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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Der Unterton in Lauras Frage war schärfer, als sie beabsichtigt hatte. »In der letzten Zeit habe ich dich kaum zu Gesicht bekommen, und unsere Fechtstunden sind auch ausgefallen.«
    »Das Dilemma ist miir durschaus bewusst.« Percy zeigte eine schuldbewusste Miene. »Aber du weißt doch: Iisch ‘abe erstmals die Reschie beim Drachenthaler Drachenstiisch übernommen, und die Vorbereitungen auf das Schauspiel verschlingen jede Sekunde meiner freien Zeit.«
    »Das hätte dir doch vorher klar sein müssen.« Laura klang immer noch verbittert.
    »Wenn Not am Mann ist«, warf Miss Mary ein, »wird Percy alles stehen und liegen lassen, um dir zu Hilfe zu eilen, stimmt’s?«
    »Mais oui«, antwortete Percy im Brustton vollster Überzeugung. »Das verste’t siisch von selbst!«
    »Das werden wir ja sehen.« Laura wandte sich an die junge Lehrerin. »Wie steht es denn mit unserer nächsten Übungsstunde im Gedankenlesen?«, wollte sie wissen. »Bleibt es bei morgen Abend?«
    »Oh«, sagte Miss Mary verlegen. Ihre Wangen röteten sich. »Morgen… Äh… Morgen ist schlecht. Da hab ich einen Auftritt im Club.«
    Laura musterte die junge Frau verwundert. Natürlich wusste sie, dass Mary über eine wunderschöne Singstimme verfügte. Deshalb trat sie von Zeit zu Zeit mit Liedern und Balladen aus ihrer schottischen Heimat in einem kleinen Club in Hohenstadt auf. Aber das geschah in der Regel am Wochenende und nicht mitten in der Woche.
    »Morgen wird dort ein wichtiger Typ von einer Plattenfirma erwartet«, erklärte Mary Morgain, die Lauras Gedankengänge natürlich verfolgt hatte. »Er möchte vielleicht eine CD von mir veröffentlichen und sich mein Programm deshalb noch mal anhören. Leider hat er nur morgen Zeit.«
    Bevor Laura ihre Enttäuschung äußern konnte, richtete Aurelius Morgenstern das Wort an die beiden jungen Lehrer. »Ihr beide seid erwachsen und könnt natürlich tun und lassen, was ihr wollt. Dennoch hoffe ich, dass ihr euch jederzeit der großen Aufgabe bewusst seid, die uns Wächtern auferlegt ist. Bedenkt also gut, was ihr tut, denn es liegt allein an uns, ob das Licht auch weiterhin siegen oder das Ewige Nichts die Herrschaft erringen wird. Dann aber wird alles Leben erlöschen auf unserem Planeten – und natürlich auch auf unserem Schwesterstern Aventerra.« Damit erhob sich Aurelius Morgenstern zum Zeichen, dass die Versammlung beendet war.
    Miss Mary und Percy Valiant taten es ihm gleich und wandten sich dem Ausgang zu.
    Laura dagegen blieb auf ihrem Platz und blickte den Professor aus großen Augen an. »Wenn Sie erlauben, hätte ich noch eine Frage an Sie. Wie wir wissen, besitzt der Schwarze Fürst Borboron ein schwarzmagisches Schwert: Pestilenz. Da das Gute ohne das Böse nicht existieren kann und umgekehrt, müssten doch auch die Krieger des Lichts über ein machtvolles Schwert verfügen. Oder sollte ich mich da täuschen?«
    Aurelius Morgenstern musterte die Schülerin verwundert, und auch Miss Mary und Percy machten Anstalten, zum Tisch zurückzukehren. Der Professor jedoch bedeutete ihnen mit einer beiläufigen Geste, sich zu entfernen. »Geht nur. Schließlich habe ich euch die Sache oft genug erklärt.«
    Als die beiden sich verabschiedet hatten, wandte Morgenstern sich an Laura. »Wieso fragst du das ausgerechnet jetzt?«, wollte er wissen.
    Das Mädchen zögerte einen Moment, berichtete dem Professor dann aber doch von dem nachmittäglichen Besuch der Archäologin. Es vergaß auch nicht, die gespeicherte Nachricht auf der Mailbox zu erwähnen.
    Der Direktor begriff augenblicklich, worauf Laura anspielte. »Und du meinst also, die erwähnten Schwerter seien nicht nur identisch, sondern auch von besonderer Bedeutung?«
    Laura nickte eifrig. »Genau! Das würde nämlich erklären, warum die Dunklen dahinter her sind!«
    »Deine Überlegungen sind gar nicht so abwegig.« Ein anerkennendes Lächeln spielte um die faltigen Lippen des Professors. »Wie ich merke, steht deine Kombinationsgabe der deines Bruders in nichts mehr nach.«
    Laura fühlte sich geschmeichelt. Ein warmes Kribbeln durchflutete sie.
    »Aber trotzdem liegst du falsch!«, fuhr Morgenstern fort. »Es gibt nämlich nur ein Schwert, das für die Dunklen von großem Nutzen sein könnte – und das ist das Schwert Hellenglanz. In der Tat handelt es sich um das Gegenstück zu Pestilenz, dem Schwert des Schwarzen Fürsten. Und genauso, wie nur Pestilenz Elysion zum Verhängnis werden kann, vermag nur das Schwert des Lichts

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