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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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wollen...«
    »Sir, bevor Sie nein sagen, möchte ich aufzählen, was wir bereits haben«, warf Hayes rasch ein. »Wir haben genügend Waffen, Avionik, Übungsmaterial und Ersatzteile, um zwei weitere Flugzeuge auszurüsten. Dieses Zeug ist alles schon gekauft und bezahlt. Erhält Terrill Samson die Genehmigung und entsprechende Mittel, kann er binnen drei Monaten zwei weitere Lancelot-Flugzeuge ausrüsten - und binnen eines Jahres zehn weitere. Ich schlage vor, dass wir ein paar Flugzeuge und Besatzungen zusammensuchen und die Sache ausprobieren. Klappt sie, ist bereits ein Anfang gemacht, wenn Sie dann weitermachen wollen.«
    Mortonson zögerte, was bei diesem für blitzschnelle Entscheidungen bekannten Mann ein gutes Zeichen war. »Die Flugzeuge und ihre Besatzungen kommen alle aus der Air National Guard?«
    »Wir haben schon eine Kandidatenliste aufgestellt«, bestätigte General Hammond, »und können das Auswahlverfahren sofort anlaufen lassen. Wir brauchen nur noch Ihr Einverständnis.«
    Mortonson zögerte erneut, dann nickte er. »Also gut, lassen Sie vorerst den Umbau von vier Flugzeugen planen. Aber seien Sie darauf gefasst, alles ins Regal zurücklegen zu müssen, wenn der Verteidigungsminister oder das Weiße Haus nein sagen.« Die Generale Hayes und Hammond nickten. »Weil wir gerade von der Air National Guard reden - wie sieht der jetzige Status der Bomberstaffel der Nevada Guard aus?«
    »Die Staffel ist mit fünf bemannten Flugzeugen, einem mit unvollständiger Besatzung und einer Reservemaschine voll einsatzbereit«, berichtete General Hammond. »Die fünf Besatzungen haben Reservestatus, was bedeutet, dass sie einberufen, als Ersatz verwendet oder binnen sechzig Tagen uneingeschränkt einsatzfähig ausgebildet werden können. Gegenwärtig bereitet die Staffel sich auf ihre Einsatz-Zertifizierung in ein paar Wochen vor.«
    »Besteht sie, bleibt sie - fällt sie durch, ziehen wir ihr den Stöpsel raus«, stellte der Luftwaffenminister nüchtern fest. »Wir können es uns nicht leisten, Geld für ineffektive Einheiten zu vergeuden, selbst wenn der Staat Nevada einen großen Teil der Kosten trägt.«
    »Sir, ich denke, dass diese Staffel der Nevada Air National Guard aus genau den Leuten besteht, die wir für unsere neue Staffel zur Raketenabwehr suchen«, warf Hayes ein. »Für diese Aufgabe brauchen wir erfahrene, hoch motivierte Besatzungen, die...«
    »Kommt nicht in Frage, Victor!«, unterbrach Mortonson ihn und winkte unwillig ab. »Zum Wohl unseres Haushalts hoffe ich ehrlich gesagt, dass sie bei der Einsatz-Zertifizierung durchfallen.
    Legen wir sieben B-1B Bomber auf Eis, sparen wir jedes Jahr ein paar Milliarden Dollar. Für den Rest der Truppe könnte das sogar eine nützliche Warnung sein - seht zu, dass ihr euren Scheiß in Ordnung bringt, sonst seid ihr bald arbeitslos.«
    »Die Botschaft an die Truppe ist bestimmt unmissverständlich, Sir«, sagte Hayes. »Die Truppe wird sicher Folgendes verstehen:
    ›Seid nicht aggressiv, riskiert nichts, denn wer einen Fehler macht, kriegt einen Tritt in den Hintern und fliegt raus!‹«
    »Meine Botschaft, dass jeder fliegt, der seinen Scheiß nicht in Ordnung bringt, gilt für Kommandeure ebenso wie für Mannschaftsdienstgrade«, stellte Mortonson eisig fest. »Für General Samson und Sie vermutlich sogar doppelt. Wer etwas riskiert, muss bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Das ist alles.«

2
South Rock Boulevard,
Reno, Nevada
(einige Tage später)
    Obwohl die Nevada Air National Guard in Reno einen sehr hübschen Dinner Club hatte, der allen offen stand - sogar einen der elegantesten Amerikas -, ließen die Angehörigen der 111th Bomb Squadron sich dort praktisch nur zu offiziellen Anlässen sehen.
    Als die Air National Guard vor vielen Jahren noch den Aufklärer RF-4 Phantom flog, hatten Staffelangehörige eine heruntergekommene kleine Bar mit Spielsalon »adoptiert«, die am South Rock Boulevard am alten Cannon Airport lag, der jetzt zum Reno-Tahoe International Airport geworden war.
    Die Bar hieß eigentlich »Quarry« (Steinbruch), weil sie in der Nähe einer kleinen Kiesgrube lag, aus der Sand und Kies für den Bau der neuen Start- und Landebahnen gefördert worden war, aber diesen Namen benutzte kein Mensch. Alle Flieger kannten sie nur als »Zielstudium«. Das lieferte eine praktische und überzeugende Ausrede oder Erklärung, wenn jemand wissen wollte, wo irgendein Staffelangehöriger sich gerade aufhielt: »Er ist beim Zielstudium«

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