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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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still in dem kleinen Zimmer, dass wahrscheinlich selbst das Fallen eines Haares zu hören gewesen wäre.
    Schließlich konnte Kaja sich nicht mehr beherrschen. »Und weiter?«, fragte sie atemlos.
    »Die Sphinx riss den Mund ganz weit auf – und noch im gleichen Augenblick verformten sich ihre Zähne zu einem gefährlichen Raubtiergebiss. Die Zunge schoss aus ihrem Maul, schnell wie ein Pfeil, und verwandelte sich dabei in eine riesige Schlange.«
    Kaja wagte nicht mehr zu atmen. »Und dann?«, drängte sie.
    »Dann… bin ich zum Glück aufgewacht«, antwortete Laura und atmete auf. Kleine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn.
    »Oh, nö«, stöhnte Kaja und atmete ebenfalls auf. »Das war ja wirklich ein entsetzlicher Traum.« Rasch schlüpfte sie unter der Decke hervor, wälzte sich von ihrem Bett und watschelte wie eine plattfüßige Ente auf Laura zu, um tröstend die Arme um sie zu schlingen. »Du Ärmste«, sagte sie mitfühlend. »Was für ein scheußliches Erlebnis. Aber zum Glück war es ja nur ein Traum!«

K apitel 8 Der
Traumspinner
    ch versteh dich nicht, Laura!« Trotzig blickte Kaja die Freundin an, während sie lustlos auf dem Parkweg neben ihr hertrottete. »Was soll das denn bringen, wenn wir zur Alten Gruft latschen?«
    Bevor Laura antworten konnte, mischte sich Lukas ein. Er hatte sich bereit erklärt, die Freundinnen in den schaurigen Henkerswald zu begleiten. »Ist das denn so schwer zu verstehen, du Spar-Kiu?« Er musterte das Pummelchen mit unverhohlenem Spott. »Oder warum meinst du, hat Laura dir beim Frühstück erzählt, dass sie gestern Abend die Krähen von Ellerking wieder gesehen hat?«
    Kaja blieb stehen und sah ihn verwirrt an. »Ich dachte, ihr wärt euch nicht hundertpro sicher gewesen, ob es die Viecher des Gärtners waren.«
    Lukas verdrehte die Augen. »Waren wir ja auch nicht – ich jedenfalls nicht. Deshalb wollen wir ja zur Gruft!«
    Kaja schien immer noch nicht zu verstehen, worauf er hinauswollte. »Glaubst du denn, dass sie sich da drin verstecken?«
    »Die Sache ist ganz einfach, Kaja«, antwortete Laura, bevor Lukas sich zu weiteren Beleidigungen hinreißen ließ. »Die Krähen haben damals doch den Eingang zur Alten Gruft bewacht, wie du dich sicherlich erinnerst?«
    »Natürlich!« Kaja klang entrüstet. »Ich bin doch nicht doof!«
    Lukas sagte nichts. Sein breites Grinsen jedoch war beredt genug. Zum Glück bemerkte Kaja es nicht.
    »Eben«, antwortete Laura und schaute den Bruder strafend aus schmalen Augen an, bevor sie fortfuhr: »Wenn es also tatsächlich die Krähen von Ellerking gewesen sind, die ich gestern Abend gesehen habe, dann müssten sie jetzt wieder, getarnt als Mistelbüsche, auf den alten Bäumen in der Nähe der Gruft sitzen, nicht wahr?«
    »Ja, klar!«, pflichtete Kaja ihr aufgeregt bei. »Ist doch vollkommen logisch!«
    Während Lukas erneut aufstöhnte, schüttelte Laura nur stumm den Kopf.
    Diese Kaja!
    Einfach unglaublich, wie sie sich innerhalb von Sekunden selbst widersprach, ohne es zu merken!
    »Was ich noch fragen wollte«, plauderte Kaja munter drauflos, ohne der pikierten Miene der Freundin Beachtung zu schenken. »Ist es uns Schülern eigentlich immer noch verboten, die Alte Gruft zu betreten?«
    »Natürlich!« Lukas sah sie verkniffen an. »Oder hast du gehört, dass die Anordnung, die Dr. Schwartz im letzten Jahr erlassen hat, rückgängig gemacht wurde?«
    Ohne ein weiteres Wort legten sie den Rest des Weges bis zum Henkerswald zurück. War es die Aussicht, dieses gespenstische Stück Wald, in dem sie schon so manchen Schrecken erlebt hatten, wieder betreten zu müssen, die sie schweigen ließ? Oder hing nur jeder von ihnen eigenen Gedanken nach?
    Bei dem schmalen Pfad, der sich zwischen mächtigen Bäumen hindurch in das Innere des Waldstücks schlängelte, blieben die Freunde stehen. Die alten Eichen, Buchen, Kiefern und Fichten standen in sattem Grün, und die Sträucher und Büsche zwischen den dicken Stämmen trugen üppige Knospen und Blüten. Buschwindröschen und Veilchen reckten die zarten Blütenkelche aus dem verrotteten Laub empor. Dennoch verspürte selbst Laura plötzlich ein tiefes Unbehagen. Es war, als gehe eine unsichtbare Drohung von dem Wald aus. Mehr noch – er verbreitete eine Aura von Tod und Verderben, die sich bleischwer auf ihr Gemüt senkte. Als Laura unentschlossen in die Gesichter ihrer Freunde blickte, erkannte sie, dass diese ebenso empfanden.
    Kaja war aschfahl geworden. Als erwarte sie, dass

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