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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LINDA HOWARD
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seine Stimme klang plötzlich ganz rau. „Die Augen einer Katze. Leuchten sie im Dunkeln? Als Mann kann man sich in ihnen verlieren.“
    Dione schluckte. Ihr Herz schien wild pochend nach oben zu wandern und in ihrem Hals stecken zu bleiben. Ihre Hände lagen immer noch auf seinen Schultern. Als Blake sich auf seine Ellbogen stützte, spürte sie unter seiner warmen Haut das Spiel seiner Muskeln. Von der Hüfte abwärts ruhte das Gewicht seines Körpers immer noch auf ihr. Sie zitterte und war leicht beunruhigt über die Stellung ihrer Körper, aber gleichzeitig zu verwirrt von der emotionalen Nähe zwischen ihnen, um Blake wegzuschieben.
    „Du bist das lieblichste Wesen, das ich jemals gesehen habe“, flüsterte er. „So exotisch wie Salome, so anmutig wie eine Katze, so klar und rein wie der Wind … und so verdammt geheimnisvoll. Was verbirgt sich hinter deinen Katzenaugen? Woran denkst du?“
    Sie konnte nicht antworten. Stattdessen schüttelte sie blind den Kopf, denn schon wieder überschwemmten Tränen ihre Augen. Er atmete tief ein, dann küsste er sie noch einmal. Diesmal teilte er ihre Lippen mit seiner Zunge und drang langsam in ihren Mund ein. Er ließ ihr Zeit, zu entscheiden, ob sie diese Zärtlichkeit zulassen wollte oder nicht. Sie zitterte in seinen Armen, hatte Angst, sich von der zarten Berührung verführen zu lassen. Dabei wa r sie bereits verführt, und zwar vollends. Ihre Zunge bewegte sich zögernd und traf auf seine, zog sich zurück, unternahm einen weiteren schüchternen Vorstoß und gab sich schließlich hin. Er schmeckte wunderbar.
    Blake vertiefte den Kuss, seine Zunge fuhr an den Kanten ihrer Zähne entlang und erforschte die weichen Partien ihres Mundes. Dione lag ruhig unter ihm. Sie merkte nicht, wie seine Lust zunahm, bis sein Mund auf einmal härter und fordernder wurde und mehr verlangte, als sie geben konnte. Urplötzlich und mit ernüchternder Klarheit erinnerte sie sich daran, wie es mit Scott gewesen war …
    Das schwarze Loch ihres Albtraums tat sich drohend vor ihr auf. Sie wand sich unter ihm, doch er spürte ihre plötzliche Anspannung nicht. Fahrig vor Lust griffen seine Hände nach ihr, und der letzte dünne Faden ihrer Selbstbeherrschung riss.
    Mit einem heiseren Schrei drehte sie abrupt ihren Mund weg: „Nein!“ Die plötzliche Angst gab ihr Kraft. Mit ihren Armen und Beinen schob sie ihn von sich herunter, sodass er über den Boden rollte und gegen den Rollstuhl knallte.
    Blake hievte sich in Sitzposition und versengte sie mit einem vernichtenden Blick. „Du brauchst nicht zu schreien“, zischte er. „Es wird ganz sicher nicht mehr vorkommen.“
    „Darauf kannst du dich verlassen!“, schoss sie zurück, rappelte sich auf und glättete ihre Shorts und ihre zerknitterte Bluse. „Ich bin als deine Therapeutin hier und nicht … zu deinem … Vergnügen.“
    „Deine Berufsehre wird hier ganz sicher nicht verletzt“, murmelte er. „Zumindest nicht von mir. Wenn du es wirklich ernst meinst mit deinen Küssen, solltest du vielleicht mal Richard ausprobieren, obwohl ich dich da nur warnen kann: Alle seine Körperteile sind voll funktionstüchtig – er wird sich nicht so leicht abschütteln lassen wie ich!“
    Es war völlig klar, dass sie sein Ego verletzt hatte, als sie ihn so mühelos von sich heruntergeschubst hatte. Offenbar hatte er den Anflug von Panik auf ihrem Gesicht gar nicht bemerkt – wofür sie im Stillen dankbar war. Betont ruhig holte sie den Rollstuhl herbei und stellte ihn neben Blake ab. „Hör auf, dich selbst zu bemitleiden“, sagte sie knapp. „Wir haben zu tun.“
    „Natürlich, sehr gerne, wie es die Frau Therapeutin wünscht“, knurrte er.
    Den restlichen Tag trieb er sich selbst so hart und unerbittlich an, dass Dione am Nachmittag geradezu die Beherrschung verlieren musste, um ihn zu stoppen. Er war in absolut mieser Stimmung, so mürrisch und düster, wie sie ihn lange nicht mehr erlebt hatte. Nicht einmal Serena schaffte es, ihn während des Abendessens aufzuheitern. Kurz nach dem Essen entschuldigte sich Blake mit den Worten, er sei müde und wolle schlafen.
    Serena zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Richard stand auf und bat: „Lass uns noch eine Minute ins Wohnzimmer gehen, Blake. Ich muss ein paar Dinge mit dir besprechen. Es dauert nicht lange.“
    Blake nickte kurz, und die beiden Männer verließen den Raum.
    Zwischen Dione und Serena, die sich nie viel zu sagen hatten, machte sich Schweigen breit.
    Serena

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