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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hineinwagen sollten. Die einfache Tür am Ende des Korridors erschien ihnen wie ein Portal zu einer anderen Welt. Die drei Offiziere starrten einander an und versuchten, einen Entschluss zu fassen. Diesmal würde Rebecca ihnen die Entscheidung nicht abnehmen können.
    Schließlich zuckte Rinc Seaver mit den Schultern. »Mein Gott, General«, sagte er, »wie sollen wir nein sagen, wenn Sie die Sache so darstellen? Ich bin dabei.«
    »Hol's der Teufel - ich auch!«, sagte Rebecca. Zu ihrer Erleichterung hatte Rinc Seaver sich zuerst gemeldet - sie hatte schon befürchtet, sein Kampfwille habe darunter gelitten, dass er ihr seine Schwäche bekannt hatte. Sie atmete auf, weil er wieder ganz der Alte zu sein schien.
    »Ich mache auch mit«, sagte John Long. Während sie dagestanden und über ihre Zukunft nachgedacht hatten, war er von Hal Briggs begleitet lautlos in den Korridor gekommen. Jetzt funkelte er Seaver an. »Aber nur, wenn ich nicht mit diesem Scheißkerl fliegen muss.«
    »Mir nur recht«, sagte Rinc sofort.
    »Keinen Streit an diesem Ort!«, knurrte Patrick, der in dem fast 3000 Meilen entfernten Besprechungsraum aufgesprungen war, mit blitzenden Augen und angespannten Nackenmuskeln. »Wagen Sie nicht einmal, in diesem Korridor ihre verdammten Stimmen zu erheben, sonst komme ich zurück und jage Sie beide mit Fußtritten in die Wüste hinaus! Dieser Ort ist heilig wie eine Kirche. Der Fußboden, auf dem Sie stehen, ist geheiligter Boden. Das haben Sie zu respektieren, verdammt noch mal! Ist das klar? Haben Sie verstanden?«
    »Ja, Sir«, murmelte Long.
    »Ja, Sir«, sagte Rinc. »Entschuldigung, Sir.«
    »Sie fliegen beide, mit wem wir Sie einteilen«, stellte Patrick fest. »Ich denke, es wird Zeit, ein paar Unklarheiten zu beseitigen.
    Oberstleutnant Long, der Unfall war nicht Seavers Schuld. Er hat sein Möglichstes getan. Er ist ein guter Pilot. Lassen Sie ihn seine Arbeit tun. Seaver, Sie jagen Gespenster, die nicht gejagt zu werden verdienen. Sie müssen sich angewöhnen, sich vor jedem Start ganz auf Ihre Besatzung und Ihren Auftrag zu konzentrieren. Sie glauben, etwas beweisen zu müssen. Das müssen Sie nicht. Sie müssen nur Ihre Arbeit tun und Ihre Teamkameraden unterstützen. Allein das ist wichtig. Hören Sie auf, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was andere denken oder fühlen. Damit machen Sie sich das Leben nur noch schwerer, als es in Dreamland ohnehin ist.
    Haben Sie verstanden?«
    »Ja, Sir«, antworteten Long und Seaver eingeschüchtert.
    »Hauptmann Dewey? Machen Sie auch mit? Sie können hinausgehen und darüber nachdenken, Tom oder Ihre Eltern anrufen, wenn Sie wollen.«
    »Sie wissen also von Tom, Sir?«, fragte Annie, als spreche sie mit einem unsichtbaren Freund.
    »Hey, für einen städtischen Möchtegern-Cowboy ist er ein ganz netter Kerl«, warf Hal Briggs ein.
    »Großer Gott, Heels, wir haben natürlich auch von ihm gewusst - und keine Spitzel oder Abhörmikrofone gebraucht, um das rauszukriegen«, erklärte Rebecca ihr lächelnd. »Er sieht super aus, aber unter seinen tollen Locken steckt verdammt wenig Gehirn. Bleiben Sie bei uns. Wenn wir zusammenhalten, kann uns nichts passieren.«
    Annie Dewey gab sich einen Ruck. »Ich bin dabei«, sagte sie entschlossen.
    »Sehr gut«, meinte Patrick zufrieden. »Oberstleutnant Luger, führen Sie die neuen Megafortress-Besatzungen bitte in Hangar eins.« Er stellte sich die Fotos, Luftfahrtkarten und sonstigen Erinnerungsstücke in dem Schaukasten vor, berührte Brad Elliots Bild flüchtig mit den Fingerspitzen und begrüßte sein neues Luftkampfteam dann aus 3000 Meilen Entfernung mit hochgereckten Daumen. »Seht euch jetzt eure neuen Flugzeuge an, Aces.«

7
Verteidigungsministerium,
Seoul, Vereinigte Republik Korea
(einige Tage später)
    »Meldungen aus der Provinz Chagang Do, Herr Minister«, berichtete Generalstabschef An Kisok, als er den Telefonhörer auflegte. Er war im Dienstzimmer von Verteidigungsminister Kim Kun-mo, einem pensionierten General. »Unser Infanteriebataillon in Pjorbai wird angegriffen. Mindestens zwei, möglicherweise drei Bataillone Infanterie sind mit Panzerunterstützung über die Grenze vorgestoßen. Kanggje ist bereits eingeschlossen, und chinesische Truppen dringen in die Stadt vor. Die Verbindung ist vor zehn Minuten abgerissen - unser Militärlager Pjorbai kann bereits überrannt sein.«
    »Eine chinesische Invasion?«, rief General Kim aus. »So schnell?«
    »Ja, Herr Minister«, bestätigte

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