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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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brach ein großes Stück Schokolade ab. »Aber erst ab morgen.« Und schneller, als ein Frosch eine Fliege verschluckt, verschwand die Leckerei in ihrem Mund.
    Laura schüttelte nur wortlos den Kopf. Diese Kaja! Einfach unverbesserlich!
    Ungerührt packte das Pummelchen den Kulturbeutel, um zum Waschraum zu gehen, als Lauras Handy auf dem Schreibtisch summte. Eine SMS war eingegangen.
    Wer um alles in der Welt schickte ihr so früh am Morgen eine Nachricht?
    »Wer ist das denn?«, wollte Kaja wissen.
    »Keine Ahnung.« Laura griff sich das Handy und blickte auf das Display. »Hast du Lust, mit mir ins Kino zu gehen? P.«, stand darauf zu lesen. Wer war denn »P«? Plötzlich fiel es Laura ein. Das Blut schoss ihr in die Wangen und ließ sie glühen wie zwei Infrarotlampen. Ihr wurde heiß und kalt. Millionen von Ameisen wuselten in ihrem Bauch durcheinander, und ihre Knie wurden weich.
    »Was hast du denn?« Unbemerkt war Kaja näher gekommen. Sie tat ganz unschuldig, während sie auf das Display zu linsen versuchte. »Eine Message von… Mr. Cool?«
    »Du spinnst!«, blaffte Laura rüde und schob das Handy hastig unter ein Schreibheft. »Wie kommst du denn auf so einen Quatsch?«
    »Nur so!«, flötete die Freundin. »Weil du vollkommen durch den Wind bist und dich aufführst wie ein verliebter Orang-Utan. Aber wahrscheinlich bilde ich mir das alles nur ein.« Mit zuckersüßem Lächeln ging sie zur Tür und stimmte in den Song ein: »There will be no white flag above my door, I’m in love and always will be…«
    »Natürlich haben alle unsere Träume eine ganz besondere Bedeutung!« Lukas sah gelangweilt von seinem Frühstücksteller auf und schaute die Schwester von oben herab an. »Das ist seit langem wissenschaftlich bewiesen.« Er schob die Brille zurück und hob den Zeigefinger wie ein verknöcherter Oberlehrer. »Wie schon Professor Sigmund Freud, der nicht zu Unrecht als der Vater der modernen Traumdeutung gi – «
    »Hey!« Laura schoss dem Jungen wütende Blicke zu. »Bitte verschon mich mit diesem Gefasel! Ich hab absolut keinen Nerv für deine Vorträge.«
    Kaja stieß Lukas an. »Reg dich nicht auf! Wahrscheinlich ist ihr die SMS auf den Magen geschlagen«, sagte sie und kicherte wie ein aufgebrachtes Rotkehlchen.
    »Das gilt auch für dich, Kaja.« Lauras Miene glich einer düsteren Gewitterfront, aus der Kaskaden von Blitzen zuckten. »Dein albernes Getue kann ich erst recht nicht ertragen. Und schon gar nicht am frühen Morgen. Also werd endlich wieder vernünftig – oder such dir einen anderen Platz.«
    Kajas Gekicher erstarb, und rote Flecken sprenkelten ihr Gesicht. »Oh, nö!« Sie schnaufte eingeschnappt. »Man wird doch noch einen Spaß machen dürfen, ohne dass du gleich ausflippst!«
    »Kaja hat Recht«, schlug sich Lukas mit vorwurfsvoller Miene auf ihre Seite. »Schließlich wolltest du wissen, was ich von diesen immer wiederkehrenden Träumen halte.«
    »Stimmt.« Die dunklen Wolken auf Lauras Gesicht hatten sich immer noch nicht verzogen. »Genau das wollte ich wissen. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dich um eine Vorlesung über die Grundlagen der Traumdeutung gebeten zu haben.«
    »Ist ja schon gut«, antwortete der Bruder unwirsch. »Spiel dich bloß nicht so auf!«
    Laura wollte schon aufgebracht antworten, als sie Philipp Boddin bemerkte. Mit dem Essenstablett in der Hand kam er den Gang entlang. In Höhe ihres Tisches angelangt, lächelte er sie freundlich an. Seine Lippen formten ein stummes Wort. Wenn Laura sich nicht täuschte, dann sollte es wohl »Okay?« bedeuten. Meinte er vielleicht: »Okay – kommst du mit ins Kino?«
    Ohne dass sie sich dagegen wehren konnte, lief sie feuerrot an. Hastig drehte sie sich weg und wandte sich wieder Lukas zu.
    Der Bruder hütete sich, auch nur ein Wort zu sagen. Doch um seine Lippen spielte ein spöttisches Lächeln, und auch in Kajas Augen war ein verdächtiges Funkeln zu erkennen.
    Oh, Mann!
    Der Blickwechsel mit Philipp war den beiden also nicht entgangen. Dabei hatte er nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde gedauert. Nichts anmerken lassen, Laura!, ermahnte sie sich im Stillen. Bloß nichts anmerken lassen – und cool bleiben! »Ähm«, sagte sie und mühte sich um eine unbeteiligte Miene. »Ähm… Lukas, was meinst du also zu meinen wiederkehrenden Träumen?«
    Der Junge wechselte einen verschwörerischen Blick mit Kaja. Während diese rasch den Kopf senkte, damit Laura ihr Grinsen nicht sehen konnte, biss Lukas in

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