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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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dem Kopfkissen hervorzog, es öffnete und den Inhalt mit einer blitzschnellen Bewegung über das Kind in der Wiege goss – und noch im gleichen Augenblick formte sich eine schützende Hülle aus hellem Licht um das Neugeborene!
    Die Feuerschlange schrie wütend auf. Ihre Krallenhände, die das Baby fast schon gepackt hatten, zuckten zurück. »Verflucht sollst du sein! Die Macht der Lichtrose wird dein Kind nicht ewig vor mir beschützen können!«
    »Ewig nicht!«, entgegnete Lena mit bebender Stimme. »Aber lange genug, bis diese Nacht zu Ende geht und du in das Reich der Schatten zurückkehren musst.«
    Die Feuerschlange trat auf sie zu und zischte sie wie von Sinnen an. »Das wird dir nichts nützen, du Närrin! Dein Versprechen kannst du niemals wieder rückgängig machen, nicht einmal durch deinen Tod. Deine Schuld wird auf deine Kinder und Kindeskinder übergehen, bis sie getilgt ist und ein Kind aus deiner Familie mir in meinem Reich Gesellschaft leistet!«
    Oh, nein!
    Laura erschrak so heftig, dass sie um ein Haar gegen die Fensterscheibe gestoßen wäre. Deshalb also hatten die Dunklen Anna Leander verschleppt! Weil ihre eigene Mutter sie der Feuerschlange versprochen hatte. Das bedeutete, dass Anna sich tatsächlich im Reich der Schatten aufhielt!
    Wie grauenhaft!
    Auch Lena Luzius schien die Tragweite ihres Handelns erst in diesem Moment bewusst zu werden. Sie wurde noch blasser, was die Feuerschlange zu einem teuflischen Grinsen veranlasste.
    »Ssshh!«, zischte sie. »Von nun an werden dich meine Helfer ständig beobachten. Du wirst ihnen nicht entkommen und deine Tochter auch nicht! Ssshhh!« Damit ging Rygani auf die Wand zu, aus der sie aufgetaucht war. Lena griff sich ans Herz, und ihr Gesicht drückte maßloses Entsetzen aus.
    Laura starrte fassungslos hinter der Feuerschlange her – und verlor das Gleichgewicht. Blitzschnell Halt suchend, streckte sie die Hand vor und berührte dabei unsanft die Scheibe.
    Wwwummm!
    Die Feuerschlange fuhr herum und starrte zum Fenster. Ihre Reptilienaugen schienen in der Lage zu sein, die schützende Hülle des Flüsternden Nebels zu durchdringen, denn Rygani warf den Kopf in den Nacken und ließ ein wütendes Zischen hören – Ssshhh! Dann glitt sie wie eine angreifende Viper auf das Fenster zu und streckte die Arme nach Laura aus. Mühelos drangen die Krallenhände durch die Scheibe, als wäre diese gar nicht vorhanden.
    Selbst Rauenhauch schien sich zu fürchten, denn der Flüsternde Nebel zog sich blitzschnell in das Fläschchen in Lauras Anoraktasche zurück.
    Laura aber erstarrte. Sie war zu keiner Bewegung mehr fähig, während die knochigen Finger der Feuerschlange nach ihrer Kehle griffen.

Kapitel 16 Der
Wolkentänzer
    ercy Valiant blickte erstaunt vom Schreibtisch auf, als Lukas das Arbeitszimmer betrat, das der Sportlehrer sich mit Marius Leander teilte. »Quelle surprise! Solltest du niischt längst im Bett liegen? Was treibt diisch denn zu dieser nachtschlafenden Zeit ‘ier’er?«
    »Faust.« Lukas grinste.
    »Faust?« Der blonde Mann blickte verwirrt auf die Hand des Jungen. »lisch verste’e niischt…?«
    »Der von Goethe – nicht die zum Boxen!« Damit ging Lukas zielstrebig auf das Bücherregal hinter dem Arbeitsplatz seines Vaters zu und holte ein dickes, in Schweinsleder gebundenes Buch aus dem Regal. Goldene Lettern glänzten auf der Vorderseite: »Johann Wolfgang von Goethe – Dramen«.
    Der Junge legte den Wälzer auf den Schreibtisch und blätterte zielstrebig darin. Es dauerte nicht lange, bis er das Gesuchte gefunden hatte. »Tatsächlich – da ist es.«
    »Was ‘at das zu bedeuten, Lukas?« Percy erhob sich, trat zu dem Jungen und beugte sich über seine Schulter. »lisch bin zwar kein Deutschle’rer, aber soweit mir bekannt ist, stet dieses Schauspiel in deiner Ja’rgangstufe mitniischten auf dem Le’rplan, n'est-ce pas?«
    Lukas verzog das Gesicht. »Zum Glück hab ich es trotzdem schon gelesen. Sonst wäre mir die Ähnlichkeit doch nie aufgefallen.«
    »Worum ge’t es über’aupt?« Der Lehrer blickte Lukas neugierig an. »Der Sinn deiner Worte will siisch mir leider ganz und gar niischt erschließen.«
    »Hier.« Lukas deutete auf eine Stelle im Text. »Faust, der Tragödie erster Teil. Hexenküche.«
    Percy schien nun überhaupt nichts mehr zu verstehen. Kopfschüttelnd beugte er sich über das Buch und las:
     
    ›»Du musst verste’n,
    Aus Eins mach’ Ze’n,
    Und Zwei lass ge’n,
    Und Drei mach gleisch,
    So

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