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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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er neuerlich in Schweigen verfiel.
    Morwena musterte den Gebieter besorgt. Ihr war, als sei sein ohnehin schon blasses Antlitz noch eine Spur fahler geworden. Kündigte sich eine Krankheit an? Oder hatte ihm die Nachricht des Adlers die Blässe ins Gesicht getrieben? »Die Kunde scheint Euch zu beunruhigen, Herr«, sagte sie.
    »Du täuschst dich nicht, Morwena.« Der Herrscher machte einen Schritt auf die Heilerin zu und bemühte sich zu lächeln, was ihm allerdings misslang. »Es ist dieses Menschenkind, um das ich mich sorge – und zwar über die Maßen. Denn wenn die Botschaft des Adlers zutrifft, dann ist Lauras Leben verwirkt!«
    »Verwirkt?«, fragte Morwena ungläubig.
    Elysion nickte. »Du hast doch bestimmt schon von den Drachenkönigen gehört, die über das Drachenland herrschen?«
    »Natürlich«, antwortete die junge Frau hastig. »Mehr als mir lieb ist – auch wenn ich noch keinen von ihnen leibhaftig zu Gesicht bekommen habe.«
    »Das ist besser so, glaub mir, und du solltest stets darauf bedacht sein, ihnen aus dem Weg zu gehen.« Der Hüter des Lichts senkte die Lider und starrte einen Moment in die Ferne, bevor er sich wieder an die Heilerin wandte. »Dabei gab es Zeiten…«
    »Ja?« Neugierig sah die Heilerin ihren Gebieter an, und auch der Weiße Ritter bedachte ihn mit fragenden Blicken.
    »In jenen Tagen, als die Welten noch jung waren und die Morgenröte ihrer Existenz aus dem Dunkel der Zeiten heraufdämmerte, stand die Zeit im Zeichen der Drachen!«
    Morwena und Paravain tauschten verwunderte Blicke, wagten Elysion aber nicht zu unterbrechen.
    »Sie waren die mächtigsten Geschöpfe unter der Sonne«, fuhr der Hüter des Lichts fort. »Es gab niemanden, der sich mit ihnen hätte messen können, und so war es ganz natürlich, dass sich ihnen jeder unterwarf – jedes Geschöpf, ob groß oder klein. Ihr Reichtum war unermesslich, denn sie beherrschten die Reiche der vier Elemente – Erde, Wasser, Feuer und Luft. Alle Schätze, die diese bargen, standen unter der Obhut der vier Drachenkönige, von denen jeder über eines der Reiche bestimmte. Der Erddrache, dessen Schuppen den leuchtendgelben Blütenblättern der Sonnenblumen glich, war Herr über das Land. Er regierte über Wälder und Felder, Wüsten und Steppen, Täler, Berge und Höhen. Der blauhäutige Wasserdrache herrschte über die Quellen, Bäche, Flüsse, Meere und Seen. Der flammend rote Feuerdrache über die heiße Glut im Bauch und auf der Haut der Erde, über die Flammen und Lohen mitsamt ihrer zerstörerischen Kraft. Und der wie Silber schimmernde Sturmdrache befahl über die Lüfte und Winde, die um die Welten wehen, angefangen von der kleinsten Brise bis hin zum Orkan. Diese vier Drachenkönige wechselten sich ab in der Herrschaft über das gesamte Drachenland. Sie waren in ihrer Klugheit stets darauf bedacht, die Elemente zu achten, die ihnen als heilig galten. Sie nahmen jeden in Schutz, der sich ihrer Obhut anvertraute und ihre Gesetze respektierte. Solange jeder ihre Macht anerkannte und sich nicht an ihren Schätzen vergriff, herrschte Frieden auf der Welt. Von ihrem nördlichen Rand bis zur südlichen Grenze, vom fernen Osten, wo am Morgen die Sonne aufgeht, bis zum Westen, wo sie am Abend ihr müdes Haupt bettet –«
    »Dann muss ihr Reich damals viel größer gewesen sein als heute, Herr?«, unterbrach Paravain.
    »Es war unermesslich! Anfangs umspannte es sämtliche Lande Aventerras und reichte bis zum Menschenstern.«
    »Und wie kommt es, dass ihr Herrschaftsgebiet jetzt nur noch die Regionen jenseits der Feuerberge umfasst?«, wollte Morwena wissen.
    Elysions Blick schweifte erneut in die Ferne, und Paravain war, als habe sich Wehmut darin eingenistet. »Das ist eine lange Geschichte«, sagte der Greis schließlich. »Viel zu lang jedenfalls, um sie an einem einzigen Tag zu erzählen. Für heute nur so viel: Alles begann damit, dass die Habgier in unsere Welt kam und immer mehr Kreaturen den Drachenkönigen ihre unermesslichen Schätze neideten. So wurde der Keim der Zwietracht gesät, und der Wind der Zeiten verstreute ihre Früchte in alle Himmelsrichtungen. Die Saat ging auf und wurde zum Ursprung allen Übels. Die Welt teilte sich in Gut und Böse, jene unversöhnlichen Kräfte, die sich seitdem fortwährend bekämpfen. Schon vom ersten Augenblick ihrer Existenz an versuchte jede Seite unablässig mehr Macht zu erringen, und obwohl sich die Drachen beharrlich weigerten, sich einer der verfeindeten Parteien

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