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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht
Autoren: Tori Carrington
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auskamen.
    Janet nickte zwar, doch Michael hatte den Eindruck, dass der Fall für sie abgeschlossen war. Sie habe nicht vor, Anzeige zu erstatten oder das Geld zurückzufordern, hatte sie ihm noch versichert, und das hauptsächlich wegen seiner engen Beziehung zu Kyra.
    Trotzdem hatte Michael sie informiert, dass er eine Besprechung mit allen Partnern anberaumen werde, um die Sache zu diskutieren.
    Allerdings erhoffte er sich keine direkten Auswirkungen davon. Er konnte vielleicht Kyras Ruf retten, aber er glaubte nicht, dass sie ihre Kündigung zurückziehen würde.
    Er nahm die beiden letzten Stufen mit einem Satz und wusste schon jetzt, dass er sie in der Firma schrecklich vermissen würde.
    Gerade als er die Hand hob, um anzuklopfen, ertönte eine laute Stimme von unten, und er fuhr erschrocken zusammen. “An Ihrer Stelle würde ich das lassen!”
    Und wenn Mrs. Kaminsky ihn noch so oft anbrüllte, er würde sich nie daran gewöhnen. Langsam drehte er sich um und beugte sich über das Treppengeländer.
    “Sie ist nicht da?”, fragte er erstaunt. Er hatte Kyras Mustang vor der Tür stehen sehen.
    “Natürlich ist sie da! Aber sie will Sie nicht sehen! Ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie verschwinden und auch nicht anrufen sollen! Sie wird sich bei Ihnen melden, wenn sie so weit ist!”
    Stumm ließ er den ohrenbetäubenden Wortschwall über sich ergehen.
    “Ich weiß nicht, was Sie ihr angetan haben, aber wenn Sie dem armen Mädchen auch nur ein Haar gekrümmt haben, dann komme ich mal mit dem Besen hoch! Und jetzt machen Sie, dass Sie wegkommen, sonst blüht Ihnen was!”
    Michael wartete, bis sie sich in ihre Wohnung verzogen hatte und die Tür so heftig zuknallte, dass das ganze Geländer erzitterte.
    Er schluckte und blickte zu Kyras geschlossener Tür. War das wahr? Hatte Kyra tatsächlich Mrs. Kaminsky gebeten, ihn fortzuschicken? Die Vermieterin war zwar eine neugierige alte Hexe, aber war sie auch eine Lügnerin?
    Nachdenklich stieg er die Treppe wieder hinab. Er verstand es nicht. Kyra war aufgeregt, das war verständlich. Aber sie hatte ihn noch nie abgewiesen. Als ihr Freund hätte er niemals so schnell aufgegeben. Warum tat er es denn jetzt als ihr Liebhaber?
    Furcht vor Ablehnung, das steckte dahinter. Er straffte die Schultern und machte auf dem Absatz kehrt, lief die Stufen wieder hinauf und klopfte laut an ihre Tür. “Kyra? Ich weiß, dass du da bist. Mach auf, ich will mit dir reden.”
    Keine Reaktion.
    “Ich möchte wenigstens wissen, ob es dir gut geht.”
    Von drinnen war kein Geräusch zu hören.
    “Komm schon, Kyra …”
    “Hey! Sind Sie taub da oben? Das Mädchen will Sie nicht sehen. Verschwinden Sie.”
    Michael fuhr bei Mrs. Kaminskys erneutem Angriff auf sein Trommelfell herum. Dieses Mal hielt sie den ihm angedrohten Besen in der Hand.
    Und sie kam damit zur Treppe.
    Michael hob beschwörend beide Hände, so weit das mit den Sachen, die er trug, möglich war. “Okay, okay. Ich gehe ja schon.”
    Doch keiner von ihnen rührte sich vom Fleck.
    “Nun, wird’s bald?”, brüllte sie.
    Wenn sie so weiter schrie, wäre er derjenige, der bald ein Hörgerät brauchte. “Stellen Sie erst den Besen weg.”
    “Einen Teufel werd’ ich tun.”
    “Dann gehen Sie wenigstens von der Treppe.”
    Sie kniff die Augen zusammen und sah argwöhnisch zu ihm hoch, bevor sie sich schließlich ein paar Schritte zurückzog.
    Nach einem letzten bedauernden Blick auf Kyras Tür machte Michael sich langsam an den Abstieg. Unten angekommen, wollte er sich vorsichtig an Mrs. Kaminsky vorbeidrücken, blieb dann jedoch unentschlossen stehen. Sie hob den Besen, wie um ihn zu schlagen.
    “Halt! Ich will ja gar nichts von Ihnen.”
    “Das ist auch besser so. Denn ich werde nicht zögern, dieses Ding hier zu benutzen!”
    Zum dritten Mal an diesem Tage bemühte sich Michael um ein Lächeln. “Mögen Sie Chinesisch?”
    Sie stierte ihn verständnislos an und hob wieder den Besen.
    “Ich meinte chinesisches Essen”, fügte er hastig hinzu und reichte ihr die Tüte samt dem Eisbecher. “Bitte schön. Und frohe Weihnachten.”
    Die alte Vermieterin stand verdattert da, während Michael machte, dass er davonkam.
    “Weihnachten ist erst in vier Monaten!”, schrie sie ihm hinterher.
    Michael schüttelte den Kopf und verließ aufatmend das Haus.

12. KAPITEL
    Am folgenden Nachmittag zog sich Kyra die Bettdecke über die Ohren und ignorierte Mr. Tibbs, der bei ihr Zuflucht gesucht hatte, sowie auch das
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