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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Satansbraten doch schon einmal in die Flucht geschlagen. Pass du lieber auf, dass dieser Sephem das Bankett nicht zu früh verlässt! Am besten nicht vor halb zwei. Lass dir was einfallen und halte ihn auf, damit mir mehr Zeit bleibt!«
    Damit war die Sache entschieden, und Lukas richtete seine gesamten Kräfte auf das Ablenkungsmanöver, das er sich für ihre Feinde ausgedacht hatte: Sie warteten, bis Albin Ellerking sie im Blick hatte, taten dann recht geheimnisvoll und zogen sich auf Lukas’ Zimmer zurück. Wie erwartet folgte ihnen der Gärtner und stieg dann zum Speicher hinauf. Sicherheitshalber unterhielten sie sich zunächst einige Minuten über etwas anderes, damit ihm genügend Zeit blieb, den gewohnten Horchposten einzunehmen. Dann erst begannen sie mit dem Gespräch, das sie sich zurechtgelegt hatten. Sie redeten darüber, dass sie ihren Feinden Unrecht getan hätten. Jeder habe doch erwartet, dass diese etwas gegen die Wächter und ihre Gäste unternehmen würden, was sich dann als großer Irrtum herausgestellt habe. »Ich kann nur hoffen«, fügte Laura hinzu, wobei sie sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte, »dass keiner von ihnen mitgekriegt hat, dass wir Wächter Tag und Nacht hinter ihnen hergeschnüffelt haben. Sie wären bestimmt ziemlich wütend!«
    »Und mit Recht!«, stimmte Lukas ihr zu. Er musste sich ebenfalls sehr bemühen, ernst zu bleiben. »Schließlich habt ihr ihnen ja das Schlimmste unterstellt – und das ohne jeden Anlass! Ich kann die Dunklen zwar genauso wenig leiden wie du, Laura, aber an ihrer Stelle wäre ich tödlich beleidigt, wenn ich merken würde, dass man mir ohne Grund so viel Misstrauen entgegenbringt!«
    Laura wollte ihm gerade zustimmen, als der Bruder abwinkte und den Zeigefinger auf die Lippen legte: Bloß nicht übertreiben! Sonst schöpfen sie am Ende doch noch Verdacht.
     
    E s war Nachmittag, als das Schwarze Heer nur noch zwei Pfeillängen von Hellunyat entfernt war. Borboron befahl seinen Truppen, nicht weiter vorzurücken.
    Zur großen Verwunderung von Elysion und Paravain, die das Geschehen vom Bergfried aus beobachteten, ließ der Schwarze Fürst sich ein weißes Tuch reichen und ritt damit auf das Tor der Gralsburg zu.
    Paravain wies die Wachen an, Borboron ungehindert passieren zu lassen, und eilte mit seinem Herrn hinunter in den Hof, um den Anführer des Dunklen Heeres zu empfangen.
    Die Garde der Weißen Ritter bildete einen schützenden Kreis um die beiden, als Elysion dem Schwarzen Fürsten entgegentrat. »Welch seltener Gast«, sagte er ohne eine Spur von Hohn. »Ihr werdet verstehen, dass sich meine Freude über Euren Besuch sehr in Grenzen hält.«
    »Durchaus.« Borboron machte keinerlei Anstalten, vom Pferd zu steigen. Er bedachte den Hüter des Lichts vom Sattel aus mit einem verschlagenen Lächeln. »Dabei habe ich überaus erfreuliche Nachrichten für Euch.«
    Elysion antwortete nicht, sondern blickte dem Schwarzen Herrscher nur gefasst entgegen.
    »Ich habe beschlossen, Euch ein überaus großzügiges Angebot zu unterbreiten.«
    »Wie edel von Euch«, entgegnete der Hüter des Lichts nun doch mit bissigem Spott. »Womit haben wir Euren Großmut nur verdient?«
    Borborons Augen begannen vor Wut rot zu glühen. »Ich gebe Euch Zeit bis zum Sonnenaufgang. Wenn Ihr bis dahin die Waffen niederlegt und Euch ergebt, schenke ich Euch und all Euren Getreuen das Leben. Ihr könnt die Gralsburg verlassen und gehen, wohin es Euch beliebt.«
    »Und falls wir nicht gedenken, Euer Angebot anzunehmen?«, fragte der Hüter des Lichts mit fester Stimme.
    »Dann werde ich meinen Kriegern den Befehl zum Angriff erteilen«, erwiderte der Schwarze Fürst mit kehliger Stimme. »Dann wird ein Sturm über Euch hereinbrechen, dem niemand widerstehen kann. Wir werden Hellunyat dem Erdboden gleichmachen und Euch unter den Trümmern begraben.« Borboron trieb sein schwarzes Teufelsross noch näher an den Herrscher Hellunyats heran. »Ihr habt die Wahl zwischen Leben und Tod! Bedenkt Eure Entscheidung gut, Elysion!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, riss Borboron sein Pferd herum und ritt davon.
    Als sich das Tor hinter ihm geschlossen hatte, wandte der Hüter des Lichts sich an den Weißen Ritter. »Nun, Paravain, was hältst du von diesem Vorschlag?«
    »Das fragt Ihr noch?«, antwortete der junge Mann aufgebracht. »Wir kennen Borboron und wissen, dass ihm nicht zu trauen ist. Wenn wir sein Angebot annehmen und uns ergeben, wird er dennoch keinen von uns

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