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Laubmann 2 - Bärenzwinger

Laubmann 2 - Bärenzwinger

Titel: Laubmann 2 - Bärenzwinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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kann doch nicht Ihr Ernst sein! Wenn Sie nur ein bißchen Menschenkenntnis hätten, wäre Ihnen sofort klar, daß Professor von Bebenhausen niemals der Mörder Alfonso Forsters sein kann!» Glöcklein geriet fast außer sich. «Wenn das so weitergeht, werde ich mich beim Erzbischof dafür verwenden, daß Ihre Verhörpraktiken einmal an höherer Stelle hinterfragt werden, Herr Kommissar!»
    «Hauptkommissar!» Auch Glaser war in Rage geraten.
    «Verzeihung, Herr Hauptkommissar. Aber Ihnen ist sicher klar, wie peinlich das für die Kirche ist. Außerdem möchte ich meinem Freund nur helfen. – Bitte, befragen Sie ihn. Ich verbürge mich dafür, daß er auf der Burg bleibt beziehungsweise Ihnen zu Verfügung steht, bis die Sache aufgeklärt ist. Und das wird gewiß bald der Fall sein. Ich vertraue da ganz auf Ihre Fähigkeiten.» Glöcklein versuchte den Kommissar zu beschwichtigen.
    Jener war immer noch aufgebracht: «Sie verbürgen sich für ihn? Ich dachte, Sie wollten sich in unsere Ermittlungen nicht einmischen. Wir hatten vor den Befragungen vereinbart, daß Sie sich strikt im Hintergrund halten.»
    Albert Glöcklein war betreten.
    Lürmann rettete die Situation. «Die Geschichte mit dem Schlüssel und dem Gesangbuch wirkt in der Tat konstruiert.»
    «Als habe jemand einen anderen in Verdacht bringen wollen!» warf Laubmann ein. «Ich meine, der Mörder konnte sehr wohl bereits am Abend der Tat den Schlüssel in eines der Bücher gelegt haben und es dem Zufall überlassen, daß er bei einem der nächsten Gottesdienste entdeckt und daß jemand anderes verdächtigt würde. So ist er den Schlüssel unauffällig losgeworden, was für ihn auch erforderlich war, und kam sich dabei womöglich noch sehr schlau vor. – Vielleicht eine Pirouette zuviel.»
    «Das überzeugt mich keineswegs von der Unschuld des Herrn von Bebenhausen», bemerkte Glaser. «Aber ich könnte unter diesen Gesichtspunkten eventuell von einer Festnahme absehen. Vorerst!»
    Bebenhausen war sichtlich froh darüber. Während er, in vorläufiger Freiheit, nach den beiden Kriminalbeamten den Raum verließ, wobei er einen gehörigen Sicherheitsabstand zu ihnen wahrte, hielt Prälat Glöcklein Philipp Laubmann unversehens zurück.
    «Herr Dr. Laubmann, könnte ich etwas mit Ihnen besprechen?» Er zog Laubmann mit einer gewissen Dringlichkeit zur Seite und bedankte sich bei ihm, daß er seinen «guten, alten Freund» in Schutz genommen habe. «Petrus ist da bei weitem nicht so geschickt. Er hat Professor Forster bestimmt hoch geachtet. Und es ist geradezu schrecklich, wie er jetzt durch einen dummen Zufall in die Sache hineingeraten ist. Er tut mir leid.» Glöcklein machte eine Pause, als müsse er sich innerlich sammeln. «Ich gestehe unverhohlen ein, daß ich Ihre detektivischen Nebentätigkeiten eher mißbillige. Aber im Namen der Kirche», nun wurde sein Ton richtig feierlich, «und im Namen meines Freundes Petrus von Bebenhausen beauftrage ich Sie kraft meines Amtes, Ihre detektivisch-kriminalistischen Fähigkeiten für ihn und unsere Mutter Kirche einzusetzen. Jedoch nur ausnahmsweise! Und nicht offiziell! Freilich werde ich Sie im Hintergrund bei allem unterstützen, was Sie brauchen; verstehen Sie?»
    Laubmann mußte schmunzeln und verstand nur zu gut.
    ***
    Am Vormittag hatte sich die Sonne noch gezeigt. Zum Nachmittag hin war sie einer grauen Wolkenschicht gewichen. Die Temperatur war angestiegen und blieb mittlerweile konstant über null Grad. Tauwetter. Das Eis schmolz dahin, der Schnee löste sich in Wasser auf. Es tropfte von den Dachrinnen und Gesimsen, die Sandsteinmauern waren feucht. Wasserperlen hatten sich auf den Handläufen der Treppengeländer gebildet, an denen sich Philipp Laubmann unfreiwillig die Hände naß machte, als er mit Gisela Merten im äußeren Burghof spazierenging.
    Sie begaben sich inzwischen gern zu zweit auf die kleineren offenen Rundtürme, welche in die Wehrmauern integriert waren und diese nur um wenige Meter überragten. Philipp hatte wie so oft seinen schwarzen Pullover angezogen, den er im Wollgeschäft seiner Cousine geschenkt bekommen hatte. Seine Cousine Irene drängte ihm bisweilen neue Pullover auf, wobei sie in diesem Fall mit der Farbe schwarz den Geschmack Philipps gut getroffen hatte. Ein priesterlicher Anklang war bei solchen Kleidungsstücken für Laubmann nicht zu verleugnen.
    Philipp war es freilich bereits wieder zu warm, mit diesem Pullover und seiner grünen Wolljacke darüber. Er hätte

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