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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Zweiten Kreuzzuges, der ihn ins Heilige Land geführt hatte, auf die Spur eines sagenhaften Schwertes gestoßen sei. Es habe einstmals zum Tempelschatz von Jerusalem gehört. Seine Herkunft sei jedoch ebenso rätselhaft wie die früheren Besitzer. Nicht wenige vermuteten damals, dass es dem Apostel Petrus gehört habe. Wie das Johannes-Evangelium berichtet, habe Petrus damit im Garten Gethsemane einem Diener des Hohepriesters ein Ohr abgeschlagen, um seinen Herrn Jesus Christus vor der Gefangennahme zu bewahren. Andere wiederum seien überzeugt, dass es sich um Excalibur handele, das sagenhafte Schwert von König Artus. Dritte dagegen verbreiteten, die Waffe habe dem berüchtigten Hunnenkönig Attila gehört, der damit Tausende von Feinden niedergemetzelt habe. Und nicht wenige glaubten darin das Schwert von Siegfried von Xanten zu erkennen, das ihn schier unbesiegbar gemacht habe. So unterschiedlich all diese Meinungen auch sein mochten, in einem waren sich die Kreuzfahrer einig: Die Waffe musste über ganz besondere Kräfte verfügen – und deshalb bedauerten sie es auch einhellig, dass das Schwert bereits vor längerer Zeit aus der Schatzkammer des Tempels geraubt worden war. Niemand wusste etwas über seinen Verbleib, bis Reimar von Ravenstein in einer kleinen Feste der Tempelritter auf ein Dokument stieß, das von einem jungen Recken berichtete. Seine Rüstung sei strahlender als das Licht, und sein Schwert glänze heller als die Sonne, hieß es dort. Augenblicklich fiel dem Grausamen Ritter die alte Legende vom Drachentöter Sigbert wieder ein, die in seiner Heimat seit Jahrhunderten erzählt wurde. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz: Bei der Waffe des Drachentöters handelte es sich ganz offensichtlich um jenes sagenhafte Schwert aus dem Tempelschatz von Jerusalem – und alles sprach dafür, dass es sich immer noch im Besitz der Grafenfamilie von Drachenthal befand, die offensichtlich nichts von dem ungeheuren Wert des geheimnisvollen Artefaktes ahnte.
    Der Grausame Ritter war kaum in die Heimat zurückgekehrt, als er mit einer Schar verwegener Strauchdiebe vor die Mauern der Drachenthaler Burg zog und die Herausgabe des Schwertes verlangte, die der Graf mannhaft verweigerte. Selbst eine monatelange Belagerung vermochte den Herrn von Drachenthal nicht umzustimmen. Was Reimar von Ravenstein derart in Wut versetzte, dass er die Burg stürmen und alle Bewohner töten ließ. Nur Bertrun, der jüngsten Grafentochter, gelang mit Hilfe ihrer alten Amme auf wundersame Weise die Flucht.
    Reimar von Ravenstein ließ die gesamte Burg Drachenthal nach dem Schwert durchsuchen. Von den Zinnen bis in die tiefsten Kellerverliese wurde kein Winkel ausgespart, jede noch so kleine Nische wurde durchstöbert. Allein – der Grausame Ritter und seine üblen Kumpane konnten nirgends auch nur die geringste Spur der Waffe entdecken. Nach einigen Tagen schließlich gab er das fruchtlose Vorhaben auf, plünderte die Burg und setzte die einstmals stolze Festung in Brand, die bis auf kärgliche Überreste ein Raub der Flammen wurde. Den riesigen Goldschatz aber, den Sigbert aus der Höhle des Drachen Niflin geborgen hatte, nahm der Grausame Ritter an sich. Er ließ damit seine eher bescheidene Behausung getreu dem Vorbild der Feste Drachenthal zu einer stattlichen Anlage ausbauen, bis Burg Ravenstein ihr schließlich ähnelte wie ein Schwalbennest dem anderen.
    »Unglaublich, was?«, fragte Lukas. Seine blauen Augen glänzten vor Aufregung. »Reimar von Ravenstein hat offensichtlich das gleiche Dokument entdeckt wie Rika Reval. Im Gegensatz zu ihr allerdings das vollständige und nicht bloß Fragmente!«
    Laura schaute versonnen vor sich hin.
    »Und damit ist eins sonnenklar: Die Dunklen scheinen tatsächlich hinter dem gleichen Schwert her zu sein wie Rika Reval«, fuhr Lukas fort.
    »Sag ich doch!« Laura hob den Finger, als wolle sie ihre Behauptung unterstreichen. »Nur dass die nicht ahnt, dass sie heimliche Konkurrenten hat.«
    »Dann sollten wir sie informieren!«, schlug der Bruder vor.
    Laura musste nur eine Sekunde überlegen, bevor sie ablehnend den Kopf schüttelte. »Lieber nicht. Rika würde uns doch kein Wort glauben. Im Gegenteil, sie würde uns bestimmt auslachen, wenn wir behaupten, dass das Schwert aus Aventerra stammt.«
    »Was immer noch nicht bewiesen ist«, stellte Lukas trocken fest.
    »Auch wieder wahr.« Laura zog eine Schnute. »Am besten, wir behalten Rika ebenso im Auge wie die Dunklen – und versuchen

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