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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Frage lautete: Waren sie effektiv? Erfüllten sie ihren Auftrag? Bisher hatten sie ihren Tanker und die andere B-1B wirkungsvoll geschützt. Aber zu welchem Preis? Wann würden diese Stunts sie endlich einholen?
    Rinc Seaver steuerte den Bomber in einer Steilkurve zurück und ging über ihrem Ausgangspunkt in den Horizontalflug über.
    Long konnte seine Ausgangshöhe bestimmen, danach legte er ihren Kurs zum Zielgebiet fest. Der präzise Bombenabwurf - weitere Schüttbomben auf ein Flächenziel, das einige 100 Meter neben dem Ziel der ersten B-1B lag - war dann fast etwas enttäuschend.
    Waren sie effektiv, wenn es darum ging, die ihnen zugewiesenen Ziele zu bekämpfen? Ganz sicher - aber wiederum zu welchem Preis ?
    »Crew, ich habe die Aufforderung ›Feuerpause‹ gehört«, gab Patrick über die Bordsprechanlage bekannt. »Bleibt auf der Wachfrequenz. Ich benutze jetzt die SATCOM-Verbindung. Alle anderen schalten ab.« Nachdem die Besatzung seine Anweisung bestätigt hatte, meldete er sich über die abhörsichere Satellitenverbindung. »Firebird, hier Aces Two -One.«
    »Hier Firebird«, antwortete Dave Luger. Nachdem sie sich erneut authentifiziert hatten, sagte er: »Hey, Muck, ich habe gerade einen Anruf von Avalanche - dem AWACS-Flugzeug, das die roten Kräfte im Übungsgebiet kontrolliert - bekommen. Avalanche meldet, dass eure Besatzung gegen die Flugsicherheitsregeln verstoßen hat. Ihr sollt zu nahe an die Jäger herangeflogen sein!«
    »Haben sie eine Feuerpause verlangt?«
    »Positiv.«
    »Hast du die Radardaten gesehen?«
    »Die kommen gerade rein... Ja, sieht so aus, als wärt ihr bis auf eine halbe Meile an eine der F-15 herangeflogen. In den Übungsbestimmungen steht, dass am ersten Tag zwei Meilen Mindestabstand einzuhalten ist. Avalanche kann nachweisen, dass ihr das zuvor schon mal gemacht habt, aber da hat Rot keinen Verstoß gemeldet.«
    Das wär's also, sagte Patrick sich. Verstöße gegen die Sicherheitsregeln zogen den sofortigen Abbruch der Einsatz-Zertifizierung nach sich. Ein Verstoß konnte toleriert werden, wenn er sich am ersten Tag oder gegen Ende einer erfolgreichen Übung ereignete - aber nicht zwei bei einem einzigen Einsatz. »Verstanden«, sagte er. »Frag mal nach, ob Bullrider weiter mitspielen will.«
    »Bitte warten«, sagte David Luger. Einige Minute später meldete er sich wieder: »Rotte Bullrider antwortet: ›Scheiße, klar spielen wir mit. Akzeptieren alle Regeln, an die die Bomber sich halten.‹«
    »Du kannst ihnen mitteilen, dass der Kampf weitergeht -jetzt auf Stufe drei der Übungsregeln«, sagte Patrick. »Noch irgendwas?«
    »Ja, wir hören im taktischen Netz des Air Combat Command etwas mit, eine Aufforderung ›an alle Stationen‹ sich in Bereitschaft zu halten«, berichtete Luger. »Wir haben schon nachgefragt, aber alle halten die Klappe, melden sich nicht am Telefon, hören nur zu. Wahrscheinlich erfahren wir's von CNN eher als aus dem Verteidigungsministerium.«
    »Okay«, sagte Patrick geistesabwesend. Sie waren bereits im Anflug auf den zweiten Zielkomplex. »Ich rufe zurück, sobald wir das Übungsgebiet verlassen.«
    »Roger. Schade, dass sie euch bei dem Verstoß erwischt haben.
    Viel Spaß! Firebird Ende.«
Lageraum des Weißen Hauses
(zur gleichen Zeit)
    »Nein, Augenblick... Sir, das ist keine Invasion!« Verteidigungsminister Chastain schien die aus dem Pentagon eingehenden Berichte kaum glauben zu können. »Das sind keine Truppen, die über die Grenze fluten - das sind Zivilisten. Zu Tausenden. Und im Süden versucht niemand, diese Flut aufzuhalten. Alle südkoreanischen Stellungen entlang der Grenze sind geräumt. Auch die nordkoreanischen Grenztruppen greifen nicht ein. Die Entmilitarisierte Zone steht weit offen und wird von keiner Seite mehr überwacht. Hunderte Artilleriestellungen, Raketenbatterien, Panzerhindernisse, Bunkerkomplexe, Minenfelder... alle verlassen. Auf beiden Seiten.«
    »Was?«, rief Martindale aus. »Das muss eine Falschmeldung sein!«
    »Ich versuche sofort, eine Bestätigung dafür zu bekommen, Sir.« Aber er sprach gleich weiter. »Sir, eben kommt eine neue Meldung herein. Sie stammt von der Koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur - das ist das amtliche Propagandabüro der nordkoreanischen Regierung. Die KZNA meldet, dass in ganz Pjöngjang Unruhen ausgebrochen sind, dass Regierungsgebäude und der Präsidentenpalast belagert werden. Die Regierung hat Truppen angefordert, um die Ordnung wieder herzustellen.

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