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Leb wohl, Schlaraffenland: Die Kunst des Weglassens (German Edition)

Leb wohl, Schlaraffenland: Die Kunst des Weglassens (German Edition)

Titel: Leb wohl, Schlaraffenland: Die Kunst des Weglassens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Düringer , Clemens G. Arvay
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ob er das Büro der Firma nun stürmen soll oder nicht, lädt er Frust über die Elektronik bei einer Passantin ab: „Keiner weiß, wie’s funktioniert, nicht einmal die Experten. Wir leben in der elektronischen Steinzeit! Denn der, der damals das Feuer entdeckt hatte, wusste auch nicht, wieso es brennt. Er konnte den anderen Neandertalern erklären, was er tut, damit es brennt. Aber wieso …? Egal: Hauptsache, es brennt! Hauptsache jeder hat ein Handy in der Tasche!“
    Wir sind in so vielen Bereichen unseres Lebens von elektronischen Bauteilen abhängig. Sie stecken in unseren Häusern, im gesamten Verkehrswesen, im Individualverkehr und im öffentlichen, in Flugzeugen, Eisenbahnen, Schiffen, Autos, Heizungen und im Wassersystem. Die gesamte Welt ist elektronisch geregelt und gesteuert. Ich frage mich, was passiert, wenn einzelne Bauteile irgendwann nicht mehr tun, was wir von ihnen erwarten, oder wenn uns die Energie fehlt, um sie zu speisen. Und da sind wir jetzt an einem für mich springenden Punkt …

Energie
    Soweit ich die Welt verstehe, hat alles, was in ihr passiert, mit Energie zu tun. Dieser Kraft kann man verschiedene Namen geben. Man könnte von „kosmischer Energie“ sprechen oder sie als „göttliche Energie“ bezeichnen. Der Wortlaut spielt dabei keine Rolle. Auf jeden Fall ist unser Universum von irgendeiner Energieform durchdrungen, die uns Menschen, die Tiere, die Pflanzen und auch diesen Planeten am Leben hält. Wenn es um die Lebewesen der Erde geht, ist es für mich plausibel, von der Sonnenenergie zu sprechen. Es ist die Sonne mit ihren Strahlen, die zufällig im richtigen Abstand zum Planeten Erde steht, und deswegen alle Lebensvorgänge, die hier ablaufen, aufrechterhält. Ich spreche von natürlichen Vorgängen: Die Pflanzen wachsen, die Tiere bewegen sich und kommunizieren miteinander, der Regen fällt. All das hängt mit der Sonne zusammen.
    In zahlreichen mythologischen Erzählungen stellte die Sonne jenen Ort dar, an dem die Götter wohnten. Wie oft sprach man vom Sonnengott? Diese Deutungen spielten meines Wissens in vielen Kulturen eine Rolle. Vermutlich liegt das daran, dass die Sonne etwas Unbegreifliches ist. Diese enorme Kraft, die von unserem Stern kommt, bedeutet Leben. Es ist die Lebensenergie, die durch uns alle hindurchfließt.
    Nimmt man sich die Zeit, um sich an einen ruhigen Ort zu setzen und einfach nur das Leben in sich zu beobachten, bekommt man einen Eindruck davon, was es bedeutet, zu leben. Man kann dann zum Beispiel einfach die eigene Hand wahrnehmen – nicht nur als Werkzeug zum Festhalten. Man kann in sie hineinfühlen und spüren, was sich in der Hand alles tut. „Mein Blutkreislauf“, kann man zu sich sagen, „etwas pulsiert in mir. Es ist die Lebensenergie. Es ist das Leben an sich, das in uns pulsiert.“
    Alles ist von dieser Energie durchdrungen und jedes lebende System auf diesem Planeten muss sich davon nähren, muss also ausreichend von der Energie erhalten, um weiterleben zu können. Wenn die Energiezufuhr endet, stirbt das Lebewesen. Man verhungert. Das gilt für jeden Organismus. Ohne Verbindung zur Energiequelle gibt es kein Überleben.
    Über lange Zeit hinweg mussten Menschen, um die Lebensenergie zu erhalten, viele Opfer bringen. Wir mussten auf die Jagd gehen, mussten Samen und Früchte sammeln, später den Acker bestellen. Immer wieder überfiel ein Stamm den anderen, man raubte andere Menschen aus, tötete, um selbst überleben zu können. Das Leben auf der Erde war für uns von jeher damit verbunden, Aufwand zu betreiben und Opfer zu bringen, um an die lebensnotwendige Energie zu gelangen.
    Alles, was auf dem Planeten jemals von Menschenhand errichtet, also aus unseren Gedanken erschaffen und mit unserer Hände Kraft manifest wurde, ist mit Energieaufwand verbunden, der letztlich über die kosmische Energie, über die Nahrung, gestillt werden musste. Der Bau ägyptischer Pyramiden oder jedes andere Bauvorhaben der Geschichte war und ist mit Arbeit von Menschen, mit Arbeitsenergie, verbunden.
    Menschheitsgeschichtlich betrachtet ist es noch nicht lange her, dass wir zum ersten Mal Kohle ausgruben und bemerkten, welches enorme Energiepotenzial in den fossilen Brennstoffen steckt. Später fand man Erdöl. Seit dieser Zeit nähren wir uns von fremder Energie, von Kohlenstoff, den der Planet irgendwann tief unter der Erdoberfläche gebunkert hat. Wir haben seither, so glaubte man zumindest lange, schier unendlich viel Energie zur

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