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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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nicht einmal in dem schwarzen Lieferwagen, den Köpfer gefahren hat, haben sie irgendwelche Spuren von ihm entdeckt. Was schlichtweg bedeutet, dass er für die Kripo einfach nicht existiert. Und wenn man die Sache von ihrer Warte betrachtet, dann ist es durchaus verständlich, dass sie die Ermittlungen gegen mich noch nicht eingestellt haben.«
    Miss Mary Morgain, die die Unterhaltung bislang schweigend verfolgt hatte, meldete sich nun zu Wort. »Aber deshalb hätten Sie doch nicht das Direktorenamt niederlegen und unseren ärgsten Feinden das Feld überlassen müssen! Das wäre doch nicht nötig gewesen.«
    »Doch, Mary, das war es!«, entgegnete der Professor mit ernster Miene. Er erhob sich und trat näher an den Kamin heran. Offenbar fröstelte es ihn, denn er streckte die Arme aus und rieb sich die Hände. »Sicherlich erinnerst du dich noch daran, wie die Presse diese unselige Geschichte ausgeschlachtet hat. Negative Schlagzeilen sind aber genau das, was wir im Moment am allerwenigsten gebrauchen können. Unsere finanzielle Situation ist dramatisch. Es käme also einer Katastrophe gleich, wenn Eltern ihre Kinder aus dem Internat abmelden oder einige unserer Sponsoren uns ihre großzügige Unterstützung entziehen würden. Durch meinen vorübergehenden Amtsverzicht nehme ich der Journaille den Wind aus den Segeln. Ich hoffe, dass wir dadurch relativ glimpflich aus der Geschichte herauskommen.«
    »Dafür werden Dr. Schwartz und Frau Taxus uns das Leben zur Hölle machen«, murmelte Laura betroffen. Sie war niedergeschlagen, weil die Argumente des Professors sie nur wenig überzeugt hatten. »Und ganz besonders mir natürlich.«
    »Warum denn so pessimistisch?«, erwiderte Aurelius Morgenstern aufmunternd, wandte sich vom Kamin ab und gesellte sich wieder zu den drei Wächtern am Tisch. Er stützte sich auf die Tischplatte, die mit einem mächtigen Rad der Zeit aus dunklen Intarsien geschmückt war, und blickte einen nach dem anderen mit großem Ernst an. »Seit du den Kelch nach Aventerra zurückgebracht hast, haben sie sich doch ziemlich ruhig verhalten. Oder hast du einen Grund zur Klage?« Damit zog er einen Stuhl zu sich heran und nahm darauf Platz.
    »Ähm«, stotterte Laura verlegen und zog dann die Schultern hoch. »Eigentlich nicht. Jedenfalls bislang nicht.« Sie machte eine Pause und blickte die am Tisch versammelten Wächter der Reihe nach an.
    »Aber?« Aurelius Morgenstern runzelte die Stirn.
    »Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass sich etwas gegen uns zusammenbraut«, fuhr Laura fort. »Oder gegen mich zumindest.«
    Percy Valiant verzog das Gesicht. »Und was soll das sein, wenn iisch fragen darf?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Laura kleinlaut. »Aber irgendwie spüre ich, dass es viel schlimmer wird als alles, was wir bislang erlebt haben. Die Zeichen waren unübersehbar.«
    »Die Zeichen?« Miss Mary musterte sie mit hochgezogenen Brauen.
    »Ja«, erklärte Laura. »Ellerkings Krähen sind überraschend aufgetaucht – und auch die schwarzen Doggen haben sich wieder bemerkbar gemacht.«
    Die beiden Lehrer wechselten einen verstohlenen Blick. Auch wenn sie sich bemühten, sich ihre Zweifel nicht anmerken zu lassen, konnte Laura ihre Skepsis deutlich erkennen.
    Professor Morgenstern war bei Lauras Worten beinahe unmerklich zusammengefahren. Nachdenklich blickte er in die Runde. »Wir sollten Lauras Befürchtungen ernst nehmen. Ahnungen sind häufig nicht weniger bedeutsam als handfeste Hinweise. Seid also auf der Hut in der nächsten Zeit, und haltet die Augen offen. Und ganz besonders natürlich du, Laura!«
    Das Mädchen blickte den alten Mann dankbar an. Es fühlte Erleichterung in sich aufsteigen. Endlich jemand, der Verständnis hatte und ihr Unbehagen nicht auf die leichte Schulter nahm. Und vielleicht ahnte der Professor ja auch mehr, als er zugeben wollte? Vielleicht gab er sich nach außen hin nur deshalb so gelassen, weil er Laura auf eine neue Probe stellen wollte? Vielleicht stand ihr ja eine ähnlich schwere Aufgabe bevor wie damals, als sie das Geheimnis des Siegels der Sieben Monde hatte lösen müssen? Oder gar eine Prüfung, die noch schwerer war?
    Als ahne Percy ihre Gedanken, beugte er sich zu Laura herüber und legte ihr beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Lass diisch nisscht von der Angst übermannen, Laura. Schließliisch kannst du jederzeit auf unsere ‘ilfe zä’len. Wir ste’en dir zur Seite, wann immer das vonnöten sein wird.«
    »Tatsächlich?«

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