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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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des Raumes waren dezent angeleuchtet einige Skulpturen aufgestellt, die gelegentlich auch schon an Museen ausgeliehen worden waren. Die wertvollsten darunter waren sicherlich eine zierliche Bronzeskulptur von Brancusi und die kleine Marmorbüste einer jungen Frau von Rodin.
    Raoul wandte sich unwillkürlich um, aber die beiden Skulpturen waren noch an Ort und Stelle. Er atmete auf.
    »Drei Bücher«, sagte der Drache betrübt. Raoul brummte mitfühlend. Quass liebte viele Spielarten der Kunst, aber für alte Bücher brannte er.
    »Ist eingebrochen worden?« Es war kaum vorstellbar, dass jemand hier oben einbrach – und dann nur ein paar Bücher mitnahm. Wie alle Drachen hatte Quass eine Schwäche für Gold und Geschmeide und verschloss derlei Kostbarkeiten nicht in einem Safe, wo er sie nicht sehen und berühren konnte, sondern ließ sie herumliegen. Auch jetzt, wo sie vor dem Feuer saßen, ließ der Drache ein üppiges Collier aus Rubinen und Diamanten wie eine Gebetskette durch seine Krallen gleiten.
    »Ich hatte die Bücher zu einem Restaurator gegeben«, erklärte Quass. Die Kette klickte, und die geschliffenen Steine warfen funkelnde Reflexe auf seine wie Schmetterlingsflügel schimmernden Schuppen. Der Effekt war so zauberhaft, dass Raoul Mühe hatte, seinen Blick davon loszureißen.
    »Und dort ist eingebrochen worden?«
    Quass zuckte die Schultern. »Er verwahrt die Bücher in einem Safe. Der Safe war unberührt, es gab keine Zeichen für ein gewaltsames Eindringen.«
    Raoul lachte. »Dann weiß ich, wer deine Bücher hat – der Restaurator.«
    Quass lachte nicht. Er seufzte. »Edwin ist ein alter, ein sehr alter Freund. Er würde mich nicht bestehlen und belügen – und wenn er es täte, dann würde er es klüger anstellen. Nein, Raoul. Das war ein raffinierter Diebstahl, und die Methode …« Er ließ den Satz in der Schwebe und warf Raoul einen vielsagenden Blick zu.
    »Hm. Du glaubst, dass dabei Magie im Spiel war.«
    »Das glaube ich nicht – das weiß ich.« Der Drache beugte sich vor und legte ein Holzscheit ins Feuer. Die Flammen tanzten über seine fünffingrige Klaue, die er so geschickt benutzte wie eine menschliche Hand. »Es stank dort förmlich nach Magie. Ich konnte sie riechen, schmecken, fühlen.«
    »Verdammt«, sagte Raoul aus tiefstem Herzen.
    Beide schwiegen und blickten ins Feuer.
    »Was waren es für Bücher?«, fragte Raoul nach einer Weile.
    Quass winkte ab. »Es ist nicht dein Problem«, sagte er. »Sie werden schon wieder auftauchen.«
    Raoul setzte sich auf und rieb sich kräftig mit den Handballen über die Augen. »Erzähl schon. Es kann sein, dass es doch mein Problem ist.«
    Der Drache musterte ihn fragend, zuckte dann die Schultern. Seine Flügel rieben sich mit einem papierenen Geräusch aneinander. »Das wertvollste Stück ist ein Buch aus dem sechzehnten Jahrhundert«, sagte er. »Die anderen beiden waren eine Schrift und ein Traktat aus dem ausgehenden siebzehnten Jahrhundert. Es sind Sammlerstücke.«
    »Erzähl mir etwas über die Bücher.« Raoul beugte sich vor und verschränkte die Hände vor den Knien.
    »Les Propheties de M. Michel Nostradamus«, sagte Quass. »Ein wirklich interessantes und kostbares Werk. Das zweite ist ein Büchlein über die Prophezeiungen der Mother Shipton, das ich bei einem Bouquinisten in Edinburgh gefunden habe. Er wusste damit nichts anzufangen, und es war in einem sehr schlechten Zustand, deshalb habe ich es günstig erstehen können. Und das dritte ist ein Traktat über die Visionen des Egger Gilge. Frühes 18. Jahrhundert. Das ist wirklich nicht mehr als eine Kuriosität, aber ich sammle solche Prophezeiungen, und deshalb schmerzt der Verlust mich doch sehr.«
    Raoul schüttelte den Kopf. »Langsam«, sagte er. »Quass, ich stehe im Moment ohne meinen Mitarbeiter da. Also, Nostradamus sagt mir etwas. Die Bücher, die du vermisst, handeln somit alle von Weltuntergangsprophezeiungen?«
    Der Drache senkte bestätigend den Kopf.
    Raoul lachte unwillkürlich auf. »Meine Partnerin von der MID führt ein Weltuntergangsalbum«, sagte er. »Was ist so faszinierend an diesem Zeug, alter Freund? Erklär es mir.«
    Der Drache ließ ein nachdenkliches Rauchwölkchen zur Decke steigen. »Natürlich, wenn man es wissenschaftlich betrachtet, dann sind all diese Theorien und Vorhersagen nichts als Auswüchse einer kranken Fantasie. Aber da ist ein urzeitlicher, mit den Mächten des Bösen und finsteren Göttern vertrauter Drache ganz tief in

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