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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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wenn die Pergola besonders viele und auffallend üppige Blüten trug, hat uns ein tragischer Schicksalsschlag ereilt. Als Lena starb, war das so und später beim Tod meines Bruders ebenfalls. Auch als eure Mutter ums Leben kam, hat die Lichtrose besonders prächtig geblüht.« Eva Luzius musterte die Pflanze. »Ich weiß, es klingt verrückt, aber für mich hat es beinahe den Anschein, als könne die Pflanze uns vor drohendem Unheil warnen.«
    Das wäre durchaus möglich, dachte Laura für sich. Zumal Lena sie aus Aventerra mitgebracht hat!
    »Wenn meine Vermutung richtig ist«, fuhr die alte Frau mit bekümmerter Miene fort, »dann steht uns Schlimmes bevor. Denn so prächtig und üppig wie jetzt hat die Lichtrose noch nie geblüht!«

Kapitel 15 Die
Feuerschlange
    aura war immer noch ganz in Gedanken. Bloß keine Panik!, ermunterte sie sich insgeheim selbst. Bleib bloß cool! Aber die Angst, die sie seit dem Anblick der blühenden Lichtrose gepackt hatte, nahm ihr den Atem. Deshalb überließ sie auf dem Rückweg Lukas die Führung. An der Drachenthaler Freilichtbühne bremste ihr Bruder plötzlich so scharf, dass der Hinterreifen einen schwarzen Strich auf den Asphalt zeichnete.
    »Was soll das denn?« Laura konnte gerade noch eine Kollision vermeiden.
    »Erinnerst du dich an diese alte Sage?«, fragte Lukas nur. »Von Sigbert dem Drachentöter?«
    »Na klar! Schließlich wird sie jedes Jahr hier auf der Bühne nachgespielt. Außerdem hatte ich ziemlich viel Mühe, Hellenglanz, sein zerbrochenes Schwert, zu finden. Aber das weißt du doch genauso gut wie ich. Warum fragst du?«
    »Weil mir gerade die Antwort auf eine Frage eingefallen ist, die mir schon seit einer Weile Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Und die wäre?«, fragte Laura schnippisch.
    »Wir wissen noch immer nicht, warum die Dunklen Mama damals ausgerechnet am Nebelsee aufgelauert ha-«
    »Doch, das wissen wir«, fiel die Schwester ihm ungeduldig ins Wort. »Weil sie sicher sein konnten, dass Mama auf dem Weg ins Krankenhaus dort vorbeikommen würde.«
    »Das stimmt natürlich«, erwiderte der Junge. »Wir haben aber nicht bedacht, welche Rolle der See dabei gespielt haben könnte.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Seen gibt es jede Menge hier in der Gegend«, erklärte Lukas. »Aber ich glaube, dass es für den Plan der Dunklen besonders wichtig war, dass Mama den Unfall ausgerechnet am Nebelsee hatte.«
    »Und warum?«
    »Die Antwort darauf könnte in dieser alten Legende verborgen liegen.« Um die Schwester nicht länger auf die Folter zu spannen, erläuterte Lukas seine Theorie: Die Sage von Sigbert erzählte von einem schrecklichen Drachen, der einst in einer Höhle unweit von Drachenthal gehaust hatte. Dieser Drache, der Niflin genannt wurde, hatte in den Diensten der Schwarzmagierin Syrin gestanden, wie Laura bei einem früheren Abenteuer erfahren hatte. »Du hast doch selbst beobachtet, wie Gurgulius Mama nach dem Unfall zum Grund des Sees geschleppt hat.«
    Laura nickte.
    »Wie wir inzwischen rausgefunden haben, ging es den Dunklen gar nicht darum, Mama zu töten«, fuhr Lukas fort. »Auf dem Grund des Sees wäre sie aber unweigerlich ertrunken. Darum spielte der Nebelsee eine so große Rolle: Syrin wusste, dass es dort eine Drachenhöhle gibt, die vermutlich eine unterirdische Verbindung zum See hat. So haben sie Mama unbemerkt an Land geholt und sie an ihren jetzigen Aufenthaltsort verschleppt.«
    »Könnte durchaus sein.«
    »Bestimmt war es so!« Lukas war plötzlich ganz aufgeregt. »Überleg doch mal: Durch die frühere Vulkantätigkeit haben sich hier in der Erde doch zahllose Spalten und Gänge gebildet, die miteinander in Verbindung stehen könnten. Sie könnten überall hinführen – auch vom Nebelsee in die Drachenhöhle.
    Wir sollten überprüfen, ob meine Vermutung stimmt, denn das bedeutet, dass Mama wahrscheinlich noch am Leben ist.«
    Lukas’ Vorschlag, die Höhle unverzüglich zu durchsuchen, lehnte Laura jedoch ab. »Das ist nicht nötig. Ich weiß auch so, dass Mama noch lebt. Ich fühle es nämlich – ganz tief hier drin!« Sie legte die rechte Hand auf die Brust und blickte ihren Bruder beinahe feierlich an. »Auf dieses Gefühl vertraue ich stärker als auf jeden noch so überzeugenden Beweis.«
    Lukas wagte nicht zu widersprechen. Schon oft hatte er erlebt, dass Laura etwas ahnte, zu dem er selbst keinen Zugang hatte. Und dieses Gespür hatte sie noch niemals getrogen. »In Ordnung, wir müssen die Drachenhöhle nicht

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