Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
konnte Laura ganz deutlich die Abdrücke von Schuhen entdecken.
    Der Größe und Form nach zu urteilen handelte es sich um Männerschuhe!
    Demnach hatte Thephilo Sephem am Nachmittag tatsächlich die gemalte Kulisse im Speicher betreten und sich auf diese Weise Zugang zu dem in der Mauer versteckten Gang verschafft, der zur Stirnseite des Speisesaals führte. Zu der Stelle, die sich direkt hinter dem Lehrertisch befand, an dem beim Festbankett Aurelius Morgenstern und die Direktoren aller sechs Partnerinternate von Ravenstein sitzen würden! Laura wurde schlecht bei dem Gedanken; kalter Schweiß lief über ihren Rücken.
    Das Mädchen zwang sich zur Ruhe. Als sie das Ende des Gangs erreicht hatte und nach links leuchtete, erkannte sie, dass der Gang sich dort zu einer kleinen Kammer weitete. Da wurde ihr bewusst, dass sie den heimtückischen Plan ihrer Feinde eigentlich schon längst hätte durchschauen müssen. Die Kammer lag genau an der Stelle, wo sich zu den Zeiten Reimar von Ravensteins der offene Kamin des Rittersaals befunden hatte. Laura hatte die Feuerstelle auf ihrer Traumreise in die Zeit des Grausamen Ritters mit eigenen Augen erblickt.
    Erst jetzt wurde ihr jedoch bewusst, dass der Kamin im Zuge der zahlreichen Renovierungen und Umbauten, die in der Burg stattgefunden hatten, nur zugemauert, aber keineswegs beseitigt worden war. Der alte Kamin bildete ein ideales Versteck – insbesondere für das, was Thephilo Sephem dort bei seinem Besuch am Nachmittag hinterlassen hatte.
    Laura erschrak bis ins Mark, als sie die Höllenmaschine erblickte.
     
    »B ist du endlich so weit?«, fragte Borboron den Schwarzmagier, der neben ihm auf dem Balkon der Dunklen Festung stand.
    »Gleich, mein Gebieter.« Das Männchen im scharlachroten Kapuzenumhang verneigte sich ehrerbietig. »Lasst mich nur schnell nachsehen, ob unten im Hof alles bereit ist.« Damit beugte es sich über die Brüstung.
    Der Schwarze Fürst schaute ebenfalls hinab. Tief unter dem Balkon, der wie der Horst eines Adlers hoch über dem Burghof schwebte, liefen Schwarze Krieger umher und legten letzte Hand an eine Hütte, die sie aus groben Brettern zusammengezimmert hatten. Schließlich hob einer von ihnen – Aslan, der Anführer der Schwarzen Garde – die Hand: Alles war bereit.
    Der Fhurhur wandte sich zu den beiden Trioktiden um, die im Hintergrund warteten und ihre drei Augen auf ihren Gebieter gerichtet hatten. Auf seinen Wink hin traten sie vor und öffneten die beiden großen Säcke, die sie in den Händen hielten. Der eine Sack enthielt ein halbes Dutzend Blitzlinge ohne Schutzanzüge, der andere die gleiche Anzahl Donnerwommer, ebenfalls ohne ihre schützende Kleidung.
    »Vereint sie!«, befahl der Fhurhur mit düsterer Stimme.
    Als der eine Trioktid den Inhalt seines Sackes in den anderen füllte, zuckten so heftige Blitze daraus hervor, dass er erschrocken zurücksprang. Gleichzeitig ertönte heftiges Donnergrollen. Zwei Donnerwommern gelang die Flucht, und auch zwei der Blitzlinge kamen frei, bevor der andere Trioktid verhindern konnte, dass die gesamte Schar entfloh. Unter wilden Flüchen schloss er den Sack und schnürte ihn zu, sodass trotz heftiger Gegenwehr keines der geflügelten Geschöpfe mehr entweichen konnte.
    »Verdammter Tölpel!«, zischte der Schwarze Fürst den unglücklichen Helfer an, der verängstigt zurückwich. »Ich hätte größte Lust, dich –« Er brach ab, aber die Geste, die er machte, war eindeutig: Am liebsten hätte er ihn für sein Ungeschick mit dem Tod büßen lassen.
    Der Fhurhur verhinderte das Schlimmste. »Es kann losgehen, Herr«, sagte er eilig und ergriff den Sack, der sich heftig bewegte.
    »Wird auch Zeit.« In den Augen des Schwarzen Fürsten flammte es feurig auf, als er sich an die Brüstung stellte. »Lasst endlich sehen.«
    Der Fhurhur hob den zugebundenen Sack über die Brüstung, blickte auf das Ziel und ließ ihn dann fallen.
    Blitzend und donnernd stürzte das verschnürte Paket in die Tiefe – und traf genau auf die schlecht und recht zusammengezimmerte Hütte. Unter krachenden Blitzen und lautem Donner explodierte das Gebäude. Bretter wurden durch die Luft geschleudert, eine Staubwolke wirbelte auf. Als sie sich wieder gelegt hatte, war von dem Bauwerk nur ein Trümmerhaufen geblieben.
    »Gut, sehr gut!«, lobte Borboron. »Und du glaubst wirklich, dass uns das den entscheidenden Vorteil verschaffen kann?«
    »Ganz gewiss, Herr!« Erneut verneigte sich der Magier. »Von unseren

Weitere Kostenlose Bücher