Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)
persönliche Metrik definieren
Vereinfacht erklärt, handelt es sich bei der persönlichen Metrik um alle Daten, Regeln, Standards oder Details, die etwas über Ihre Gesundheit aussagen. Ihr Gewicht ist beispielsweise ein Teil der persönlichen Metrik. Wenn Sie sich am nächsten Tag nur dann wohl fühlen, wenn Sie abends um 22:00 Uhr ins Bett gehen, dann gehört das zur persönlichen Metrik. Weniger eng definiert, kann man die persönliche Metrik auch als diejenigen Ihrer Angewohnheiten beschreiben, die Ihre Gesundheit beeinflussen – die Ihrem angestrebten Körperzustand entweder förderlich oder abträglich sind. So kann man von gesunden und ungesunden Metriken sprechen, aber ich sage das mit Vorsicht.
Ich benutze die Wörter »gesund« und »ungesund« nicht gerne, weil sie verwirrend wirken können. Sie sind einander nicht unbedingt entgegengesetzt, obwohl es allgemein so gesehen wird. Was für einen Menschen »gesund« ist, muss es deswegen nicht auch für den anderen sein. Außerdem werden diese Begriffe gerne zu feststehenden Etiketten für Gewohnheiten, Nahrungsmittel und Getränke. Genau wie »gut« und »schlecht« oft schematisch und bedingungslos gebraucht werden, fehlt auch bei »gesund« und »ungesund« meist der Kontext. Der Kontext fasst das zusammen, was Ihre Metrik für »Gesundheit« ist. Die meisten Menschen würden zum Beispiel einen Donut nicht für »gesund« (oder »gut«) erklären, aber rein technisch gesehen ist es unfair, einen Donut als »ungesund« (oder »schlecht«) zu bezeichnen. Wenn zu Ihrer Gesundheitsmetrik der gelegentliche Genuss fett- und zuckerreicher Leckerbissen gehört, dann kann man einen Donut auch »gesund« nennen. Wenn Ihre Gesundheitsmetrik dagegen alle Nahrungsmittel mit gesättigten Fetten und raffiniertem Zucker vermeidet, dann wird der Donut vermutlich Ihren Gesundheitsstandards nicht genügen. Wie ich in der Einleitung gesagt habe, bin ich nicht hier, um Ihnen kategorisch zu sagen, was für Sie gesund oder ungesund ist. Ich möchte Sie inspirieren, sich Ihre eigene Metrik zu kreieren und zu lernen, der Anwalt Ihres körperlichen Wohlbefindens zu sein.
Wenn Sie Ihr persönliches Gesundheitssystem aufbauen, dann haben Sie eine individuelle Reihe von Gesundheitsproblemen, Risiken, physiologischen Vorteilen oder Nachteilen und physischen Reaktionen oder Nebenwirkungen von Medikamenten, an die Sie denken müssen. Die Gesundheit selbst wird zum System – einem System wechselseitiger Kontrolle, das Sie regulieren können, indem Sie alles Ihnen jeweils zur Verfügung stehende Wissen einsetzen. Das wird kein zufälliges Herumprobieren sein, weil Sie in der Zukunft über Methoden verfügen können, die es Ihnen ermöglichen, die Auswirkungen bestimmter Gewohnheiten auf Ihr System zu testen. Sie können dann zum Beispiel eine Woche damit verbringen, Ihren Lykopin-Spiegel zu erhöhen, und beobachten, wie das Ihre Blutwerte verändert, und danach eine Woche lang Lykopin meiden und diese Blutwerte dann mit den anderen vergleichen. Das Geheimnis Ihrer Gesundheit wird aus einem Konzert von Gewohnheiten bestehen, die einen Gesamteffekt auf Ihr System haben und der Gesundheit zugutekommen. Sie werden außerdem Ihr System permanent mit High-Tech-Geräten überwachen können, sodass Sie es beständig feiner abstimmen und sich so dem idealen Gesundheitsbild für Ihren Körper annähern können.
Jetzt ist es Zeit, persönlich zu werden. Ich erwarte nicht, dass Sie jetzt sofort loslaufen und all das erledigen, was ich Ihnen vorschlage. Ich möchte, dass Sie diese Liste aufbewahren, um sie zur Hand zu haben, wenn Sie beschließen, sich mit diesen Dingen zu befassen. Es wäre unklug von mir als Arzt, Ihnen nicht wenigstens einige spezifische Details zu den praktischen und leicht anwendbaren Methoden zu liefern, mit denen Sie den gegenwärtigen Zustand Ihres Körpers feststellen können. Keine der im Folgenden gegebenen Empfehlungen erfordert einen Spezialisten oder ist besonders teuer. Vieles davon zahlt wahrscheinlich die Krankenkasse. Vor allem aber sollen diese Informationen Ihnen als Fahrplan dienen, der Ihnen zeigt, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen.
Seien Sie Ihr eigener Arzt
Normalerweise gehen Sie einmal jährlich zum Arzt, wenn überhaupt. Bei dieser jährlichen Vorsorgeuntersuchung misst der Arzt Ihre grundlegenden Werte, hört Herz und Lunge ab, nimmt vielleicht eine Blutprobe, lässt Sie in einen Becher urinieren, führt einige
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