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Lawinenexpreß

Lawinenexpreß

Titel: Lawinenexpreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Entschuldigung genötigt.
    »Wir verlangen reichlich viel von Ihnen…«
    »Wenn ich Sie recht verstehe«, unterbrach ihn Riverton, »sollen Sie eine streng geheime Einheit aufstellen, die gegen den KGB arbeitet. Das ist alles, was ich wissen werde – oder wissen will. Richtig?«
    »Richtig…«
    Riverton sprach schnell weiter, wobei er starr vor sich hinblickte, als wäre Haller gar nicht anwesend. Der Amerikaner hörte fasziniert zu. Er konnte beinahe die Wellen intensiver Konzentration in Rivertons Gehirn spüren, als der Kanadier ein Problem nach dem anderen löste, ohne daß Haller es auch nur aufgeworfen hätte.
    »Sie brauchen eine absolut sichere Operationsbasis. Hinter dieser Seitentür links von mir befindet sich die Zimmerflucht, die ich im Zweiten Weltkrieg benutzt habe. Die Räume werden Ihnen zur Verfügung stehen, solange Sie sie brauchen. Ich lasse sofort elektronische Anlagen installieren, die selbst die kompliziertesten Abhörsysteme des KGB außer Gefecht setzen. Auf dem Dach dieses Gebäudes befindet sich eine Antennenanlage, mit der ich meine über die ganze Welt verstreuten Unternehmen erreichen kann. Ich kann Ihnen den leistungsfähigsten Sender zur Verfügung stellen, den es zur Zeit gibt. Sie werden auf mein gesamtes Kommunikationssystem zurückgreifen können…«
    »Wir könnten unsere eigene Ausrüstung importieren…«, begann Haller.
    »Unklug. Es sollte nichts über die Grenze kommen. Der Mann, dessen Brief ich eben verbrannt habe, schlägt vor, Geldmittel über eine Reihe von Bankkonten fließen zu lassen, bei denen sich die Herkunft der Gelder nicht feststellen läßt.« Riverton lächelte eine Sekunde und setzte dann wieder sein Pokergesicht auf. »Man kann die Herkunft aller Guthaben ermitteln, wenn man nur tief genug gräbt. Ich werde Ihnen daher eine Million Dollar auf ein Konto anweisen lassen, über das Sie nach Belieben verfügen können…«
    »Dieses Geld wird eines Tages zurückgezahlt werden müssen«, warf Haller ein.
    »Niemals. Eine Frage: Werden Angehörige Ihrer Einheit in regelmäßigen Abständen herkommen?«
    »Ich gehe davon aus, daß bestimmte Leute – zwei oder drei – nur in monatlichen Abständen herkommen werden. Es werden vermutlich immer dieselben sein.«
    »Geben Sie mir einen Tag vorher Nachricht, wenn Sie können. Ich werde dann meine Empfangsdamen da draußen auswechseln. Ich habe auch in anderen Teilen der Stadt Büros. Damit ist sichergestellt, daß keines der Mädchen die Leute zweimal zu sehen bekommt…«
    Von Rivertons Büroflucht aus führte Haller eine Reihe von Telefongesprächen. Harry Wargrave war der erste Mann, den der Amerikaner nach Montreal kommen ließ. Der Engländer war angewiesen worden, Diskretion zu wahren, und erschien in kanadischer Kleidung. Die Empfangsdame sprach er mit kanadischem Akzent an. Wargrave besaß die Gabe, in jedem Teil der Welt innerhalb von wenigen Tagen den besonderen Akzent der Gegend anzunehmen.
    »Ich brauche Elsa Lang«, sagte der hochgewachsene, dunkelhaarige Engländer entschieden, nachdem Haller die Situation erläutert hatte. »Sie wird der Kurier sein, der die Kassetten herausbringt – eine junge Dame zieht weniger Aufmerksamkeit auf sich. Ihr Vater war britischer Admiral, sie spricht fließend Französisch, Italienisch und Deutsch, sie hat sehr gute Nerven und Mut, und seitdem sie einmal mit mir im Geheimdienst der Navy an der Washingtoner Botschaft gearbeitet hat, hat sie die Unbedenklichkeitsbescheinigung für streng geheime Aufgaben…«
    »Du wirst dich also reaktivieren lassen, um uns zu helfen?« fragte Haller, wobei er den Engländer scharf beobachtete. Wargrave setzte ein schiefes Grinsen auf, an das sich der Amerikaner erinnerte; es zeigte normalerweise an, daß Wargrave sich in einem Streßzustand befand. »Irgend etwas schiefgegangen?« fragte Haller leise.
    »Als du anriefst, stand ich kurz vor der Heirat mit einem irisch-kanadischen Mädchen. Ich sagte ihr, ich hätte einen Job in Aussicht, den ich mir ernsthaft überlegte; ich würde dann aber ziemlich regelmäßig auf Reisen sein – ich meinte damit diesen Job hier. Sie bekam einen Wutanfall und sagte, du bleibst entweder zu Hause, oder du kannst die Hochzeit vergessen. Na ja, dann habe ich ihr gesagt, schön, vergiß das Ganze…«
    »Mir gefällt das gar nicht, Harry.«
    »Du hast mich nicht verstanden. Sie ist noch mal davongekommen. Früher oder später hätte mich doch die Ungeduld gepackt; ich hätte mich nach etwas

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