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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ich mich erinnern könnte.«
    »Aber Oma Lena hat das Mausoleum mehrmals besucht. Es muss also einen Grund geben, warum sie Buchstaben erwähnt.«
    Laura schwieg, um ihren Bruder in seinen Überlegungen nicht zu stören.
    Lukas holte aus der Schublade die Ausdrucke der Fotos, die er in der Krypta von den fünf Eingängen gemacht hatte, und legte sie nebeneinander auf den Schreibtisch. Doch er konnte noch immer nichts entdecken. Erst als er eine starke Lupe zu Hilfe nahm, bemerkte er das, was er bisher übersehen hatte: Auf jedem der fünf Sensenblätter, die sich über den Portalen wölbten, standen drei Buchstaben: TEO, TAR, EAF, GFR und OUR. Aufgeregt zeigte er Laura, was er entdeckt hatte.
    Die Frage war nur – was hatten die rätselhaften Buchstabenkombinationen zu bedeuten?
    Erneut beugten Lukas und Laura ihre Köpfe über den Zettel, auf dem der Vers stand:
     
    Du musst versteh’n,
    Aus Eins mach Zehn,
    Und Zwei lass gehen.
    Und Drei mach gleich,
    Nah ist ihr Reich.
    Verlier die Vier
    Aus Fünf und Sechs,
    So sagt die Hex’.
    Mach Sieben und Acht,
    Doch sei bedacht,
    Nur was nicht stimmt,
    Zum Ziel dich bringt
    Mit diesem Hexen-Einmaleins.
    Wenn Neun ist Eins
    Und Zehn ist keins
    Und du den richt’gen Namen nimmst,
    Der Spruch der Hex’ zur Tür dich bringt.
     
    Eine schier endlose Zeit brütete Lukas stumm vor sich hin, bevor er sich wieder an seine Schwester wandte. »›Aus Eins mach Zehn, und Zwei lass gehen‹«, las er vor. »Vielleicht stehen die zehn Zahlen, die in dem Vers genannt werden, für zehn Buchstaben«, überlegte er dann. »Wenn du den richt’gen Namen nimmst, der Spruch der Hex’ zur Tür dich bringt ‹, das könnte bedeuten, dass die Buchstaben, die man sucht, in einem Namen vorkommen. In dem Wort Laura stünde dann die Zahl eins für den Buchstaben L, die Zahl zwei für das A und so weiter.«
    Laura hatte die Augenbrauen zusammengezogen. »Kann schon sein«, erwiderte sie. »Allerdings besteht mein Name nicht aus zehn Buchstaben.« Sie runzelte die Stirn. »Wie sollen wir nur herausfinden, um welchen Namen es sich handelt? Schließlich können wir Johannes Faust nicht mehr fragen. Und es ist ja nicht mal sicher, ob er das Dokument geschrieben hat.« Sie seufzte. »Man weiß ja ohnehin so gut wie nichts über ihn! Man weiß nicht, wie er wirklich gestorben ist – und noch nicht mal sein Name ist richtig überliefert. Erinnerst du dich, dass Dr. Wagner gesagt hat, man habe ihn statt Johannes manchmal auch Georg genannt?«
    Lukas starrte die Schwester sekundenlang an, bevor er eine feierliche Miene aufsetzte. »Du bist ein Genie, Laura – weißt du das?«, rief er und erhob sich. Dann machte er etwas, was er noch nie zuvor getan hatte: Er nahm den Kopfseiner Schwester in beide Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Den hast du echt verdient!«
    »Aber warum denn?«, fragte Laura verwirrt.
    »Ganz einfach: Georg Faust! Das muss der Name sein, von dem in dem Vers die Rede ist. Dr. Wagner hat doch erzählt, dass Faust sich selbst auch Georg genannt hat – nicht Johannes! Außerdem: Schau dir die Buchstaben auf den fünf Sensenblättern an! Sie kommen alle in ›Georg Faust‹ vor, nicht aber in Johannes Faust‹. Darin gibt es zum Beispiel kein T und kein R. Außerdem besteht ›Georg Faust‹ aus exakt zehn Buchstaben – und im Vers ist von zehn Zahlen die Rede. Du wirst sehen – es stimmt. Da bin ich hundertprozentig sicher.«
    Mit einem Stift schrieb er »Georg Faust« auf ein Blatt und darunter die Zahlen Eins bis Zehn. Dann ordnete er die Buchstaben den entsprechenden Feldern auf dem magischen Quadrat zu, das er schon vor Tagen erstellt hatte. Als er damit fertig war, legte er Laura den Zettel vor:
    In der ersten Reihe standen statt der Zahlen Zehn, Zwei und Drei nun die Buchstaben T, E und O nebeneinander. Das erste Kästchen in der zweiten Reihe blieb frei, weil der Null, die dorthin gehörte, kein Buchstabe zugeordnet war. Daneben standen an der Stelle der Sieben ein A und an der Stelle der Acht ein U. Die letzte Reihe wurde durch das G, F und R gebildet, da diese im Namen Georg Faust die fünfte, sechste und vierte Stelle einnahmen.
    Laura betrachtete das Quadrat zweifelnd. »Das ist ja alles gut und schön. Aber welche Buchstaben führen uns nun ans Ziel?«
    »Das ist doch ganz einfach«, grinste Lukas. »Es steht schließlich im Text!«
    »Lukaaaas!«, sagte seine Schwester gedehnt. »Ich warne dich!«
    »Ist schon gut«, erwiderte er rasch. »Ich erklär’s

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