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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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die ganze Zeit so dämlich grinste: Sie meinten, dass zwischen ihr und Mr. Cool…
    Das Blut schoss ihr in den Kopf. »Ihr seid so was von bescheuert!«, schrie Laura und sprang auf. Ihre Stimme überschlug sich fast. »Damit ihr es wisst: Da läuft nichts zwischen Philipp und mir, das könnt ihr mir glauben.«
    Weder Lukas noch Kaja erwiderten einen Ton. Ihr Grinsen wurde breiter.
    Laura war, als würden rote Nebel vor ihren Augen kreisen. »Ihr… Ihr… Ihr könnt mich mal gerne haben, alle beide!« Damit griff sie nach ihrem Tablett und eilte davon.
    Erst als sie auf die Geschirrrückgabe zuhastete, fiel ihr auf, dass es mucksmäuschenstill geworden war im Speisesaal. Alle Blicke – die der Lehrer und Schüler – waren auf sie gerichtet. Die meisten grinsten vieldeutig. Laura schaute zu Philipp hinüber. Er hatte den Kopf gesenkt, die Augen starr auf den Teller gerichtet.
    Laura wäre am liebsten auf der Stelle im Erdboden versunken.

K apitel 15 Der
listige Knappe
    chnuffelpuff erwies sich als überaus großzügig. Auf Bitten mehrerer Schüler verlegte der Geschichtslehrer den Abgabetermin für die Hausarbeit über die Sphingen um einige Tage nach hinten. Auch Sachkundepauker Dschingis Wagner und Fräulein Edelgard Holunder, die spillerige Biologielehrerin, zeigten sich wohlwollend. Sie sprühten geradezu vor guter Laune. Dabei waren die beiden wegen ihrer unberechenbaren Stimmungsschwankungen gefürchtet. Und selbst Pinky Taxus, auf deren Stirn ein dickes Pflaster prangte, behandelte Laura ausnahmsweise mal gut, ja geradezu zuvorkommend. Sie ließ sich sogar zu einem freundlichen Lächeln hinreißen, das Lauras Argwohn erregte.
    Laura klinkte sich unverzüglich in Pinkys Gedanken ein, konnte aber darin nicht die geringste Spur von Falsch entdecken. Die Taxus schien einzig und allein mit ihrer schmerzenden Stirn beschäftigt zu sein.
    Eigenartig, oder?
    Noch eigenartiger allerdings verhielten sich die Mitschüler der 7b. Sie waren es, die Laura den Vormittag gründlich vermiesten. Von der ersten Unterrichtsminute an hatte sie den Eindruck, als würden die Klassenkameraden sie permanent anstarren und wissend grinsen. Wann immer es ging, steckten sie die Köpfe zusammen, um zu tuscheln. Laura wusste, worüber sie sich die Mäuler zerrissen.
    Der Einzige, der sie keines Blickes würdigte, war Philipp Boddin.
    Mr. Cool.
    Laura konnte ihn nur zu gut verstehen. Wie hatte sie auch so dämlich sein können, auf Kajas und Lukas’ plumpe Provokation hereinzufallen! Wie hatte sie nur laut bekunden können, dass zwischen Philipp und ihr nichts lief! Das hatte das Ganze doch nur noch schlimmer gemacht! Zum einen, weil nun jeder Ravensteiner erst recht vom Gegenteil überzeugt war. Und zum anderen, weil sie es sich dadurch wahrscheinlich ein für alle Mal mit Philipp verdorben hatte. Nie wieder würde er ihr eine SMS schicken. Und sie schon gar nicht ins Kino einladen. Dabei hatte sie sich bereits so darauf gefreut, auch wenn sie das niemals zugegeben hätte!
    Natürlich nicht!
    Schließlich ging es niemanden etwas an, dass sie Philipp toll fand.
    Richtig süß sogar!
    Nachdem Laura den Unterricht endlich überstanden hatte, war ihr der Appetit gründlich vergangen. Sie verspürte nicht den geringsten Hunger. Was Kaja natürlich nicht verstehen konnte. Laura schlug ihre Bitte, sie trotzdem in den Speisesaal zu begleiten, kurzerhand ab. Sie verspürte das dringende Bedürfnis, allein zu sein.
    Nachdem das Pummelchen mit dem obligaten »Mein Magen ist so hohl, als ob ich seit Wochen nichts zu essen bekommen hätte« aus dem Zimmer gewalzt war, fläzte Laura sich aufs Bett, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, zog die Beine hoch und nahm Minzi auf den Schoß. Gedankenverloren stierte sie vor sich hin und streichelte über das seidenweiche Fell des Kätzchens, worauf dieses ein wohliges Schnurren hören ließ.
    »Du hast es gut, Minzi.« Das Mädchen seufzte. »Du hast niemanden, über den du dich ärgern musst. Brauchst dich nicht von einer doofen Freundin anmachen zu lassen, und du musst auch keinen Bruder ertragen, der noch viel blöder ist!«
    Das Kätzchen hob den Kopf und sah Laura sanftäugig an. Dann miaute es leise, als würde es ganz genau verstehen, was das Mädchen bewegte.
    Wenigstens eine, die mit mir fühlt, kam es Laura in den Sinn. Mit einem Mal wurde ihr ganz wehmütig ums Herz. Ohne dass sie sich dagegen wehren konnte, füllten sich ihre Augen mit Tränen, und dann rannen auch schon die Rinnsale über

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