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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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sagte er nachdenklich. »Keine Spuren hinterlassen. Profis?«
    Karla stützte das Kinn in die Hand. »Sie haben sich überrumpeln lassen. Das spricht dagegen. Außerdem – wer sollte Profis engagieren, um uns aus dem Weg zu räumen?«
    Raoul lehnte sich zurück und stieß mit dem Zeigefinger die Zuckertüte über den Tisch. »Sie sollten uns nicht töten«, sagte er nachdenklich. »Es wäre ganz leicht gewesen, uns aus dem Auto abzuschießen, als wir über die Straße gingen. Wir waren zu leichtsinnig, Karla.«
    Sie schnaubte. »Im Nachhinein betrachtet mag das stimmen. Aber hättest du mit so einem Überfall gerechnet?«
    »Seid ihr jemandem aus der Szene zu nah gekommen?«
    Die Szene – das war Perfidos Reich. Karla verneinte energisch. Sie gehörte zur Gens – er hätte niemals Mietkiller geschickt, um sie aus dem Weg zu schaffen. So etwas wurde, wenn Santo es für notwendig erachtete, innerhalb der Familie erledigt.
    »Dann lass hören, was ihr über diese Weltuntergangssache denkt«, forderte Raoul sie ungeduldig auf. »Brad hat mich leider noch nicht auf den laufenden Stand gebracht. Sämtliche Vermutungen, bitte ungefiltert. Irgendein Wild habt ihr offensichtlich aufgestört.«
    Karla berichtete. Sie hatte begonnen, Zeitungen systematisch auszuwerten, was mit Brads Unterstützung in einem sehr viel größeren Maßstab möglich war. Daraus hatte sich dann nach und nach ein Muster ergeben. Und dieses Muster deutete wie ein großer Zeigefinger auf die Drachen als Urheber der sich häufenden Unglücke, Störfälle und Naturkatastrophen.
    »Wie sollte das möglich sein?«, fragte Raoul. Er kippelte auf seinem Stuhl nach hinten und griff nach der Kaffeekanne. »Noch nicht mal ein Drache kann einen Vulkanausbruch provozieren.«
    »Wenn sie in der Lage sind, Magie zu wirken, wäre das zwar immer noch kein Kinderspiel, aber machbar«, gab Karla zu bedenken. »Ich glaube, dass jeder Hexenzirkel, der ein genügend starkes Feld anzapft, einen Vulkan zum Ausbrechen bringen könnte. Nur …«
    »… dass keine Hexe so etwas täte«, ergänzte Raoul mit einem Lächeln. »Ich muss zugeben, dass das außerhalb der Fähigkeiten eines Dunkelmagiers liegt. Wir arbeiten nicht gerne zusammen.«
    »Verfügen Drachen über magische Fähigkeiten?«
    Raoul trank seinen Kaffee und überlegte. »Ich weiß es nicht«, sagte er dann. »Aber ich könnte jemanden fragen.«
    »Deinen Drachenfreund«, riet Karla. Sie rieb sich über die Augen.
    Raoul stand auf und ging zum Fenster. Er schob den Vorhang zur Seite und blickte hinaus. »Was ist eigentlich mit deinem Vampir?«, fragte er unvermittelt.
    »Sydney«, erwiderte Karla knapp und abwehrend.
    »Ich dachte, er heißt Kit.«
    Karla musste lachen. »Er ist in Sydney. Australien. Sieht sich bei der dortigen Gens um. Knüpft diplomatische Beziehungen.« Sie zuckte die Achseln. »Santo wollte ihn aus dem Weg haben.«
    Raoul nahm den Kugelschreiber auf und schrieb etwas auf ein Notizblatt, dann betrachtete er das Gekritzel mit gekrauster Stirn. »Ist es dir wirklich gleichgültig, dass Perfido dich in der Hand hat?«
    Karla hasste es, in die Defensive gedrängt zu werden. »Raoul«, sagte sie beherrscht, »du kannst das nicht verstehen. Ich habe innerhalb weniger Tage alles verloren, woran ich glaubte und was ich für mein Leben hielt. Ich musste mich völlig neu orientieren.«
    Er sah sie an, und sein Blick war kalt. »Du meinst, du hast dich mit Perfido arrangiert – ganz gleich, wie viel Dreck er am Stecken hat? Was ist mit deinem Partner Fokko?«
    Karla biss die Zähne zusammen. »Er lebt. Aber er liegt nach wie vor im Koma. Die Ärzte rechnen nicht mehr damit, dass er noch aufwacht.«
    »Und das ist dir gleichgültig?«
    »Nein, das ist es nicht, Winter!«, brüllte Karla und stieß heftig ihren Stuhl zurück. »Er hat für mich seinen Schädel hingehalten, und du wärst gestern durch meine Schuld beinahe erschossen worden. Ich bin ein Risiko für meine Partner!«
    Sie stand an der Tür, am ganzen Leib zitternd. Vielleicht hatte Santo recht – vielleicht sollte sie sich endlich eingestehen, dass sie in Wirklichkeit kein Mensch mehr war.
    Raoul stand plötzlich neben ihr und nahm sie in den Arm. »Vergib mir«, sagte er leise. »Ich hatte kein Recht, dich so ins Kreuzverhör zu nehmen.«
    »Schon gut.«
    »Nein, das ist es nicht.« Er seufzte. »Karla, wir beide sind auf irgendjemandes Abschussliste gelandet. Du paktierst – zumindest hat es den Anschein – mit einem Gangsterboss.

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