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Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst

Titel: Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Mass
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Lizzy?«
    Sie lächelt. »Darum wollte er ja, dass wir selbst zu sammeln anfangen.«
    Mr Oswald betätigt die Gegensprechanlage und bittet James, herzukommen und eine Sackkarre mitzubringen. Während wir warten, sagt er: »Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist auch wunderbar, das zu finden, wonach man sucht. Je schwerer etwas zu bekommen ist, desto befriedigender ist es, wenn man es schließlich findet.«
    James erscheint, und Mr Oswald bittet ihn, den Koffer nach draußen in den Wagen zu bringen. James lädt den Koffer auf die Karre. »Soll ich die Puppe auch mitnehmen?«, fragt er Lizzy und versucht dabei, ein Schmunzeln zu verbergen.
    »Ich komme schon klar«, sagt sie. Als sie aber bemerkt, dass wir sie allesamt anschauen und unsere Mienen »Ach, ist sie nicht süß, wie sie die Puppe festhält« besagen, wirft sie die Puppe hastig oben auf den Koffer. »Die wurde mir sowieso zu schwer.«

    »Vielen Dank für alles, Mr Oswald«, sage ich und strecke ihm die Hand hin.
    Er schüttelt sie kräftig. »Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen beiden zu arbeiten. Ich hoffe, Sie finden, wonach Sie suchen. In mehr als einer Hinsicht.«
    Lizzy schüttelt ihm auch die Hand. »Hoffentlich gefällt es Ihnen da unten in Florida. Vielleicht lernen Sie ja eine nette Dame kennen, damit Sie nicht allein sind.«
    »Lizzy!«, rufe ich aus.
    Mr Oswald lacht nur. »Wir werden sehen, wir werden sehen.«
    Die Heimfahrt verläuft schweigend. Wir geben uns Mühe, garantiert alle Knöpfe zu drücken, die wir bisher noch nicht ausprobiert haben, und stellen zum ersten Mal den Fernseher an. Wir empfangen lediglich elektrostatisches Rauschen. Ich wende mich Lizzy zu. »Wusstest du, dass ein bisschen was von der Strahlung aus dem Urknall in der elektrostatischen Ladung deines Fernsehers steckt?«
    »Wo hast du das denn her?«
    »Ich habe in letzter Zeit ein paar Sachen über das Universum gelesen. In der S.v.J.«
    »Das ist ziemlich interessant«, sagt sie.
    Ich reiße die Augen auf. »Im Ernst?« Lizzy hat niemals, solange ich mich erinnern kann, gesagt, mein Pseudowissen wäre interessant. James fährt vor unserem Haus vor, aber keiner von uns steigt aus. Ich mache in einem fort die Kühlschranktür auf und zu. Lizzy spielt mit der Armlehne herum. Schließlich öffnet James beide Fondtüren und wir haben keine Wahl mehr.
    Wir stehen auf dem Bordstein, als er den Koffer aus dem
Wagen hebt und ihn auf dem Gehweg abstellt. Er übergibt Lizzy ihre Puppe. Sie schaut sich um und vergewissert sich, dass niemand, den wir kennen, uns sieht, bevor sie sie nimmt.
    »Wir werden Sie vermissen, James«, sagt sie. »Sie sind ein Mann sparsamer Worte.«
    Er lacht leise. »Ich habe noch nie etwas gelernt, indem ich mir selbst beim Reden zuhörte.«
    »Gehen Sie mit Mr Oswald nach Florida?«, frage ich.
    »Nur für kurze Zeit. Ich helfe ihm, sich einzurichten. Er wird mich dort nicht brauchen. Ich garantiere Ihnen, er wird in ein oder zwei Monaten bei einer Antiquitätenshow oder auf einem Flohmarkt geschäftlich tätig sein. Er kann die Finger nicht von diesen Dingen lassen. Und er liebt es, andere Sammler zu treffen. Es liegt ihm im Blut.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sage ich zu ihm. »In meinem liegt es auch.«
    »Schön anständig bleiben«, sagt James zu Lizzy. Er streckt die Hand aus, aber sie umarmt ihn stattdessen. Die Puppe wird zwischen ihnen eingeklemmt. Beide müssen lachen.
    Ich schüttle ihm die Hand. »Danke für alles, James. Halten Sie die Augen offen und suchen Sie nach diesen Weichtier-Fossilien.«
    »Unentwegt«, sagt er und tippt an seine Hutkrempe.
    Wir blicken hinter der Limousine her, bis sie das Ende der Straße erreicht und um die Ecke verschwindet. Ich schaue auf den Koffer hinunter. Wir werden es unmöglich schaffen, ihn die Treppe hochzuhieven.
    »Warum sortieren wir das Zeug eigentlich nicht hier? Dann brauchen wir nur die Schlüssel zu behalten. Danach können wir den Koffer garantiert heben.«

    »Du meinst, wir sollen den Krims vom Krams trennen?«, sagt Lizzy und kniet bereits neben dem Koffer.
    »Du nimmst den Krims«, erkläre ich ihr. »Ich nehme den Krams.«
    » Immer kriegst du den Krams«, sagt sie und tut so, als würde sie schmollen.
    »Hast du dir eigentlich jemals Sorgen gemacht, dass uns die Leute wegsperren könnten, wenn sie unsere Unterhaltungen mit anhören?«
    »Die ganze Zeit schon«, sagt sie und setzt die große Puppe vorsichtig auf der untersten Stufe ab, sodass es aussieht, als würde sie auf uns

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