kochte. Dieser elende von Deyen hatte sie kaltblütig in die Falle rennen lassen.
    »Wir sind befreundet«, sagte sie schlicht. »Sehr gut befreundet.«
    Der Drache musterte sie mit unbewegter Miene. »Wenn ich Quass’ Vorlieben nicht besser kennen würde, müsste ich jetzt wohl davon ausgehen, dass seine abgelegte Geliebte mir Avancen macht.« Er lachte kurz und trocken auf. »Nun kenne ich aber meinen alten Quass recht gut – Sie entsprechen ganz und gar nicht seinem Beuteschema, Verehrteste.«
    Karla erwiderte unbehaglich den Blick der glitzernden Augen. Ein wenig zu spät ermahnte sie sich, nicht direkt hineinzusehen, aber da war es schon geschehen. Die schillernde Tiefe zog sie an und hielt sie fest. Karla fühlte sich wie eine mitten in einem Spinnennetz notgelandete Fliege. Sie entschied sich, nicht zu zappeln, sondern der Spinne entgegenzutreten.
    Ich schätze Ihre Attitüde , hörte sie den Drachen sagen. Menschen sind immer so zimperlich. Ein wenig mehr Aggression täte Ihrer Spezies gut.
    Karla hielt ihren Geist still. Sie wollte nicht, dass Felsenstein allzu tiefe Einblicke gewann. »Sie halten mich für aggressiv?«
    Der Drache besaß ein sehr anziehendes Lachen. Er legte seine Klauenhand wie zufällig auf ihre Hand. Sie fühlte sich warm und ledrig an, wie ein weicher, oft getragener Handschuh. Es war kein unangenehmes Gefühl.
    Sie haben versucht, um es in Menschenworten zu sagen, mir an die Wäsche zu gehen, meine Liebe. Ihre Avancen können aber doch kein zufälliger Akt der Freundlichkeit gewesen sein?
    Karla war einen Moment lang sprachlos. Der Drache entließ ihren Blick und wandte sich seinem Weißwein zu. »Nun?«
    »Ich bin ein wenig verwirrt«, gab Karla zu. »Sie sind der erste Mann Ihrer Spezies, mit dem ich mich über Dinge unterhalte, die derart persönlicher Natur sind.«
    »Schön ausgedrückt.« Norxis lachte wieder, aber diesmal klang das Lachen weitaus weniger angenehm. »Sie wollen also sagen, dass Ihr Angebot, das Sie mir keine zehn Sekunden nach unserem ersten Zusammentreffen gemacht haben, nicht ernst gemeint war?«
    Karlas Gedanken rasten. Sie trank einen Schluck aus ihrem Glas, und war sich dabei der Blicke, die sie gelegentlich von den Nachbartischen und der Tanzfläche streiften, nur zu bewusst.
    »Nein«, sagte sie dann.
    »Nein?« Er beugte sich vor und berührte ihr Kinn, um es anzuheben. »Sehen Sie mich an«, sagte er. »Ich werde nicht versuchen, Sie zu lesen. Aber ich hasse es, wenn meine Gesprächspartner mir ausweichen.«
    Karla ging das Risiko ein, erneut seinen Blick zu erwidern. Dieses Mal war seine geistige Berührung behutsam und sanft. Was wollen Sie von mir? Es ist Ihnen gelungen, mich zu überraschen. Ich bin gewillt, Ihnen einen Wunsch zu erfüllen.
    Karla wagte einen Vorstoß. »Haben Sie Ihre Bücher inzwischen zurückbekommen?«
    Die kalten Juwelenaugen blieben starr auf sie gerichtet. Ich verstehe nicht?
    »Ihre Sammlung. Die Bücher, die Sie dem Museum Riebenberg zur Verfügung gestellt haben. Einige davon wurden gestohlen. Ein Wachmann kam dabei zu Tode.«
    Sie konnte das Unverständnis fühlen, bevor er antwortete.
    Was interessiert es mich, ob ein Mensch in einem Menschenmuseum getötet wurde?
    »Und Ihre Bücher?«
    Er lachte und lehnte sich zurück. »Altes, bedrucktes, stinkendes Papier«, sagte er laut. »So etwas können auch nur Menschen für wertvoll halten. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ich den Kram verschenkt hatte, statt ihn einfach wegzuwerfen.«
    Karla legte nachdenklich den Kopf zurück. »Warum haben Sie es dann getan? Ich denke, ich kann die üblichen Beweggründe ausschließen.«
    Er blickte in sein Glas, das er zwischen den Fingern drehte. Die Frage schien ihn zu langweilen. »Politik«, sagte er nur. »Das verstehen Sie nicht, Sie sind keine von uns.« Er stellte das Glas ab und stand auf. »Ich fürchte, ich

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