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Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Titel: Leander und die Stille der Koje (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Breuer
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sich umdrehte und den Gastraum in Richtung Küche verließ. Lena und Dieter Bennings erhoben sich also ebenfalls und verließen die Gaststätte.
    »Bei diesen Insulanern braucht man verdammt starke Nerven«, stellte Dieter Bennings fest. »Was nun?«
    »Zunächst zu Inge Haferkorns Apfelgarten . Ich habe Hunger. Dann zurück nach Wyk. Die nächste Nervensäge steht heute Nachmittag auf dem Programm: Maarten Rickmers.«

    In der Zentralstation warteten Paul Woyke und ein weiterer Beamter der Spurensicherung bereits auf sie, als sie eintrafen. Lena fragte Oberkommissar Hinrichs, ob es etwas Neues gebe, und der reichte ihr wortlos zwei Zettel mit den Notizen Maarten R. 15 Uhr und Frau Paulsen bestätigt Alibi von Ole P. in der Mordnacht . Sie nickte ihm zu und zog sich dann zusammen mit Dieter Bennings und den Spurensicherern in ihr Büro zurück.
    »Schön, dass ihr so schnell kommen konntet und dass du auch selbst dabei bist, Paul«, begrüßte Dieter Bennings seine Kollegen.
    Paul Woyke, ein stoppelhaariger Endvierziger mit Dreitagebart, steuerte in seinen Jeans, Turnschuhen und Jeanshemd mit hochgekrempelten Ärmeln direkt auf einen der Stühle vor Lenas und Dieter Bennings Arbeitsplatz zu. Auf Lena, die ihn noch nicht kannte, wirkte er wie ein aus den Achtzigern unverändert herübergeretteter Dauerstudent. Interessanterweise strahlte er gleichzeitig im Widerspruch dazu die Selbstgewissheit eines Mannes aus, dem in seiner Expertise niemand etwas vormachen konnte.
    Lässig ließ er sich auf den Stuhl fallen, schlug die Beine über Kreuz, zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Hemdtasche und blickte abwartend, aber nicht drängend, zwischen den beiden Kriminalbeamten hin und her, bis die sich ebenfalls gesetzt hatten.
    Sein Kollege, den er kurz als Helge Dulz vorstellte, wirkte im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten geradezu phlegmatisch und unscheinbar. Nahezu teilnahmslos und schweigend nahm er auf einem Stuhl am Fenster Platz und lauschte ohne jede Regung im Gesicht dem Bericht, den Paul Woyke nun auf der Basis seines Stichwortzettels ausformulierte: »Ich soll dich von Klaus grüßen und dir ausrichten, dass über Maarten Rickmers keine Angaben beim Finanzamt vorliegen. Anscheinend hat der außer einem Sparbuch mit ein paar tausend Euronen nichts auf der hohen Kante. Die Fleischereikette seiner Eltern steht auf gesunden Füßen, auch die sind bei der Finanzverwaltung noch nie aufgefallen. Klaus hat am Amtsgericht nachgefragt: Die Firma gehört zu hundert Prozent Frau Rickmers, also bleibt nach dem Tod ihres Mannes alles beim Alten, Maarten erbt nichts davon, solange seine Mutter noch lebt. Rickmers senior scheint geradezu mittellos gewesen zu sein, alles hat seiner Frau gehört. Ole Paulsen ist da schon ein anderes Kaliber. Seine Anlageberatung ist alles andere als solide. Vor Jahren hatte er ein Ermittlungsverfahren wegen falscher Beratung am Hals: Er soll Brar Arfsten ein faules Investment empfohlen haben, durch das der fast seinen Hof verloren hätte. Es ging da um zweihundertfünfzigtausend Euro, die er komplett versenkt hat.«
    Dieter Bennings pfiff durch die Zähne.
    »Aber da war ihm keine grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen«, fuhr Woyke unbeeindruckt fort. »Arfsten hat mit dem Kauf der Investmentanteile so ein Formblatt unterschrieben, auf dem er mit seiner Unterschrift gleichzeitig erklärt hat, über alle Risiken informiert worden zu sein. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass Hilke Rickmers danach als Teilhaberin in den Arfsten-Hof eingestiegen ist und den Verlust damit aufgefangen hat. Seitdem ist von Arfsten nichts weiter bekannt. Seine Firma ist sowohl auf den Inseln als auch auf dem Festland in der Zucht und im An- und Verkauf von Vieh und Fleisch tätig. Hilke Rickmers gehören seitdem zwanzig Prozent der Firma. Paulsens Anlageberatung verzeichnet seit Jahren nur marginale Gewinne. Im Grunde steht er dauernd kurz vor der Insolvenz. Man darf sich fragen, wovon der eigentlich lebt. So, und dann habe ich noch das Ergebnis der Untersuchung des Drohbriefes, der mit einem Stein durch das Fenster dieses Arztes geflogen ist. Das heißt, genau genommen habe ich kein Ergebnis. Weder auf dem Brief noch auf dem Stein sind Fingerabdrücke oder andere Spuren nachweisbar. Tja, das war’s.«
    Er faltete den Zettel wieder zusammen und schob ihn Dieter Bennings über den Tisch, während der damit begann, ihn über den Vorfall am vergangenen Abend in Kenntnis zu setzen. Als er fertig war, schickte Paul Woyke

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