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Lebenselixier

Lebenselixier

Titel: Lebenselixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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schmeißen
mussten“, warf Jan ungeduldig ein. Warum hielten sie sich so lange auf? Mit
geistigen Kräften war gegen diesen Gegner nichts auszurichten. Was Jans
Gemütsverfassung durchaus entgegen kam.
„Wenn dieser Priester Johann die Wahrheit gesagt hat, werden wir die
Sterblichen erst neutralisieren können, wenn wir unmittelbar vor ihnen stehen.“
Arne blickte sich um, vergewisserte sich, dass alle ihm zuhörten. „Zuverlässig
kontrollieren können wir sie erst, wenn wir sie berühren. Eine extrem
gefährliche Situation. Wenn unsere Gegner sich bedroht fühlen, töten sie
womöglich ihre Gefangenen, bevor wir es verhindern können.“
„Worauf warten wir ...“ Jan verstummte.
    Ein roter BMW mit
schwarzem Verdeck raste heran. Jan hatte das Geräusch des Motors bereits zuvor
registriert, ihm jedoch keine Bedeutung beigemessen. Jetzt schlitterte das
Gefährt in die Einfahrt und schleuderte quer über den Parkplatz. Jan spähte, an
Arnes Seite, durch die Äste des Sommerflieders. Kein Zweifel, wer da angekommen
war!
    Arne machte sich
mit Flüchen Luft. Lukas hatte ihm geschworen, sich zu melden, sobald er das
Stadtgebiet erreichte.
Jan war kein Jäger, verdammt noch mal, und er schaffte es, sich vernünftig zu
benehmen!
    Das Cabrio kam
mit quietschenden Reifen zum Stehen, hinter den Lieferwagen. Das Heulen des
Motors verstummte abrupt.
Schwere Stiefel stampften den brüchigen Asphalt. Kahlköpfige Gestalten stürmten
um die Gebäudeecken. Sie suchten hinter den Lieferwagen Deckung und brachten
ihre Waffen in Anschlag, sobald die Fahrertür des BMW aufschwang.
Daraus hervor brach ein Bluttrinker, mit gefletschten Zähnen, und raste ohne
Rücksicht auf Verluste auf die Sterblichen zu.
    Lukas erreichte
den ersten Skinhead im gleichen Augenblick, in dem Jamal den Arm des Zweiten
zur Seite riss. Ein helles Surren zischte an Jamals Kopf vorbei. Der Jäger
drückte fest zu, der Sterbliche gab einen dumpfen Schmerzenslaut von sich, und
die Waffe fiel scheppernd zu Boden. Jamal betrachtete verwundert das
zerbrechlich wirkende Metallgebilde, das am ehesten einer Armbrust glich. Dann
kniff er die Augen zusammen. Gleißende Helligkeit umfloss ihn, wie ein Strom
aus Licht.
    Auch Lukas
schloss geblendet die Augen. Was ihn nicht daran hinderte, die Kehle des
Skinheads, den er erwischt hatte zuzudrücken, bis der Sterbliche in seinem
Griff zusammensackte. Er ließ den Bewusstlosen zu Boden fallen und blinzelte in
die Helligkeit. Seine Augen erkannten nur vage Schatten, doch seine anderen
Sinne wiesen ihm den Weg. Dort lag der Eingang! Dort war Tony!
    Hände wie Stahl
schlossen sich um seine Oberarme, seine Schultern.
„Lukas!“
Die Stimme klang vertraut. Er erinnerte sich, dass er Freundschaft und Respekt
mit ihr verband. Dennoch stieß er ein warnendes Zischen aus und versuchte den
Sprecher abzuschütteln. Er schaffte nur einen Schritt. Dann griffen noch mehr
Hände nach ihm.
Ein Projektil pfiff an seiner Kehle vorbei. Er schlug danach, wie nach einem
lästigen Insekt.
    Arne umklammerte
Lukas Schultern. Der junge Bluttrinker war völlig außer sich. Seine Augen
starrten geblendet, während er sich gegen die Männer wehrte, die ihn aus der
Gefahrenzone schaffen wollten.
Neuerliche, beinahe lautlose Schüsse kamen von oben, von einem der Fenster.
Zwei weitere Kahlköpfe tauchten an der gegenüberliegenden Gebäudeecke auf und
feuerten ebenfalls. Wilhelm keuchte überrascht. Der Wächter griff sich an die
Kehle, dann begannen seine Beine einzuknicken.
„Verdammt!“ Jamal ließ Lukas Arm los und stützte seinen Kameraden. Rückwärts laufend
zerrte er den Wächter in die Deckung der Büsche.
Lukas schien bemerkt zu haben, dass etwas vorgefallen war. Offenbar brachte es
ihn ein Stück weit zur Vernunft. Er versuchte nicht länger, Arne wegzustoßen
und der Jäger dirigierte seinen Anwärter ebenfalls durch das Gestrüpp.
Bevor er in das Gebüsch eintauchte erhaschte Arne einen Blick in das in tiefer
Konzentration verzerrte Gesicht eines kahlköpfigen Mannes. Sein Arm ragte aus
einem geöffneten Fenster im vierten Stock. Er zielte mit einem dieser metallisch
glänzenden Gebilde. Der Skinhead krümmte den Finger und etwas flog auf Arne zu.
Der Bluttrinker streckte die Hand aus und fing das Ding aus der Luft. Dann
zerrte er Lukas tiefer ins Gesträuch.
    Lukas saß auf der
Erde, den Kopf auf den Knien in die Handflächen gebettet und atmete schwer.
Wenige Schritte weiter lag Wilhelm. Der Atem des Wächters ging flach. Klaas
hielt

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