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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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schließlich auch nicht ausgesucht, hier zu sein. Das liegt außerhalb ihrer Kontrolle, genau wie deine, äh, Verwandlung. Du bestrafst sie für das, was sie sind. Wo liegt denn da der Sinn?«
    Ein Lächeln, kälter als die dunkle Nacht, breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ich hatte vierhundert Jahre Zeit, über all das nachzudenken. Du bist ein liebes Mädchen, aber wenn man so lange ein Monster ist wie ich, spielt die Frage nach dem Sinn keine große Rolle mehr.«
    Ich rutschte unauffällig hin und her. Mein Hintern war auf den kalten Betonstufen eingeschlafen. Wo war ich hier nur reingeraten? Vielleicht konnte ich ihn ja ausknocken und schnell Zahnknirsch-Hulk und die anderen Trolle holen. Allerdings würden die ihn wahrscheinlich umbringen. Aber hatte er das nicht auch irgendwie verdient? Und stellte ich mich nicht schon allein durch diesen Gedanken auf eine Stufe mit ihm?
    »Ich hätte zu Hause bleiben und für Englisch lernen sollen«, murrte ich.
    Er lachte leise vor sich hin. »In der Tat. Ich habe den Eindruck, wir sind in einer Sackgasse gelandet. Ich werde nicht aufhören und du willst mich um jeden Preis aufhalten, nicht wahr?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das ist halt mein Job. Irgendwie.«
    »Dann sollte ich dir wohl ein Geheimnis verraten.«
    »Und das wäre?«
    Er beugte sich vor. »Du riechst auch nicht hundertprozentig menschlich.«
    Jetzt reichte es aber. Den Kerl würde ich fertigmachen. Wie schwer konnte es schon sein, eine Leiche k. o. zu schlagen? Ich stand auf und ballte die Fäuste. »Erzähl mir was, das ich noch nicht weiß.«
    Auch er erhob sich und ein grausames Lächeln verzerrte die vermoderten, verdorrten Reste seines Gesichts. »So, etwas, das du noch nicht weißt, also? Nun gut. Ich habe herausgefunden, das Paranormalen-Blut gegenüber menschlichem ganz entscheidende Vorzüge hat.«
    Bevor ich auch nur reagieren konnte, hatte er schon mein Handgelenk gepackt. Ich versuchte, mich loszureißen, aber ich konnte mich seinem viel zu starken Griff nicht entwinden.
    Piep.

Schwedischen Nachtleben
    Wieder versuchte ich, mich von dem Vampir loszureißen, aber er bewegte sich keinen Millimeter. Das war doch nicht möglich. Das konnte nicht sein! Vampire waren nicht stark!
    Als er meine wachsende Panik sah, lächelte er. Dieses Lächeln machte mich so krank, am liebsten hätte ich ihm die verfaulte Kauleiste eingetreten.
    »Nicht ganz, was du erwartet hast, oder? Ich habe dich ja gewarnt.«
    Ich hieb wild mit der linken Faust nach ihm, streifte aber gerade mal seinen Kopf. Er drängte nach vorn, sodass ich über die Verandatreppe stolperte, hinfiel und mir das Steißbein an der stumpfen Kante einer Stufe anknackste. Ein schriller Schmerzensschrei entfuhr mir. Er drückte mir die Hand auf den Mund. Diese Hand, so dicht unter meinen Augen, machte mich ganz benommen, ich konnte mich weder auf sein Cover noch auf seinen wirklichen Körper darunter konzentrieren. Glatte Haut, tote Haut, glatte Haut, tote Haut – ich schluckte, um mich nicht zu übergeben.
    »Ganz ruhig, wir wollen doch keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns lenken. Ich werde dafür sorgen, dass es schnell vorbei ist, mein kleines Monster.« Er drückte meinen Kopf zur Seite, um meinen Hals freizulegen.
    Mit einem wutentbrannten Aufschrei biss ich ihm in die Finger, so fest ich konnte. Er riss sich los und ich rang keuchend nach Luft und musste fast würgen bei dem Gedanken an das, was ich da eben im Mund gehabt hatte. Ich duckte mich seitlich weg und stolperte aus seiner Reichweite. Sobald ich das Gleichgewicht wiedererlangt hatte, sprintete ich mit rasselndem Atem los. Ich raste die Straße runter, sah kurz hinter mich, während ich um die Ecke rannte, und wäre beinahe gegen eine Wand geknallt. Fluchend wirbelte ich herum – aber zu spät. Er versperrte mir schon den Weg und grinste selbstzufrieden.
    »Du willst das doch eigentlich gar nicht«, sagte ich und hob beschwichtigend die Hände.
    »Oh, und ob ich will.«
    »Nein! Ich –« Der kalte Wind pulsierte durch meinen Körper und das Kribbeln in meinen Händen wurde stärker. Ich spürte, wie die Luft mich in winzigen Strudeln einhüllte, fühlte mich auf vollkommen neue Art mit ihr verbunden. Plötzlich wurde mein müder, schmerzender Körper ganz leicht, substanzlos, aber kraftvoll zugleich. Und ich konnte die Seele des Vampirs vor mir spüren. Hören, wie sie mich rief. Ich konnte sie sogar sehen, ein ganz schwaches Leuchten um sein Herz herum.
    Ich schloss die

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