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Lawinenexpreß

Lawinenexpreß

Titel: Lawinenexpreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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schwöre ich Ihnen…«
    Er protestierte immer noch, als der Abwehrbeamte mit dem Paß verschwand. Als er vor Springer stand, reichte er diesem den Paß. »Sieht echt aus«, bemerkte der Beamte.
    »Und wenn er vergoldet wäre, ich pfeife drauf«, sagte Springer wütend. »Der Mann steigt nicht in den Zug. Los, gehen Sie hin und sagen Sie ihm, der Paß sähe nicht echt aus, wir müßten in Bern nachfragen.« Er sah Traber an. »Und es wird ungeheuer lange dauern, bis wir mit Bern Verbindung haben…«
    »Hier scheint eine Menge auf einmal zu passieren«, bemerkte Traber und blickte zur Hauptseite des Bahnhofsgebäudes, wohin Major Dobler gerannt war, um sich den Unfall des Möbelwagens anzusehen. »Fast so, als hätte jemand geplant, unsere Aufmerksamkeit abzulenken.«
    »Um Wolkow Zeit zum Einsteigen zu geben, natürlich«, bellte Springer. Dann runzelte er die Stirn. »Nein, das kann nicht stimmen. Wenn dieser Mann selbst Boris Wolkow wäre, könnte er niemals mit seinem richtigen Namen auftreten. Da ist etwas, was ich nicht verstehe – was mir nicht gefällt…«
    Der Hauptbahnhof war in Aufruhr. Der Möbelwagen war inzwischen zwischen Streifenwagen eingekeilt. Unter einigen Möbelstücken schrien noch immer Menschen. Ein Krankenwagen hielt mit heulender Sirene neben dem Möbelwagen an. Der Fahrer und sein Begleiter, die dieses brutale Ablenkungsmanöver inszeniert hatten, waren zuversichtlich gewesen, in dem allgemeinen Durcheinander zu entkommen. Mit einer Rolltreppe tauchten sie ins Untergeschoß mit der Ladenzeile hinab. Dort trennten sie sich und gingen auf verschiedene Rolltreppenausgänge zu. Beide Männer erschienen mit Pistolen in den Händen auf der anderen Seite des Bahnhofsplatzes.
    Sie fanden sich einem Gemenge aus Passanten und Polizisten gegenüber. Um noch mehr Verwirrung zu stiften, schossen sie wild um sich, und verschiedene Fußgänger, die Deckung suchten, stießen mit Polizeibeamten zusammen. Zwei Beamte ignorierten aber den Tumult, hoben ihre eigenen Pistolen, zielten mit beiden Händen. Jeder der beiden Polizisten feuerte zweimal. Der Lastwagenfahrer lief noch, bis er tot zusammenbrach. Sein Komplize starb fünf Sekunden später.
    Im Bahnhofsgebäude stürmte Klaus Jaeger, der noch immer seine Rolle eines sowjetischen Hauptmanns spielte, zu Springer und entriß dem Schweizer den Diplomatenpaß. »Sie werden von Moskau noch mehr über diesen Vorfall zu hören bekommen«, rief er aus. »Er könnte durchaus eine diplomatische Verstimmung mit Ihrer Regierung auslösen…« Springer ließ ihn mit dem Paß gehen, als Jaeger mit raschen Schritten zu seiner wartenden Limousine zurückging, in der Nacken in seiner Chauffeuruniform sitzen geblieben war. Als Major Kurt Dobler zurückkam, um von dem schrecklichen Desaster mit dem Möbelwagen zu berichten, ergriff Springer das Walkie-talkie und begann schnell zu sprechen. Jetzt war seine Stimme sehr sachlich.
    »Ich wünsche, daß alle nicht gekennzeichneten PKWs und Lieferwagen – wohlgemerkt alle nicht gekennzeichneten – der sowjetischen Limousine folgen. Sie sollen sich ablösen. Sie sollen ihr folgen, sie aber nicht abfangen. Und sämtliche verfügbaren Funkpeilwagen tun das gleiche. So, los jetzt!«
    Er gab Dobler das Walkie-talkie zurück und sah Traber an. »Darf ich jetzt wieder an Sie übergeben? Ich steige jetzt lieber wieder in den Zug ein…«
    Selbst als Nacken – mit Jaeger auf dem Rücksitz – den Mercedes vom Hauptbahnhof wegfuhr, funktionierte das große Netz, das Springer ausgeworfen hatte, hervorragend. Ein Wäschereiwagen, der den Weg zum Zürichberg gewählt hatte, fuhr sogar vor der sowjetischen Limousine her, als deren Scheinwerfer im Rückspiegel auftauchten. Der Beifahrer meldete über Funk die Position, und von da an folgten ihnen Funkpeilwagen auf der Straße zum Zürichberg.
    Bei der Ankunft vor der Villa auf dem Hügel bog Jaegers Wagen in das schmiedeeiserne Tor ein, das auch diesmal wieder prompt hinter ihnen geschlossen wurde. Jaeger war überzeugt, daß niemand ihn verfolgt hatte, denn hinter ihnen hatte er keine Wagen gesehen. In der Villa begann Nacken, der auch als Funker arbeitete, den bereits vorbereiteten verschlüsselten Funkspruch an Professor Mohner zu senden, der auf dem Zürichberg in seinem Wohnwagen saß. Der Funkspruch informierte Moskau, daß Oberst Igor Scharpinsky den Atlantik-Expreß bestiegen hatte.
    Keine zehn Minuten später kreuzten sich die Peilstrahlen zweier Funkmeßwagen, die in der Nähe

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