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Laubmann 2 - Bärenzwinger

Laubmann 2 - Bärenzwinger

Titel: Laubmann 2 - Bärenzwinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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seit zehn Minuten hier.»
    Philipp Laubmann brachte das Frühstück auf einem Tablett und in mehreren Etappen. Er wählte, wie es seiner Vorliebe bei eigenen Essenseinladungen entsprach, eine Zusammenstellung, bei der eine einheitliche Farbe vorherrschte, braun in diesem Fall.
    Das Tablett war aus hellbraunem Holz, worauf ein mehrteiliges Kaffeegeschirr mit einer bräunlichen Lasur stand. Über die Kanne hatte er eine rotbraune Wärmehaube gezogen.
    «Wo haben Sie denn die her?» Gisela langte nach einem der Holzeierbecher, in die Philipp zwei weichgekochte Eier gestellt hatte, natürlich die mit den graubraunen Schalen. Daneben lagen allerdings zwei orangefarbene Plastikeierlöffel.
    «Die Sachen hab ich in der Küche gefunden», entschuldigte sich Laubmann leichthin und tat sich braunen Zucker in die Tasse. Gisela Merten war vom Design aufgemuntert und griff zu Brötchen, Butter und Marmelade. Sie vernahmen von der Burgkapelle her ein kurzes Läuten der Glocke im Turm, womit die Wandlung beim Frühgottesdienst verkündet wurde.
    «Ich unterhalte mich gerne mit Ihnen», flirtete Philipp. «Wir leben schließlich beide etwas zurückgezogen von der Welt und allein.»
    «Bei Ihnen gehört das dazu; Sie sind Theologe.»
    «Ich bin ungebunden, kirchlich und privat.»
    «Bei mir ist das anders. Ich bin verlobt.»
    «Sie tragen keinen Ring.»
    «Der Stein ist zu hoch; das stört mich bei der Arbeit.»
    Für Laubmann brach zwar keine Welt zusammen, aber er hatte sich schon ein wenig in Gisela verliebt. Freilich, er hätte es ins Kalkül ziehen müssen.
    «Mein Verlobter ist leider sehr viel unterwegs, im Ausland. Als Techniker ist er in der halben Welt gefragt; ich seh ihn manchmal monatelang nicht.»
    Ähnlich wie bei mir mit Elisabeth, phantasierte Laubmann. Aus Versehen tunkte er sein Marmeladenbrötchen in den milchbraunen Kaffee. Man sollte eben nicht so früh aufstehen, wenn man so spät ins Bett gekommen ist.
    ***
    Gisela Merten hatte nicht zuviel versprochen: Ihre Bekannte, die Theaterintendantin Helen Winkels, hatte heute Zeit für Philipp Laubmann. Daß dieser in Sachen Mordaufklärung tätig sei, hatte die Angelegenheit beschleunigt.
    Noch am Vormittag begab sich Laubmann zu seinem Wagen, um hinab in die Stadt zu fahren. Auf halber Höhe, zwischen Burg und Häusermeer, bot sich ihm trotz des tristen Wetters ein herrlicher Blick über die Bamberger Dächerlandschaft und das Panorama der Kirchtürme.
    Weiter unten in der Stadt kam er an der Kirche des Karmelitenklosters vorüber, Sankt Theodor, und bald darauf an der «Oberen Pfarre», wie die Kirche mit dem Patrozinium «Zu Unserer Lieben Frau» meist genannt wurde. Zur ehemaligen Türmerwohnung ganz oben auf dem Kirchturm wäre er gerne mal emporgestiegen.
    Die heiteren Barockfassaden der Bürgerhäuser verströmten im grauen Alltagslicht etwas Ernstes, Getragenes. Seinen Wagen parkte Laubmann in einer Tiefgarage unweit des Theaters und setzte seinen Weg zu Fuß fort, vorbei am Schloß Geyerswörth, das den Fürstbischöfen zeitweise als Residenz gedient hatte, und über den Alten Kanal, einem Rest des vom bayerischen König Ludwig I. Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten Ludwig-DonauMain-Kanals.
    Das Stadttheater, dessen Geschichte bis in die Ära E. T.A. Hoffmanns zurückreichte, war eine Mischung aus Alt- und Neubau mit einer vorgesetzten Glasfassade. Der Dichter hatte schräg gegenüber gewohnt und war in der Anfangszeit des Theaters als Musikdirektor engagiert gewesen. Von außen konnte Laubmann zuschauen, wie in der Theaterwerkstatt Holzplatten verschraubt und Dachziegel aufgemalt wurden. Unwillkürlich fiel ihm die Regieanweisung Georg Büchners im «Woyzeck» ein: «Buden. Lichter.Volk.»
    Auf der Hinweistafel im Foyer fand er sich leicht zurecht. Die «Intendanz» war ganz in der Nähe. Im Vorzimmer traf er auf eine junge Sekretärin mit sehr kurz geschnittenen mittelblonden Haaren. Sie hatte anscheinend die Anweisung erhalten, Laubmann sofort passieren zu lassen.
    Helen Winkels begrüßte ihn freundlich. Sie war genauso groß wie er und trug ein platingraues Kostüm, dessen Oberteil tief und schmal ausgeschnitten war. Ihr dunkles Haar war lang, schwer und nach hinten gebunden. Ihre tiefbraunen Augen stachen aus den weichen Gesichtszügen hervor. Sie drehte die Musik leiser, die sie bei ihrer Schreibarbeit gehört hatte.
    «Antonio Vivaldi», erlaubte sich Laubmann zu bemerken, dem es besonders das Konzert für Fagott in E-Moll angetan hatte.
    «Eine

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