Latin Lover verzweifelt gesucht
während er schon lange keine mehr gehabt hatte.
Er schloss die Augen und fuhr genüsslich mit der Hand über ihre nackten Beine.
“Michael …?”
“Hm?”
Er vernahm zwar Kyras warnende Stimme, doch er konnte nicht aufhören, sie zu streicheln.
“Michael!” Dieses Mal machte sie sich von ihm frei und rutschte an ihm hinunter.
Widerwillig öffnete er die Augen, nur um direkt an die Decke des Besprechungszimmers zu blicken.
Verflixt! Er war im Büro. Und er hätte Kyra beinahe …
Er richtete sich auf. Sie war gerade dabei, ihr Kleid glatt zu streichen. Ihr gerötetes Gesicht drückte pures Erstaunen aus.
“Wow! Ich hätte nie gedacht, dass du so viel Temperament hast”, sagte sie, während sie sich jetzt das Haar ordnete. “Liegt wohl an den Klamotten, dass du für mich was empfindest, oder?”
“Ich soll etwas für dich empfinden?”, wiederholte er gedehnt. “Wovon redest du?”
Sie machte vorsichtshalber einen Schritt rückwärts. “Eigentlich habe ich dich ja nur geküsst, weil ich versuchen wollte, die Dinge mit deinen Augen zu betrachten.” Sie lachte nervös.
“Mit meinen Augen?”
Sie nickte. “Genau. Das wolltest du doch, oder? Aber jetzt weiß ich nicht, was ich davon halten soll.” Sie dachte einen Moment nach, bevor sie den Kopf schüttelte und fragte: “Wie kann es nur möglich sein, dass Janet den Fehler in der Buchhaltung so schnell bemerkt hat? Sie hat doch die Bücher erst letzte Woche kontrolliert. Warum denn jetzt schon wieder?”
Michael sah Kyra entgeistert an. Wie konnte sie nach allem, was gerade geschehen war, schon wieder so völlig gelassen sein? Dann musterte er sie genauer. Trotz des abrupten Themenwechsels war sie wohl doch nicht so ruhig, wie sie ihn gern glauben machen wollte. Ihr Gesicht war noch immer gerötet, ihr Atem ging unregelmäßig.
“Keine Ahnung”, entgegnete er brummig.
“Ich weiß selbst, dass da irgendwo ein Fehler steckt, und es ist ziemlich mühsam, herauszufinden, wo die Ursache dafür liegt. Aber ich bin noch nie wegen eines einfachen Rechenfehlers zu Janet hereingebeten worden.” Ihr Blick wurde ängstlich. “Ich muss mir doch nicht wegen meines Jobs Gedanken machen, oder?”
“Bestimmt nicht. Janet sagte ja nur, dass sie den Fehler mit dir zusammen suchen wolle.”
Sie schwieg einen Moment, sodass er Zeit hatte, über das nachzudenken, was eben geschehen war.
Hatte er wirklich mit ihr auf dem Konferenztisch gelegen? Oder träumte er schon am helllichten Tag?
Er fuhr sich prüfend mit dem Handrücken über den Mund, und der rosa Lippenstift, der darauf zu sehen war, bestätigte es.
Und wenn Kyra dem Ganzen nicht ein Ende bereitet hätte, dann, so fürchtete er, hätte er es hier und jetzt mit ihr getrieben.
Was störte ihn eigentlich mehr? Dass er so nahe daran gewesen war, so etwas Ungehöriges zu tun? Oder dass Kyra sich anscheinend nur für den Fehler in ihrer Buchhaltung interessierte?
Während sie sich jetzt zur Tür wandte, beeilte sich Michael, sämtliche Spuren seines kleinen Ausrutschers zu beseitigen.
“Wohin gehst du?”, fragte er.
“Ich werde versuchen, das Problem zu lösen, bevor Janet mich zu sich ruft.”
“Und das Mittagessen?”
“Verschieben wir auf später, okay?”
“Später …”
Michael sah ihr hinterher, wie sie mit schwingenden Hüften den Raum verließ, und befahl sich, sofort wegzuschauen. Doch wie ein Magnet zog ihr wohlgeformter Po seinen Blick an. Fast hätte er laut aufgestöhnt, als er seine Fingerabdrücke auf dem samtartigen Stoff zu sehen glaubte.
Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, folgte ihr hinaus und stieß prompt mit einem der Bauzeichner zusammen, der vor der Tür herumlungerte. “Was ist?”, brüllte Michael ihn an. “Haben Sie nichts zu tun?”
Der Mann verzog sich eiligst wieder an seinen Platz, während Michael sich hinter seinen Zeichentisch setzte, den Plan entrollte und darauf starrte, ohne wirklich etwas zu sehen.
Was, zum Teufel, sollte er jetzt machen?
5. KAPITEL
Abends war Michaels Welt wieder in Ordnung. Eine Flasche Bier vor sich, saß er beim Mexikaner und wartete auf Kyra. Mittlerweile war er zu dem Schluss gekommen, dass es der größte Fehler seines Lebens wäre, die Beziehung zwischen Kyra und ihm zu vertiefen.
Es würde nicht nur ihre Freundschaft kosten, sondern er würde auch noch in die Rolle des Lückenbüßers schlüpfen müssen. Und er hatte nicht vor, den Ersatzmann für Craig Holsom zu spielen. Bei Kyras Verschleiß an Männern
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