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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aufzuheben.
    Patrick beobachtete den Gesichtsausdruck seines Vorgesetzten, während die B-1B-Besatzungen zu dem wartenden Bus geführt wurden, der sie in ihre Unterkunft bringen würde. Samson machte ein finsteres Gesicht, aber um seine Lippen spielte die Andeutung eines Lächelns. »Das hat Ihnen Spaß gemacht, nicht wahr, Sir?«
    »Noch mehr Spaß hätte es mir gemacht, ihn in seinen verdammten Hintern zu treten«, knurrte Samson. Beim Gedanken daran musste er grinsen. »Aber leider ist er auf der richtigen Fährte. Diese Flugzeuge gehören noch nicht uns - sie gehören dem Bundesstaat Nevada. Ohne seine Genehmigung dürfen wir sie nicht umrüsten.«
    »Ich glaube nicht, dass das ein Problem sein wird, Sir«, sagte Patrick. »Aber falls das Air Combat Command die Flugzeuge als Ersatzteilträger will oder Nevada sie einer anderen Einheit der Air National Guard verkaufen möchte, kann es sein, dass Sie durch meine Schuld in eine langwierige Auseinandersetzung verwickelt werden.«
    »Beschaffen Sie uns eine schriftliche Genehmigung, diese Flugzeuge umzurüsten, Patrick, dann übernehme ich das ACC«, schlug Samson vor. »Selbst wenn die Air Force diese Staffel auflöst, gehören die Bomber weiterhin Nevada, das sie an jeden verleihen kann, der über einen Wartungsbetrieb der Klasse eins verfügt - also auch uns.« Er nickte Patrick zufrieden zu. »Aber das haben Sie alles schon bedacht, nicht wahr? Sie haben die B-1B hergeholt, weil es praktisch unmöglich ist, sie uns wieder wegzunehmen, wenn wir sie erst einmal in den Pfoten haben. Und sobald Nevada sich bereit erklärt, die Bomber uns zu überlassen - woran ich nicht zweifle, wenn wir uns an den Unterhalts- und Personalkosten beteiligen -, kann niemand mehr etwas dagegen machen.«
    »Auch wenn wir die Flugzeuge jetzt in Besitz haben, Sir«, sagte Patrick, »können wir sie nicht einfach behalten. Wir brauchen schnellstens die Zustimmung Nevadas. Sobald der Gouverneur uns erlaubt, mit seinen B-1B zu spielen, möchte ich Ihre Genehmigung, in zwei der Maschinen Lancelot-Umrüstsätze einzubauen.«
    »Genehmigt«, sagte Samson knapp. »Sie haben auch meine Genehmigung, die beiden anderen B-1B für die Umrüstung vorzubereiten. Wie lange dauert es, bis wir die ersten Flugzeuge testen können?«
    »Zwei, höchstens drei Monate.«
    »Brauchen Sie nicht mehr als zwei Monate, haben Sie vielleicht eine Chance«, stellte Samson fest. »Noch besser wäre es natürlich, wenn wir zwei umgerüstete B-1B für Einsätze im Zusammenhang mit dem Konflikt in Korea - dieser Revolution oder was dort drüben läuft - abstellen könnten. Dann bekämen wir vielleicht die Umrüstung einer Staffel oder sogar eines ganzen Geschwaders genehmigt. Aber zunächst müssen wir den Leuten imponieren, Patrick. Sorgen Sie dafür, dass die Vorführung eindrucksvoll wird.«
    »Ich mache mich sofort daran, Sir«, antwortete Patrick. »Tut mir Leid, dass Sie sich jetzt mit dem Air Combat Command auseinander setzen müssen. Man hätte diese Sache vielleicht auch anders anfangen und die Bomber auf dem Dienstweg anfordern können. Das Pentagon wird glauben, wir seien alle übergeschnappt.«
    »Brad Elliott hätte nicht anders gehandelt, Patrick«, erklärte Terrill Samson ihm. »Merkwürdig - das verstehen inzwischen schon viele Bonzen in oder ohne Uniform. Ich brauche es ihnen gar nicht mehr zu sagen. Weitermachen!«
Über dem Gelben Meer
(zur gleichen Zeit)
    Das amerikanische AWACS-Flugzeug Boeing E-3C mit dem Rufzeichen »Guardian« war jetzt seit sechs Stunden im Einsatz. Es war erst vor wenigen Minuten in der Luft betankt worden. Da kein weiterer Tanker zur Verfügung stand, würde dies seine letzte Patrouille sein: noch vier Stunden im Überwachungsgebiet; dann ein paar Stunden für den Rückflug zur Kadena Air Base auf Okinawa und Landung mit genügend Treibstoffreserven für weitere zwei Stunden in der Luft. Normalerweise wäre die E-3C acht Stunden im Einsatz geblieben, hätte auf der Kunsan Air Base in Südkorea getankt und wäre zur nächsten Achtstundenpatrouille gestartet. Aber vorläufig war eine Landung in Südkorea natürlich ausgeschlossen.
    Wegen des Startverbots, das Washington nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten verhängt hatte, durften gar keine US-Flugzeuge mehr von südkoreanischen oder japanischen Flugplätzen starten. Das bedeutete, dass die AWACS-Einsätze ohne Jagdschutz geflogen werden mussten. Bisher gab es keine Anzeichen dafür, dass die nordkoreanische Luftwaffe aktiv

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