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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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weiß und nur noch wimmern und mich an ihn klammern will. Aber das wäre doch total falsch. Denn ich kann einfach nicht mit Tom zusammen sein. Langfristig gesehen bleibt dort immer das Bluttrinken. Er hat ganz einfach gewisse Bedürfnisse mit denen ich mich niemals werde anfreunden können. Und ich halte es nicht für ratsam, mit meinem Vermieter rumzumachen, wenn ich doch genau weiß, dass aus uns kein Paar wird.“
    „ Ach Mensch“, seufzte Sarah. „Der arme Tom.“
    Ich lächelte schief. „Ach komm. Er hat doch bisher auch nicht über eine Beziehung mit mir nachgedacht. Das mit dem Mistelzweig ist ihm genauso passiert wie mir. Aber jetzt sollten wir versuchen, dass es wieder normal weiterläuft. Ich meine, ich will ihn nicht mehr so fertigmachen wie früher. Du hast ja Recht. Wir sind was wir sind, ohne dass wir etwas dazu beitragen konnten. Ich werde ihn nicht länger kleinmachen, bloß weil er ein Vampir ist und ich ein Mensch. Aber die Dinge sind trotzdem wie sie sind. Wir stehen nicht auf jeden, nur weil das politisch korrekt wäre. Wir alle haben unsere Vorstellungen. Das fängt dabei an, dass wir auf Männer oder Frauen stehen, dass wir dick, dünn, groß oder klein mögen. Dass wir nette oder überhebliche Typen mögen. Schwarz oder weiß, europäisch oder asiatisch. Blond oder brünett. Tja, oder auch Vampir oder Mensch.“
    Sarah sah ganz unglücklich aus.
    „ Aber du stehst doch auf ihn“, beharrte sie.
    Ich zuckte die Schultern. „Hormone. Gute Küsse. Aber nicht der Bund für die Ewigkeit. Manchmal reicht es einfach nicht aus. Ich will eben mehr, Sarah. Und Colin ist wirklich nett. Ich denke, ich könnte etwas für ihn empfinden.“
    „Du glaubst, du könntest Colin so sehr küssen wollen, wie Tom?“, fragte sie zweifelnd. Ich wusste, was sie meinte.
    „ Keine Ahnung. Vielleicht. Ich werde es herausfinden. Er scheint mich zu mögen und ich glaube, ich mag ihn auch.“
    „ Als netten Kumpel oder als festen Freund?“
    Sie klang noch immer nicht begeistert. Es war klar, wer ihr Favorit war. Es war nur leider nicht meiner. Hoffentlich würde sie es bald verstehen. Ich brauchte eine Freundin, die mich stärkte und nicht umpolte und versuchte, etwas aus mir zu machen, was ich nicht war, oder etwas zu mögen, was ich nicht tat. Sie glaubte offensichtlich wirklich, dass Tom der Richtige für mich war. Ich weiß, sie meinte es gut und daher nahm ich es ihr nicht übel. Aber es wäre mir lieber gewesen, sie hätte versucht, mich in meinem Willen zu unterstützen, statt mir ihre Weltanschauung aufzuzwingen. Sie dachte vielleicht, ich könnte auf ihre Art glücklich werden, aber da ich in meiner eigenen Haut steckte, musste ich mein eigenes Rezept verwenden. Ich hatte keine Vorstellung davon, wer genau mich am Ende glücklich machen würde. Ich hatte keine Ahnung, ob Colin mich jemals schwindlig machen konnte. Ich wusste nicht einmal zu sagen, ob schwindlig machen auf der Liste der Dinge stand, die unabdingbar nötig waren, um mit einem Mann glücklich zu werden.
    „ Ich möchte einen festen Freund“, antwortete ich also ohne konkrete Richtung.
    „ Denkst du, Colin könnte dein Freund werden?“
    „ Ich hoffe es“, sagte ich ehrlich.
    „ Was genau hoffst du? Dass er dich auch will?“
    Sie hatte mich durchschaut. „Eigentlich hoffe ich, dass ich ihn als festen Freund will, dass er mir mit der Zeit immer besser gefällt, bis ich nervös an ihn denke. Ich hoffe, dass sich meine Gefühle für ihn entwickeln. Denn ich glaube, er würde es gern mit einer Beziehung versuchen. Also wäre es doch schön, wenn ich auch will, damit es beidseitig ist.“
    „Denkst du denn an ihn?“
    Ich atmete tief durch. „Nicht besonders viel“, gab ich zu. „Aber ich kenne ihn ja kaum.“
    „Außerdem ist Tom schon in deinem Kopf“, ergänzte sie.
    „ Aber das führt doch zu nichts. Ich muss einfach nur mal logisch drüber nachdenken.“
    „ Oh Mann, Lea“, meinte sie verzweifelt. „Liebe hat doch nichts mit nachdenken oder Logik zu tun. Liebe folgt einem Instinkt. Liebe hält dich schlaflos, atemlos, lässt deine Gedanken um eine bestimmte Person rotieren wie ein Mühlrad, unermüdlich und euphorisch, mit Kribbeln im Bauch und Sehnsucht. Da steht dein Körper in Flammen und du begehrst ihn, willst ihn bei dir haben, ihn küssen, ihn fühlen und spüren, seine Stimme hören, sein Lachen, seine Wärme. Er soll dich behüten und dich vervollkommnen. Liebe kann man sich doch nicht logisch einreden. Und weißt

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