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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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wird.“
    „Ehrlich?“, fragte er.
    „Ja, was wirst du tun?“
    „Ich werde mich wohl von Monika trennen müssen.“
    „Du wirst dich trennen müssen? Weißt du wie sich das anhört?“
    „So habe ich das nicht gemeint. Ich werde mich trennen müssen, da ich sie nicht mehr liebe.“
    „Wirklich?“
    „Ja, wenn ich ehrlich mit mir gewesen wäre, dann hätte ich mir eingestehen müssen, dass ich sie schon lange nicht mehr so liebe, wie ich sollte. Vielleicht hat sie das gespürt und hat deshalb wieder was mit ihrem Ex angefangen.“
    „Ist das tatsächlich so, oder sagst du das jetzt aus Selbstschutz, da sie dich verlassen wird und du mich nicht verletzten willst, weil du mich nur als Lückenbüßer nehmen wirst.“
    „Du bist doch kein Lückenbüßer. Wir kennen uns schon so viele Jahre. Du solltest mich kennen.“
    „Das sollte ich. Aber ich weiß ja teilweise selbst nicht, was richtig und falsch ist. Da wäre es doch ganz normal, wenn es dir ebenso geht.“
    „Du hast gestern gesagt, dass wir nicht immer alles bis ins kleinste zerreden müssen. Ich glaube, du hattest recht damit. Lass es uns einfach irgendwie versuchen und sehen, wo es uns hintreibt.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich kann. Denn dieses Mal habe ich echte Gefühle für dich und möchte dich für mich haben.“
    „So kenne ich dich gar nicht.“
    „Ich auch nicht. Vielleicht werde ich einfach nur älter.“
    „So ein Quatsch. Ich muss mich aber trotzdem erst daran gewöhnen. Wir sollten nichts überstürzen und damit alles wieder kaputt machen.“
     

39. Kapitel: Flucht
    „Was?“, fragte Julia ungläubig, als sie sich zwei Tage später mit Robert traf.
    „Du hast mich schon verstanden”, sagte er.
    Lange hatte er darüber nachgedacht, wie er Julia am besten beibringen sollte, dass er Monika nicht verlassen konnte.
    Als er am Montagmorgen in seine Wohnung gefahren war, nachdem er Julia zur Arbeit gebracht hatte, war er erstaunt darüber Monika anzutreffen. Sie hatte sich Urlaub genommen, um einiges zu klären. Er war davon ausgegangen, dass sie ihm nun eröffnen würde, dass sie zu ihrem Exmann zurückkehrte. Beinah war er erleichtert, dass er sich nun nicht von ihr trennen musste. Monika aber erzählte ihm, dass sie tatsächlich das gesamte Wochenende nicht zu Hause gewesen sei. Sie wollte um Emilys Willen die Familie wieder herstellen, da sie ihren Vater doch so sehr liebte.
    Robert nickte verständnisvoll. Aber anstatt, dass Monika ihm nun sagte, dass sie gekommen sei, um ihre Sachen zu packen, meinte sie, sie hätte sich geirrt. Ihr Exmann würde sich nie ändern, er hätte sie am Samstagabend allein in seiner Wohnung gelassen und doch tatsächlich mit einer anderen geschlafen.
    Am Sonntagabend sei sie dann reumütig zurückgekehrt und hätte sich gewundert, dass Robert nicht da war. Er hatte nichts dazu gesagt, war lediglich enttäuscht, dass sie ihm nicht die Entscheidung abgenommen hatte. Unter diesen Umständen konnte er sich nicht von ihr trennen, nicht kurz vor Weihnachten. Er dachte an Emily, das hatte das Kind nicht verdient.
    „Aber was soll das heißen? Bleibst du etwa bei ihr, weil du sie noch liebst?“, wollte Julia wissen.
    „Es ist bald Weihnachten. Das konnte ich ihr nicht antun”
    „Ach, aber mir kannst du es antun, oder wie sehe ich das?“
    „Versuch das doch bitte zu verstehen ...“
    „Ich kann und will es auch gar nicht. Ich hatte mich auf Weihnachten mit dir gefreut. Du hast deine Familie und wo bleibe ich?“
    „Julia, es tut mir leid …”
    „Es tut dir gar nicht leid. Sonst würdest du etwas ändern.”
    Ein dicker Kloß in ihrem Hals drohte sie zu ersticken. Mühsam versuchte sie ihn zu verdrängen und das Atmen nicht zu vergessen.
    „Fängst du etwa an zu weinen?“, fragte Robert.
    „Nein, ich weine nie, das weißt du doch.”
    Kaum hatte sie ausgesprochen, konnte sie ihre Fassung nicht mehr kontrollieren und Tränen rannen über ihr Gesicht.
    „Ich hatte ja keine Ahnung”, sagte Robert, war aufgestanden, um sie in seine Arme zu nehmen.
    „Das kannst du dir jetzt auch sparen”, sagte sie und versuchte sich von ihm zu lösen.
    „Es tut mir ernsthaft leid, glaube mir doch. Ich dachte nicht, dass es dir so wichtig ist.“
    „Du kapierst gar nichts”, sagte sie leise und fing noch mehr an zu weinen.
    Sie würde ihm unter keinen Umständen noch einmal sagen, dass sie ihn liebte, das hatte er nicht verdient und es offenkundig vergessen, dass sie es ihm bereits einmal

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