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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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Theke und flüchtete.
    Im Foyer sah sie sich die Schaukästen mit Handtaschen, Kosmetika und Schmuck an, nickte der jungen Frau am Empfang zu, dann stieg sie wieder in den Aufzug.
    Als sie durch den Gang lief, klingelte ihr Telefon. Sie erschrak. Am Anfang hatte Raoul noch ein paarmal angerufen, und sie hatte ihn immer kurz abgefertigt. Danach war das Telefon stumm geblieben. Ihrer Schwester schickte sie gelegentlich eine SMS, aber Helene und sie waren beide nicht der Typ, der sich ständig versichern musste, dass die andere noch lebte.
    Karla ließ sich in den Sessel einer Sitzgruppe fallen, die vor einem der bodentiefen Fenster aufgestellt war, und nahm das Gespräch an. Es war Raoul, sie hatte die Nummer erkannt.
    Dezember, dachte sie beiläufig. Wir müssen inzwischen Dezember haben. Und die Welt steht noch immer …
    Sie meldete sich und lauschte dem Rauschen des Æthers. Keine Antwort, wahrscheinlich war die Verbindung schlecht. »Hallo?«, rief sie laut. »Raoul?«
    Rauschen. Dann eine ferne, leise Stimme: »Hilfe!«
    Karla glaubte, sich verhört zu haben. Sie sagte laut: »Raoul? Was ist los?«
    Wieder nur das ferne Ætherrauschen. Karla meinte, Atem zu hören, der irgendwie gehetzt klang, aber wahrscheinlich war auch das ein Störgeräusch.
    Plötzlich hörte sie Raouls Stimme klar und deutlich: »Karla, hilf mir! Sie sind hinter mir her. Sie wollen mich töten.«
    Karla umklammerte das Telefon so fest, dass das Gehäuse knackte. »Wo bist du?«
    Das Rauschen nahm wieder zu. Sie hörte ihn atmen. Dann wieder seine Stimme, überlagert von Störgeräuschen: »Ich habe mich eingeschlossen. Aber sie werden mich finden. Ich habe Angst. Bitte, komm zu mir!«
    »Raoul, hör mir zu«, rief Karla. »Ich sitze auf der anderen Seite der Welt. Ich nehme das nächste Flugzeug. Aber bis dahin musst du alleine auf dich aufpassen.« Sie zwang sich, den Griff um das Telefon zu lockern. »Wer ist hinter dir her?«
    Ein Knacken. Er antwortete, aber sie verstand ihn nicht. »Raoul«, rief sie, »was ist mit Tora? Kann sie dir …?«
    »… nicht mit mir«, hörte sie seine verzerrte Stimme. »… versucht … töten. Quass auch … bin untergetaucht, aber …« Die Leitung wurde immer schlechter, er war kaum noch zu hören.
    »Leg auf, ich rufe dich an«, schrie Karla.
    »Hilf mir!«, sagte er noch einmal laut und deutlich, dann war die Leitung tot.
    Karla wählte mit fliegenden Fingern seine Nummer, aber niemand nahm ab. Sie versuchte es weiter, während sie zu ihrem Zimmer rannte.
    »Buch mir einen Flug nach Hause«, rief sie Kit zu, der sie erstaunt ansah. Sie zog ihren Koffer aus dem Fach und öffnete ihn. Kit schlüpfte in seine Jacke und ging hinaus. Wahrscheinlich wollte er an der Rezeption telefonieren, damit er sie nicht störte.
    Raoul ging weiter nicht ans Telefon. Karla fluchte und suchte nach Toras Nummer. Wieder klingelte es endlos, dann endlich ertönte ihre Stimme.
    »Tora-san«, sagte Karla, »was ist mit Raoul?«
    »Frau van Zomeren?« Die Großmeisterin klang so ruhig wie immer, aber Karla glaubte, eine unterdrückte Spannung in ihrer Stimme zu vernehmen. »Warum rufen Sie mich an? Wo sind Sie?«
    »In …« Karla blickte auf die Zeitung, die Kit neben das Bett geworfen hatte, bevor er hinausgegangen war. »In Singapur. Raoul hat mich angerufen, und ich bin sehr besorgt. Ich fliege schnellstmöglich nach Hause, aber vorher wollte ich mit Ihnen sprechen.«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, erwiderte Tora zu Karlas Überraschung. »Singapur. Ich hätte mir einen weniger anfälligen Ort für Sie gewünscht – etwas Weitabgelegenes. Nun gut. Sehen Sie zu, dass Sie sich nur im Erdgeschoss aufhalten. Meiden Sie Menschenansammlungen. Am besten schließen Sie sich in irgendeinen Keller ein. Ich habe keine Ahnung, wie schlimm es wird. Und kommen Sie auf keinen Fall auf die Idee, ein Flugzeug zu benutzen. Die Dinger stürzen ab.«
    Karla starrte ihr Telefon sprachlos an. Was war da los? Waren alle verrückt geworden?
    »Was ist mit Raoul?«, fragte sie erneut. »Er sagt, dass ihn jemand verfolgt und töten will.«
    »Ja.« Nichts weiter.
    »Tora-san?«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind. Das ist der beste Rat, den ich Ihnen geben kann.« Die Verbindung wurde beendet.
    Karla fluchte und trat gegen ihren Koffer. Dann wählte sie die Nummer von Quass von Deyen.
    Es klingelte. Karla verdrehte die Augen und warf ihre T-Shirts in den Koffer. Die Hosen. Die Jacken. Die Pullover. Ihre Unterwäsche …
    »Bei von Deyen, was

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