Leben mit Hochsensibilitaet
Arbeitsleben, die mitunter nur einige Minuten Zeit benötigen.
Eine Meditationstechnik finde ich besonders geeignet für Hochsensible. Sie stammt aus dem Qi Gong, einer mit dem Tai Chi verwandten Meditation. Die Technik heißt
Stehe wie ein Baum
.
Schritt 1: Stehe fest auf beiden Beinen, lass die Arme locker neben dem Körper hängen und halte die Hände geöffnet. Folge deinem Atem. Bleibe einfach stehen und betrachte als Wahrnehmender deinen Körper. Es braucht nichts zu passieren, nichts muss sich verändern.
Schritt 2: Versuche, den nährenden Energiestrom zu fühlen, der aus der Erde emporsteigt durch deine Füße, deine Beine, deinen Rumpf, bis zum Scheitel. Versuche gleichzeitig, dich so weit es geht zu entspannen. Stelle dir vor, du bist ein strömender, lebendiger und pulsierender Organismus. Wo sitzen Blockaden (liegen Steine im Weg)? Entspanne diese Bereiche, indem du sie loslässt.
Übe anfangs nicht länger als zehn Minuten. Später kannst du die Dauer erhöhen. Sei dir stets bewusst, dass du nichts leisten musst; zwinge dich zu nichts, versuche nicht unnötig, dich zu konzentrieren oder dich voranzutreiben, sondern lasse dich einfach „sein“.
2.11 Übungen und Tipps
Zu jedem beliebigen Moment, etwa während des Wartens auf Zug, Bus oder Straßenbahn, kannst du etwas mehr in deinen Körper kommen, indem du dir den Kontakt, den du mit der Erde hast, bewusst machst. Wippe etwas auf den Fußspitzen und lass dein Gewicht in Beine und Füße sacken. Entspanne deinen Körper so weit wie möglich. (Wenn du das schwierig findest, kannst du deine Muskeln erst kräftig anspannen und dann die Spannung lösen.) Sei dir der Kraft bewusst, die die Erde dir gibt. Diese Kraft ist eine elastische Standfestigkeit, die durch die Mitte deines Körpers vom Boden bis zum Scheitel gespürt werden kann.
Vergleiche dich mit einem Baum, der gut verwurzelt ist und dessen Zweige im Wind hin und her wiegen. Führe die bereits beschriebene Baumübung durch.
Mache aus Wartemomenten eine Gelegenheit für ein paar Reck- und Streckübungen. Vor allem Gesicht (Kiefer), Nacken und Schultern halten viel Spannung fest, die du sanft ausschütteln kannst. Lass dich nicht ablenken durch Menschen, die nach dir gucken. Betrachte auch das als Übung, um zu dir selbst zu stehen.
Beobachte deinen Atem. Ist er unruhig und oberflächlich oder tief und ruhig? Verändere nichts, schaue einfach nur hin. Und wie ist deine Haltung? Gibt es bestimmte Körperteile, die du unbemerkt anspannst?
Wenn du ruhig auf einer Matte oder einem Bett liegst, versuche einmal, in Kontakt zu kommen mit deinen inneren Organen. Stelle sie dir vor wie Wesen, die beliebige Formen annehmen können (wie die Barbapapa-Zeichentrickfiguren aus den 1970er Jahren) und die zusammen in deinem Rumpf leben. Du brauchst nichts zu tun oder zu wollen, lediglich freundlich zu fragen, ob du sie etwas besser kennenlernen darfst. Haben sie alles, was sie wünschen? Fehlt einem von ihnen vielleicht etwas? Wenn du dich ihnen öffnest, werden sie dir mitteilen, was sie eventuell benötigen.
Übe, deinen Herzschlag an den verschiedensten Stellen deines Körpers zu fühlen. Beginne mit Kehle, Puls und Händen. Wenn du ihn dort fühlst, kannst du weiter gehen zur unteren Hälfte deines Körpers.
Lasse dich ab und zu massieren. Shiatsu wird durch die Kleidung gegeben und ist deshalb eher wenig bedrängend. Dennoch ist es eine wirksame Massageform.
Wenn du unruhig und überreizt bist, bringe deine Energie nach unten mit einer der folgenden Methoden: Mache ein paar ruhige Streckübungen, meditiere einen kurzen Moment (das braucht nicht kompliziert zu sein und noch nicht einmalim Sitzen zu geschehen, du kannst auch im Gehen meditieren). Spüre nach, welche Chakras offen stehen oder geschlossen sind. Stelle dir vor, du bist über eine unsichtbare Schnur mit der Erde verbunden. Setze dich einen Moment auf den Boden, am besten unter einem Baum.
Suche nach Hobbys, die deine Energie nach unten bringen, wie zum Beispiel das Arbeiten mit Steinen oder Ton, Trommeln (vielleicht funktionieren auch andere Formen des Musizierens) oder Gartenarbeit. Viele östliche Sportarten wie Qi Gong, Tai Chi und Yoga erden gut. Wichtig ist dabei, dass dein Lehrer/deine Lehrerin selbst gut geerdet ist (leider nicht immer der Fall).
Weitere aktive Methoden, um in deinen Körper zu kommen, sind Joggen oder Rennen, Fitnesstraining und Bewegungsmeditation. Diese Bewegungsmethoden setzen blockierte Energie frei. Wenn
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