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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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zustürmen, als sie verharrten und sich aufteilten. Das Mädchen ständig belauernd, stolzierte einer der Angreifer einen Viertelkreis nach rechts, während der andere nach links schritt. Entsetzt bemerkte Laura, dass sie sie in die Zange genommen hatten.
    Hektisch von einem zum anderen schauend, um sich keine Regung der Bestien entgehen zu lassen, überlegte Laura, wie sie die nächste Attacke überstehen könnte.
    Als habe die Vorfreude über den bevorstehenden Triumph die Klauenmorks übermannt, stießen sie seltsame Laute aus, die an kollernde Truthähne erinnerten. Dann verstummten sie, reckten die Hälse und spreizten die Schwingen. Ein letztes Mal noch taxierten sie ihr Opfer mit lauernden Blicken, bevor sie zum Angriff übergingen.
    Laura war ratlos. Ihr Kopf flog so geschwind hin und her, dass ihr beinahe schwindelig wurde. Sie konnte nur hoffen, dass die Biester ein weiteres Mal auf ihre Finte hereinfallen würden.
    Ruhig, ganz ruhig!, befahl sich das Mädchen im Stillen, während es völlig regungslos abwartete, bis die Klauenmorks so nahe heran waren, dass es ihren heißen Atem auf den Wangen spüren konnte. Dann erst reagierte Laura.
    Die Biester schienen damit gerechnet zu haben, dass sie zu Boden gehen würde. Ihre Hälse schossen wie Peitschen vor, die Seeschlangenmäuler öffneten sich, um die Reißzähne in ihre Beute zu schlagen – nur dass Laura sich gar nicht am Boden befand. Sie hatte ihren Fall nur angetäuscht und war stattdessen blitzschnell zurückgesprungen. Die wütenden Bisse der Klauenmorks gingen ins Leere!
    Noch bevor die Ungeheuer sich von der Überraschung erholen konnten, hatte Laura beiden weitere Stiche in den Unterbauch versetzt. Giftgrünes Blut strömte aus den Wunden der Getroffenen, die sich unter Schmerzgeheul zu einem weiteren Angriff formierten.
    Da ertönte ein lautes Wiehern.
    Wie von Furien gehetzt, donnerte Sturmwind auf die Klauenmorks zu. Er bäumte sich auf und trommelte in wildem Stakkato mit den Vorderhufen auf Lauras Feinde ein. Überrascht wichen die Riesenvögel zurück, während Laura die Ablenkung zu einer neuerlichen Attacke nutzte: Tief fuhr die Klinge in die Bäuche der Ungeheuer, aus denen der giftgrüne Saft in Strömen floss. Mit heiseren Schmerzensschreien schwangen sich die Bestien in die Lüfte und flatterten in panischer Flucht davon. Sturmwind wieherte triumphierend.
    Nach einem raschen Blick auf ihren verletzten Oberschenkel – auch wenn die Wunde höllisch brannte, war es zum Glück nur ein oberflächlicher Kratzer – trat Laura zu dem Jungen und half ihm auf. »Alles in Ordnung?«, fragte sie, während sie ihn musterte.
    Er war vermutlich in ihrem Alter, obwohl er eine Handbreit größer war. Erst jetzt fiel Laura auf, dass er grünliches Haar und spitz zulaufende Ohren hatte, genau wie Albin Ellerking, der Internatsgärtner von Ravenstein. Sein ebenmäßiges Gesicht schimmerte in einem sanften Kupferton und bildete damit einen Kontrast zu seinem Haar. Seine Augen waren schwarz und mandelförmig, wie die eines Indianers. Trotz aller Fremdartigkeit fand Laura ihn ansehnlich, ja sogar schön. Nur seine Kleidung war gewöhnungsbedürftig: Sie bestand aus einer ärmellosen Jacke und eng anliegenden Hosen, die beide aus einem giftgrünen Stoff gefertigt waren, der an Loden erinnerte. Aus den ungesäumten Hosenbeinen lugten bloße Füße hervor. Sie waren von Schmutz verkrustet.
    »Vielen Dank der Nachfrage«, antwortete der Junge und verbeugte sich vor Laura, »ja, alles in Ordnung.« Er schien den ersten Schock überwunden zu haben, denn ein zaghaftes Lächeln stand auf seinen Lippen. »Und vielen Dank auch, dass du mich vor den Ungeheuern gerettet hast, obwohl das kaum nötig gewesen wäre.«
    Laura verdrehte die Augen.
    N a, super!
    Da hatte sie sich in Lebensgefahr begeben – nur um sich dann so etwas anhören zu müssen. Der Kerl hatte vielleicht Nerven! »Tatsächlich«, knurrte sie durch die Zähne und gab sich keine Mühe, ihren Ärger zu verbergen.
    »Ich wäre bestimmt auch allein mit den Biestern fertig geworden. Schließlich bin ich Magier!«
    »Du bist… was?«
    »Magier!« Der Junge machte eine übertriebene Verbeugung und streckte ihr dann die schmale Hand entgegen, an der Ringe mit fremdartigen Ornamenten glänzten. »Darf ich mich vorstellen: Venik der Magier! Und wie heißt du?«
     
    Noch immer starrte der Schwarze Fürst Alarik unverwandt an. »Wird’s bald!«, grollte er mit seiner kehligen Stimme. »Kennst du die

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