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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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ich habe gekündigt.”
    “Das hättest du nicht tun sollen.”
    Kyra runzelte die Stirn und drehte sich schließlich zu dem Mann um, der ihr vorhin noch so viel bedeutet hatte. “Was?”
    “Kündigen. Du hättest es nicht tun sollen. Janet hätte die Zustimmung aller Teilhaber gebraucht, bevor sie dir hätte kündigen dürfen.”
    Sie zeigte zur Tür. “Willst du damit sagen, ich hätte mir das alles noch einmal antun sollen, und dann vor vier Vorgesetzten, statt vor einer?” Sie lachte bitter. “Nein, danke.” Sie öffnete eine Schublade und ermahnte sich, beim Einpacken sorgfältiger vorzugehen, sonst würde man sie noch beschuldigen, Büromaterial zu stehlen. “Ich werde nicht gern als Lügnerin bezeichnet.”
    Michael setzte sich auf die Ecke ihres Schreibtisches. “Schau mich an.”
    Sie weigerte sich.
    Er legte ihr einen Finger unters Kinn und hob ihr Gesicht an. “Nimm deine Kündigung zurück.”
    “Nein.”
    “Warum hast du mir nicht gesagt, dass die Dinge sich so weit entwickelt hatten?”
    “Oh, vielleicht, weil ich selbst keine Ahnung hatte?”
    “Du musst doch etwas vermutet haben”, erwiderte er, während er zärtlich ihre Wange streichelte und damit trotz ihres Kummers einen kleinen Wonneschauer bei ihr auslöste.
    “Habe ich aber nicht. Warum auch? Ich habe nichts Unrechtes getan. Ich habe keine Ahnung, wer so viel Portogeld abgehoben hat, aber ich war es nicht.”
    Sie sah ihn herausfordernd an.
    “Hast du versucht herauszufinden, wer es getan haben könnte?”
    “Nein. Ich nahm an, dass es sich um einen Fehler bei der Bank handelte. Du weißt schon, dass der Kassierer aus Versehen eine zusätzliche Null hinzugefügt hat.”
    “Und?”
    “Und heute Morgen hat der Rechnungsprüfer den Originalbeleg von der Bank präsentiert, der besagt, dass dreitausend Dollar an Kyra White ausgezahlt wurden.”
    Michael sah sie bestürzt an.
    “Bitte geh”, meinte sie. “Ich wäre jetzt gern allein. Ich brauche ein wenig Zeit, um mich an die neue Situation zu gewöhnen. Es kommt mir vor, als hätte ich einen Schlag auf den Kopf bekommen.”
    “So siehst du auch aus.”
    Sie verzog das Gesicht. “Danke. Dieses Kompliment muntert mich immens auf.”
    Er lachte leise. “Fahr nach Hause, Kyra. Ich werde die Sache hier regeln”, versprach er ihr.
    “Wie regeln? Es ist alles geregelt. Ich habe gekündigt. Damit hat es sich. Und ich möchte auch nicht, dass du irgendetwas daran änderst.”
    “Aber …”
    “Hörst du schlecht?”, fuhr sie ihn an.
    Michael kniff die Augen zusammen.
    Sie atmete tief durch. “Tut mir leid. Ich habe dir doch gesagt, dass ich jetzt lieber allein wäre. Entweder du bleibst und riskierst weitere Beschimpfungen, oder du gehst.” Sie versuchte ihre flatternden Hände zur Ruhe zu bringen, indem sie die Finger verschränkte. “Bitte.”
    “Soll ich nachher wie üblich bei dir vorbeikommen?”
    Sie nickte, doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass alles wie üblich weiterlaufen würde. Nicht, dass ihre Beziehung üblich wäre. Alles schien im Moment völlig irreal.
    “Ich bringe auch Eis mit.”
    Sie nickte wieder.
    Endlich rutschte er von ihrem Schreibtisch und wandte sich zum Gehen. Als sie merkte, dass er an der Tür zögernd stehen blieb, räumte sie einfach weiter ein und tat so, als wüsste sie nicht, dass er noch da war.
    Dann war er fort.
    In einer Hand eine Tüte mit chinesischem Essen, in der anderen einen Becher Eiscreme, stieg Michael am frühen Abend die Treppe zu Kyras Wohnung hinauf. Er verstand immer noch nicht, wie im Büro alles so aus dem Ruder hatte laufen können, ohne dass er etwas davon mitbekommen hatte.
    Nachdem Kyra gegangen war, hatte er mit Janet gesprochen, ohne jedoch mehr zu erfahren, als er schon von Kyra wusste. Auf seine Frage hin, warum sie ihn oder die anderen Teilhaber in der Angelegenheit nicht zurate gezogen habe, hatte Janet ihn daran erinnert, dass sie momentan in Personalangelegenheiten allein entscheiden könne.
    Dem war nicht zu widersprechen. Er und seine Partner verteilten die Verwaltungsaufgaben jährlich neu, und in diesem Jahr war Janet für das Personal zuständig.
    Den ganzen Nachmittag hatte er über den Fall gebrütet und versucht herauszufinden, was geschehen war. Kurz vor Feierabend hatte er noch einmal mit Janet gesprochen und vorgeschlagen, sie möge doch einmal überprüfen, ob Phyllis Kichler die Schuldige sei. Es war kein Geheimnis, dass Kyra und die geschwätzige Sekretärin nicht gut miteinander

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