Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
Vom Netzwerk:
viel, viel schwerer, sie mit traditionellen Methoden zu erwischen.«
    »Wieso?«
    »Lass es mich so formulieren. Wenn das FBI die Seriennummer eines echten Nokia-Handys hat, dann brauchen sie nur in Finnland anzurufen und Nokia wird ihnen erzählen, wo sie das Telefon verkauft haben. Böse Jungs wollen das vermeiden. Und bei diesem Ding hier … wen soll man da anrufen? Eine Fabrik in Shenzhen? Die sprechen kein Englisch, führen mit Sicherheit keine Unterlagen über Seriennummern und gehen vermutlich nicht mal ans Telefon. Viel Glück dabei.«
    »Also sind das Profis?«
    Devlin antwortete nicht. Er lehnte sich mit einem Vergrößerungsglas und einer Pinzette über den schmalen Tresen und versuchte, etwas aus der Rückseite des Telefons hervorzuholen. Endlich schaffte er es und hielt ein kleines, orangefarbenes Papprechteck hoch.
    »Die SIM-Karte«, sagte ich. »Auch chinesisch?«
    »Usbekisch. Diese Jungs sind
wirklich
schlau.«
    »Die SIM-Karte ist aus
Usbekistan

    »Wahrscheinlich bestellen sie davon online gleich einen ganzen Stapel und lassen sie an irgendeine Briefkastenadresse liefern. Ende der Spur. Ein chinesisches Raubkopie-Handymit einer nicht registrierten Seriennummer und eine SIM-Karte, die man nicht zurückverfolgen kann. Kennst du irgendeinen FBI-Agenten, der Usbekisch spricht?«
    »Was schlägst du vor?«
    »Tiefer zu schürfen.«
    »Auf welche Weise?«
    »Überlass das lieber mir.«
    »Weil mein kümmerlicher Menschenverstand nicht darauf hoffen darf, es jemals zu begreifen?«
    »Hier ist dein Blackberry. Blitzeblank.«
    »Ich weiß das zu schätzen«, sagte ich. »Aber kannst du die GPS-Wanze bitte wieder einbauen?«
    »Das klingt etwas … extravagant.«
    »Zweifellos«, antwortete ich. »Aber ich würde dich bitten, vorher die Batterien des Peilsenders zu entladen. Kannst du das machen?«
    »Er hängt nicht an der Batterie des Blackberrys. Deshalb wird es wohl gehen. Ja, sicher.«
    »Gut. Ich möchte, dass sie in etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten eines natürlichen Todes stirbt.«
    Er nickte. »Damit sie nicht herausbekommen, dass du es entdeckt hast.«
    »Genau. Ich finde es viel besser, unterschätzt zu werden.«
    Hätte Devlin lächeln können, hätte er es getan. Aber ich hörte es an seiner Stimme. »Weißt du was, Heller?«, sagte er. »Ich glaube,
ich habe
dich unterschätzt. Du bist ein ziemlich beeindruckender Typ.«
    »Tu mir den Gefallen«, entgegnete ich, »und behalte das für dich.«
    Als ich zum Defender zurückging, klingelte mein Blackberry.
    »Eigentlich hätte ich gedacht, dass du dich gelegentlich mal bei mir melden könntest«, sagte Diana.
     
    »Mein Blackberry war zwischendurch ausgeschaltet.«
    »Dann hast du nicht gesehen, was ich dir geschickt habe?«
    »Was hast du mir denn geschickt?«
    »Ein Foto von unserem Kidnapper«, sagte sie.

49. KAPITEL
    Die Stadt Pine Ridge in New Hampshire, 1.260 Einwohner, hatte eine Polizeitruppe, die aus zwei Vollzeitbeamten, zwei Teilzeitbeamten und einem Polizeichef bestand.
    Walter Nowitzki war seit zwölf Jahren der Polizeichef von Pine Ridge. Er war vorher bei der Polizei in Concord gewesen und hatte sich den Chefposten geschnappt, als er frei wurde. Er und Delia wollten in eine Kleinstadt ziehen, denn er wünschte sich mehr Zeit für die Jagd. Die Arbeit hier war Routine ohne besondere Vorkommnisse, und außerhalb der Jagdsaison war Pine Ridge ein geradezu verschlafenes Kaff.
    Jason Kent, ein Neuling, betrat zögernd das Büro. Seine Wangen und seine Segelohren waren rot, so wie sie es jedes Mal wurden, wenn er nervös war.
    »Chief?«, sagte Jason.
    »Sam Dupuis ruft ständig an«, sagte Chief Nowitzki. »Dem ist irgendeine Laus über die Leber gelaufen, was die Farm der Aldersons betrifft.«
    »Was soll das? Da lebt doch niemand.«
    Nowitzki schüttelte den Kopf »Irgendwas mit seinem Hund, der weggelaufen sein soll. Ich habe es nicht ganz verstanden. Aber jetzt sagt er, da wird ohne Genehmigung gearbeitet.«
    »Wollen Sie, dass ich mal rausfahre und mit Mr. Dupuis rede?«
    »Fahr doch bitte einfach mal zur Alderson-Farm. Stell dich vor und sieh nach, was da los ist.«
    »Ich wusste gar nicht, dass überhaupt noch einer von den Aldersons herkommt. Ich dachte, der alte Mann wäre so etwas wie ein … Eigentümer, der woanders lebt.«
    »Sam meint, da ist ein Verwalter oder ein Handwerker, der für die Familie arbeitet.«
    »Okay.« Jason stand auf und war schon aus der Tür, als Chief Nowitzki sagte: »Aber bleib bitte

Weitere Kostenlose Bücher