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Lebe wohl, Erde!

Lebe wohl, Erde!

Titel: Lebe wohl, Erde! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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kann ihr nicht entgehen.
    Ich hoffe, sie wird mich töten …
    Aber ich bin inzwischen ziemlich sicher, daß sie das nicht wird.
     

 
    Ich habe gerade zusammengerechnet, was ich für die Stories in diesem Buch an Honorar bekam – $ 283,50. Diese Summe war natürlich vor einer Generation mehr wert, aber nicht SO viel mehr. Der Hauptgrund, daß ich so wenig für SF bekam, obwohl ich so viel schrieb, lag darin, daß ich das meiste für mich selbst verfaßte, also den Verlag, für den ich arbeitete, und eben zu dem Honorar, das wir uns leisten konnten. Ein scheußlicher Nachteil, wenn man billig arbeitet, ist, daß es einen zum weiteren billigen Arbeiten verdammt. Und man wagt es nicht, Risiken einzugehen, auch wenn man hofft, anderswo mehr verdienen zu können. Na ja, jedenfalls während ich mein eigener Redakteur war, bezahlte ich zwar nicht viel, aber schnell und sicher. Als dann Al Norton mein Magazin übernahm, bekam ich mein Geld nicht mehr so schnell, denn er hatte die komische Anwandlung, meine Stories erst lesen zu müssen, ehe er sie kaufte, und dazu brauchte er gewöhnlich eine Woche oder auch länger, und ganz sicher war ich mir nie, daß er sie nehmen würde, obwohl er tatsächlich nie SF von mir ablehnte. Aber es hätte eben passieren können! Und so beschloß ich, auch noch einen anderen Abnehmer zu suchen, und fand ihn in PLANET STORIES, die die nächste Geschichte, VERSCHWÖRUNG AUF KALLISTO, in der Winter-Nummer 1943 herausbrachte.
     

 
Verschwörung auf Kallisto
     
    Duanes Hand zuckte zum Gürtel, aber er zog den Desintegrator nicht.
    Der hochgewachsene, weißhaarige Mann, Stevens, lächelte.
    »Wie klug von Ihnen. Ich hätte meinen Des genauso schnell gezogen wie Sie. Also lassen wir sie, wo sie sind.«
    »Bilden Sie sich nur ja keine Schwachheiten ein. Ich lasse mich nicht hereinlegen. Wir werden sehen, was Andrias dazu zu sagen hat!«
    Das Lächeln des Weißhaarigen verschwand. »Duane«, sagte er. »Andrias ist Ihr Boß, nicht meiner. Ich arbeite für mich. Wenn wir heute abend auf Kallisto landen, werde ich dabeisein, wenn Sie ihm – soll ich sagen, unsere Ladung? – aushändigen. Und ich werde meinen angemessenen Anteil kassieren. Befehle nehme ich nicht von ihm entgegen!«
    Ein stämmiger Mann in Blau kam eiligen Schrittes über den Gang, hielt jedoch abrupt an, als er die beiden sah. »He«, warnte er. »Kurskorrektur, gehen Sie in Ihre Kabinen!« Er setzte seinen Weg fort.
    »Muß ich Sie umbringen?« fragte Duane, aber es klang nicht wie eine Drohung. Die Alarmglocken gaben die Einminutenwarnung. Der Weißhaarige hob eine Braue.
    »Durchaus nicht«, sagte er. Er musterte sein schlankes, rothaariges Gegenüber. »Sie brauchen lediglich Ihre zehntausend zu nehmen. Machen Sie keine Schwierigkeiten. Und lassen Sie Andrias aus unserer privaten Auseinandersetzung!«
    »Hol Sie der Teufel!« brauste Duane auf. »Mir wurden fünfzigtausend zugesagt. Ich brauche das Geld. Glauben Sie …«
    » Ich habe schließlich die Ware besorgt, Duane, und mein Preis steht fest, hunderttausend Erddollar. Was Andrias Ihnen versprochen hat, interessiert mich nicht. Die Sache ist eben die, daß nur noch zehntausend Dollar übrigbleiben, nachdem ich meinen Anteil abgezogen habe. Mehr bleibt für Sie nicht!«
    Schon zog Duane den Desintegrator, aber der Weißhaarige war schneller. Er packte Duanes Arm und drehte ihn ihm nach hinten. »Sie sind ja verrückt, Duane …«
    Der Bordsprecher plärrte etwas Unverständliches. Keiner der beiden Männer achtete darauf. Duane warf sich im Griff des Älteren nach vorn und auf den Boden. Stevens versuchte verzweifelt, Duanes Rechte festzuhalten, aber Peter Duane gelang es, sich zu befreien. Zu spät wollte der Weißhaarige seine eigene Waffe ziehen. Doch Duane richtete seine auf ihn.
    »Lassen Sie jetzt mit sich verhandeln?« keuchte er. Aber plötzlich wackelte sein Desintegrator, als der Boden unter seinen Füßen schwankte. Die Düsen waren ausgeschaltet worden, und mit einemmal gab es keine Schwerkraft mehr im Frachter. Ineinander verschlungen schwebten die beiden zur Mitte des Korridors.
    »Kursänderung!« krächzte Stevens. »Großer Gott!«
    Die Alarmglocken hatten geläutet und so alle an Bord aufgefordert, sich auf ihren Druckkojen gegen den tödlichen Beschleunigungsdruck anzuschnallen, während das Schiff wendete und kopfüber auf Kallisto brauste. Aber die beiden Männer hatten sich nicht darum gekümmert.
    Die kleinen Steuerraketen blitzten kurz auf. Die

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