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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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gelebt.
    Aber er starb auf der Stelle. Seine inneren Organe hatten sich geweitet und waren gleichzeitig gefroren. Sein Magenwar geschwollen, als hätte er plötzlich einen Bierbauch bekommen.
    Als Dragomir sich den Leichnam über die Schulter wuchtete, hörte er das Rauschen von Officer Kents Funkgerät.

66. KAPITEL
    Diana und ich trafen uns in der
Sheep’s Head Tavern,
eine Art irischer Pub im Regierungszentrum gleich neben dem Hauptsitz des FBI. Sie erzählte mir, dass sie nur eben kurz etwas zu Mittag essen wollte und dann wieder zurück an die Arbeit musste. Das passte mir sehr gut: Ich hatte eine sehr lange Nacht vor mir.
    Die Tische draußen waren alle besetzt, deshalb suchten wir uns einen Platz drinnen in einer Sitzecke. Hier gab es eine Menge altes Holz, beziehungsweise neues Holz, das durch unregelmäßig eingefräste Furchen und viel dunkle Lasur auf alt getrimmt worden war. An der Wand hingen alte Kneipenschilder, es gab einen gedrechselten, hölzernen Tresen mit keltischen Buchstaben auf der Frontseite und Reproduktionen alter Guinness-Werbung. Außerdem jede Menge edle Biere vom Fass. Die meisten davon stammten aus amerikanischen Brauereien, es waren aber auch ein paar deutsche darunter.
    Diana trug ein türkisfarbenes Oberteil und schwarze Jeans, die es irgendwie schafften, ihre Kurven zu betonen, ohne dass sie dabei allzu unprofessionell gewirkt hätte.
    »Ich fürchte, ich kann dir nicht weiterhelfen«, sagte sie. »Wir konnten nichts in den Fluglogbüchern der FAA-Daten bank finden.«
    »Wie oft wird sie aktualisiert?«
    »Permanent. In Echtzeit.«
    »Und sie ist vollständig?«
    Sie nickte. »Private und öffentliche Flughäfen.«
    »Nun ja, es war eine brillante Idee«, sagte ich. »Leider führen nun mal nicht alle brillanten Ideen zum Erfolg. Trotzdem danke, dass du es versucht hast. Ich habe auch etwas für
dich

    »Schlechte Neuigkeiten?«
    »Nein. Aber es wird dir trotzdem nicht gefallen.« Ich reichte ihr Mauricios Handy in einer Plastiktüte.
    »Ich kann dir nicht folgen«, sagte sie, nachdem sie den Inhalt ein paar Sekunden lang betrachtet hatte. »Was ist das?«
    Ich erzählte es ihr.
    »Du hast das aus seinem Apartment mitgenommen?«
    Ich nickte.
    »Ohne mir etwas zu sagen?«
    »Es tut mir leid. Ich habe Snyder nicht getraut.«
    Sie kniff ihren Mund zusammen und blähte die Nasenflügel.
    »Es war ein Fehler von mir, euch das Handy vorzuenthalten«, sagte ich. »Ist mir klar.«
    Sie schwieg und starrte nur mit gerötetem Gesicht auf die Tischplatte.
    »Sprich mit mir«, bat ich sie.
    Endlich sah sie hoch. »Und? War es die Sache wert, Nick? Du weißt, dass wir es jetzt vor Gericht nicht mehr als Beweismittel gebrauchen können, oder? Nachdem du die vorgeschriebene Vorgehensweise zur Sicherstellung von Beweismitteln umgangen hast?«
    »Ich glaube nicht, dass das FBI einen Toten vor Gericht bringen will.«
    »Ich rede von demjenigen, der hinter der Sache steckt. Es hat seinen Grund, dass wir bestimmte Vorgehensweisen haben.«
    »Du warst schon immer ein Mädchen, das sich an die Regeln hält.«
    »Ich bin keine Rebellin, das stimmt. Ich bin jemand, der sich an die Regeln hält, Nico. Während dir die Befehlskette nie besonders viel bedeutet hat, wenn ich mich recht entsinne. Du bist kein Typ, der sich in einer Organisation unterordnen kann.«
    »Die letzte Organisation, der ich beigetreten bin, hat mich in den Irak geschickt.«
    »Wir wollen beide das Gleiche. Wir haben nur unterschiedliche Wege, um dorthin zu gelangen. Aber solange du mit mir und dem FBI zusammenarbeitest, musst du dich an unsere Regeln halten.«
    »Ich verstehe.«
    Sie warf mir einen durchdringenden Blick zu. »Mach so etwas nie wieder mit mir.«
    »Versprochen.«
    »Gut. Und nun erzähl mir wenigstens, dass du etwas Brauchbares dabei gefunden hast.«
    Ich nickte. »Seine Telefonnummer und die einzige Nummer, die in seiner Anruferliste zu finden war … vermutlich sein Kontaktmann. Wahrscheinlich der Typ, der ihn für die Entführung Alexas bezahlt hat. Eine meiner Quellen hat diese Nummern zusammen mit der von Alexa auf einer Karte mit Mobilfunk-Masten verfolgt und war so in der Lage, ihre Reiseroute grafisch darzustellen.«
    Diana schüttelte ungläubig ihren Kopf. »Wie zum Teufel ist er an eine Karte mit Mobilfunk-Masten gekommen?«
    »Frag nicht. Der Punkt ist, dass dieser Pfad anscheinend in den Norden nach North Hampshire führt.«
    »Und das heißt? Dass Alexas Kidnapper ursprünglich von New Hampshire aus

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