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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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habe vorhin etwas missverstanden. Es tut mir leid.« Seine Hand ergriff die ihre und führte sie an den lippenlosen Mund. Wieder fing sein Blick ihre Augen ein und hielt sie fest. »Wenn Sie sich allerdings dazu entschließen könnten, Ihr wirklich verlockendes Angebot zu wiederholen …« Sein Blick streifte das Collier, und Felsenstein setzte beiläufig hinzu: »Ich bin allerdings weniger geizig in meinen Zuwendungen als der gute Quass. So ein albernes Kettchen zu verschenken wäre unter meiner Würde.« Er ließ ihre Hand los, warf seine Visitenkarte auf den Tisch und nickte, bevor er sich abwandte und zu einer Gruppe von Drachen ging, die in einer entfernten Ecke des Saales miteinander redeten.
    Karla stieß den Atem aus, den sie unwillkürlich angehalten hatte. Sie nahm ihr Glas und trank es in einem Zug leer.
    »Der gute Champagner«, tadelte Raoul und setzte sich neben sie. »Und?«
    »Und – was?«, erwiderte sie gereizt. Sie fuhr sich über die Augen und seufzte. »Entschuldige, Raoul. Die Unterhaltung war nervenaufreibend.«
    »Wie hast du ihn dazu gebracht, mit dir unter vier Augen zu sprechen?« Raoul sah besorgt aus. »Quass war vom Donner gerührt.«
    »Ich auch«, murmelte Karla. »Er hat – ich habe … Ich muss irgendetwas gemacht haben, was ihn vermuten ließ, ich sei auf – auf Drachenjagd.«
    Raouls düsterer Blick wurde noch finsterer. »Wie meinst du das?«
    Karla hob ihr Glas und fing nachdenklich die Reflexe des Lichtes in seinem Schliff ein. »Nicht mit Pfeil und Bogen jedenfalls«, erwiderte sie. »Ich habe, als er mich umrannte, mit einem kräftigen Strom Essentia auf ihn geschossen. Anscheinend ist das unter Drachen eine Art von Anmache.«
    Raouls Lider zuckten leicht. »Warum hast du das getan?«
    Sie hob die Schultern. »Keine Ahnung. Es ist passiert. Er hat mich erschreckt.«
    Sie schwiegen und beobachteten die anderen Gäste. Seit Norxis von Felsensteins Eintreffen schienen die Drachen immer schneller umeinander zu kreisen. Die Bewegung trieb zwei Gruppen voneinander fort: Die eine scharte sich um Quass, eine andere, unwesentlich kleinere, gruppierte sich nach und nach um den schwarzen Hünen. Die Gesprächsfetzen, die zu ihnen hinüberschwappten, transportierten den zischenden, grollenden Klang der Drachensprache Sstroyxl .
    »Politik«, sagte Karla nachdenklich. »Es geht um Politik.«
    Raoul nickte. »Es geht immer um Politik.« Er beugte sich vor und klaubte die Visitenkarte vom Tisch. »Was will er von dir?«
    Karla nahm sie ihm ab und steckte sie sorgfältig ein. »Was soll er schon wollen?« Sie stand auf. »Spiel nicht den Eifersüchtigen. Du bist nicht mein Liebhaber.«
    »Vielleicht solltest du ihn aufsuchen«, sagte Raoul zu ihrer Überraschung.
    »Was?« Karla lachte und gab ihm einen Stoß. »Willst du mich dem Drachen zum Fraß vorwerfen, nur um an Informationen zu gelangen?
    Sie nahm Raouls Arm und ließ sich von ihm zum Fenster geleiten. Der Vorhang stand ein Stück offen und ließ kühle Luft ein. Karla atmete tief ein und wieder aus. »Welcher Art ist eigentlich deine Verbindung mit Quass?«
    Raoul lehnte mit verschränkten Armen am Fensterrahmen. »Wie bitte?«, fragte er ungläubig.
    Karla schüttelte den Kopf. »Sei nicht pikiert. Ich denke, dass darüber geredet wird – Felsenstein deutete das eine oder andere an.«
    Raoul wandte unwillkürlich den Kopf und sah zu Quass hinüber, der mit ernster Miene einem älteren Drachenmann lauschte. »So ein Blödsinn«, sagte er. »Quass ist ein guter, alter Freund. Wir kennen uns seit Urzeiten. Er hat nie …« Er unterbrach sich mit einem unwirschen Knurren. »Dieser Intrigant!«
    Karla nickte langsam. »Das ergibt Sinn. Raoul, wir sollten uns jetzt bei unserem Gastgeber bedanken und uns vorsichtig zurückziehen. Die Spannung steigt von Minute zu Minute, und ich möchte nicht dabei sein, wenn das Gewitter losbricht.«
    Sie warf einen bedeutsamen Blick auf die beiden diskutierenden Gruppen. Die Drachen verloren mehr und mehr ihr menschliches Aussehen. Schuppenhände ragten aus weißen Manschetten, kantige, stachelbewehrte Köpfe und spitze Zähne begannen das Bild zu dominieren, funkelnde Juwelen hingen um lange, bewegliche, dornige Hälse. Hier und da stiegen Rauchwölkchen aus geblähten Nüstern, ließ ein Flammenstoß Funken sprühen, knurrte eine tiefe Stimme zornig auf.
    Raoul griff nach Karlas Arm und durchquerte mit ihr den Saal. »Quass, darf ich dich einen Moment stören?«, fragte er den Hausherrn. Der

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