Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
Doch all seine Versuche waren vergeblich, und so hat er in seiner Verzweiflung schließlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, damit dieser ihm half.« Der Student schüttelte bei diesen Worten geringschätzig den Kopf. Er sagte jedoch nichts, sondern packte nur die Bücher in eine Tragetasche und verließ die Bibliothek.
    »Stand denn etwas über diesen Teufelspakt in dem Dokument, was sich unsere Mutter zuletzt angesehen hat?«, fragte Laura, als die Tür hinter dem letzten Besucher zugefallen war. In der Bibliothek war es nun noch stiller als zuvor. Beinahe gespenstisch still, wie das Mädchen fand.
    »Nein. Deswegen ist man auch nicht sicher, ob es tatsächlich von Doktor Faust stammt. Im Gegensatz zu den anderen Aufzeichnungen geht es in dem Schriftstück nämlich überhaupt nicht um Alchimie, sondern lediglich um einen Ring. Den Ring der Feuerschlange.«
    Lauras Herz pochte aufgeregt. »Jetzt wird sie das Versprechen einlösen, das ihre Mutter der Feuerschlange gegeben hat!« Das waren doch die höhnischen Worte, mit denen Syrin den Unfall der Mutter kommentiert hatte! Ob die Gestaltwandlerin dieselbe Feuerschlange gemeint hatte, von der auch in dem Schriftstück die Rede war? »Was hat es denn mit diesem Ring der Feuerschlange auf sich?«, fragte das Mädchen den Bibliothekar.
    Dr. Wagner hob ratlos die Schultern. »Das weiß ich nicht, Laura.«
    »Könnten wir uns diese Seite dann wenigstens mal ansehen?«
    »Tut mir leid«, erklärte Dr. Wagner lächelnd, »das Original kann ich euch nicht geben. Aber es gibt inzwischen ein Faksimile davon, das ihr euch kopieren dürft. Dann könnt ihr den Text in aller Ruhe zu Hause studieren. Ich fürchte allerdings, dass ihr aus dem Dokument ebenso wenig schlau werdet wie all die anderen, die es vor euch versucht haben. Aber falls euch etwas auffällt, bitte ich euch, mich umgehend zu informieren. Versprecht ihr das?«
    »Versprochen«, antworteten die Geschwister wie aus einem Mund.
    Die Zeichnung, die einen Teil des Faksimiles einnahm, war durch die Kopie verblasst. Trotzdem war der Ring leidlich gut zu erkennen. Er trug ein höchst seltsames Motiv: Eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz biss, wand sich kreisförmig um ein Pentagramm, in dessen fünf Zacken eigentümliche Zeichen eingraviert waren – verschiedene Dreiecke und ein Symbol, das dem griechischen Omega ähnelte. Laura hatte nicht die geringste Ahnung, was diese Zeichen bedeuteten. Erwartungsvoll sah sie den Bruder an. »Kapierst du, was damit gemeint ist?«
    Doch selbst der neunmalkluge Lukas war diesmal kaum schlauer als sie. »Keine Ahnung. Ich vermute, dass es sich um irgendwelche alchimistischen Symbole handelt. Immerhin hat Doktor Faust sie gezeichnet.«
    »Hast du nicht gehört, was Dr. Wagner gesagt hat?«, widersprach Laura. »Es ist keineswegs sicher, dass das Blatt von diesem Teufelsanbeter stammt!«
    »Ist doch egal!«, widersprach der Junge verärgert. »Dann hat das eben einer seiner Zunftgenossen gemalt. Was diese komischen Zeichen bedeuten, finden wir im Internet bestimmt schnell heraus. Die Handschrift daneben dürfte viel schwieriger zu entziffern sein. Und das, was dort steht, ist wahrscheinlich wichtig, um die Zeichnung zu entschlüsseln.«
    Tatsächlich war die Schrift, ein sehr altertümliches Deutsch, kaum zu entziffern. In zwei Worten meinte Lukas einen Namen zu erkennen: Hermes Trismegistos. Er erklärte Laura, dass es sich dabei um den Urvater der Alchimie handele, über den er erst vor kurzem einen recht interessanten Artikel im Internet entdeckt habe. Diese Vermutung erwies sich als zutreffend: Als Lukas die mühsam entzifferten Buchstaben nämlich auf den gesamten Text anwandte, ergab dieser urplötzlich einen Sinn. »Die Überschrift lautet: ›Die drei Schlüssel zum ewigen Leben, wie Hermes Trismegistos, der dreimal Göttliche, sie uns gelehrt hat‹«, las er vor. »Und unter der Zeichnung steht: ›Der erste Schlüssel – Nur mit der Feuerschlange Ring gelingt das wundersame Ding. Wenn er an deinem Finger steckt, Gevatter Tod dich nicht entdeckt‹.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Da kann ich nur raten: dass der Träger dieses Ringes niemals stirbt, vielleicht?«
    »Was steht denn da noch? Sieht aus wie ein Vers oder ein Gedicht«, sagte Laura und wies auf eine Stelle etwas weiter unten.
    Lukas schob seine Brille zurecht und blickte auf das Blatt. »›Der zweite Schlüssel – dass seine Kräfte nie verrinnen, musst du der Herrin Opfer bringen. Und wie du

Weitere Kostenlose Bücher